Der Fremde ohne Gesicht
durchsuchen würden, würden Sie etwas Ähnliches finden.«
Appleyard gab ein nervöses Grunzen von sich. »Wir haben einen Wäschetrockner.«
Ward starrte seinen Anwalt ungläubig an, während Adams fortfuhr.
»Rauchen Sie?«
Ward funkelte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Als ob Sie das nicht schon wüssten.«
»Welche Marke?«
»Marlboro Lights.«
»Ist das die einzige Sorte, die Sie rauchen?«
»So ziemlich. Wenn ich sie nicht kriegen kann, rauche ich zur Not auch mal was anderes.«
»Zum Beispiel?«
»Keine Ahnung, kommt drauf an, was ich gerade bekommen kann.«
»Reißen Sie manchmal den Filter ab, bevor Sie eine rauchen?«
Ward schüttelte den Kopf und machte ein überraschtes Gesicht. »Nein, warum sollte ich?«
Adams zuckte die Schultern. »Damit sie besser schmecken.«
»Wenn ich ohne Filter rauchen wollte, würde ich mir welche ohne Filter kaufen.«
»Die Sache ist die, dass am Tatort mehrere Zigarettenstummel der Marke Marlboro Lights gefunden wurden. Bei allen waren die Filter abgerissen. Warum würde unser Mörder das wohl tun?«
»Sie sind der Detektiv. Sagen Sie es mir.«
»Sie wurden benutzt, um Mrs. Clarke Verbrennungen zuzufügen, bevor sie starb«, fuhr Adams fort.
Diese Neuigkeit schien Ward tief zu erschüttern. »Er hat sie gefoltert? Oh Gott, das wusste ich nicht. Ich hoffe, sie musste nicht zu sehr leiden.«
Adams hob eine Augenbraue, beeindruckt von Wards schauspielerischen Fähigkeiten. Aber schließlich war er ja Politiker. »Ich fürchte, sie musste sogar außerordentlich leiden, bevor sie schließlich starb. Es überrascht mich, dass Sie das nicht wussten.«
Ward lief rot an und zitterte förmlich vor Anstrengung, sich zu beherrschen. »Es stimmt also doch …«
»Was stimmt?«, warf Adams ein.
»Alle Bullen sind Arschlöcher.«
Adams ignorierte die Bemerkung, während Appleyard versuchte, seinen Klienten zu beruhigen. »Wo waren Sie am letzten Montag zwischen null und sechs Uhr morgens?«
»Ich war in meinem Bett und habe geschlafen.«
»Kann das jemand bezeugen?«
»Da ich nicht mehr bei meiner Mutter wohne und, wie Sie bereits wissen, zur Zeit keine Freundin habe – nein, leider nicht.« Er überlegte einen Moment. »Ich hatte einen ziemlich harten Tag gehabt und war müde. Ich bin nach Hause gegangen, habe mir im Fernsehen irgendeinen blöden Kriegsfilm angeschaut über einen Haufen alter Männer, die im Zweiten Weltkrieg kämpften oder so, habe mir einen großen Brandy gegönnt und mich dann schlafen gelegt. Am Morgen bin ich gegen acht aufgestanden und zur Arbeit gegangen.«
Plötzlich klopfte es laut an der Tür des Vernehmungszimmers und ein uniformierter Beamter trat ein. »Kann ich Sie einen Moment draußen sprechen, Sir?«
Adams war sichtlich irritiert über die Störung, doch er unterbrach die Vernehmung. »Vernehmung um 15.55 für eine kurze Pause unterbrochen.« Nachdem er den Kassettenrekorder abgeschaltet hatte, folgte er dem Constable nach draußen.
Diese Gelegenheit nutzte Meadows. Er musterte Ward einen Moment lang und fragte ihn dann: »Segeln Sie noch, Mr. Ward?«
Ward sah ihn verdattert an. »Ich bin noch nie gesegelt. Was soll denn diese Frage?«
Meadows lächelte. »Tut mir Leid, ich dachte, Sie wären Segler. Ich interessiere mich für Boote. Wollte nur die Pause überbrücken.«
Appleyard und Ward wechselten einen Blick. Es war offensichtlich, dass sie ihm nicht glaubten, aber sie gingen nicht weiter darauf ein.
Adams sah den jungen Constable, der die Vernehmung unterbrochen hatte, finster an. »Ich hoffe, Sie haben einen verdammt guten Grund dafür, Junge.«
»Die Ergebnisse des DNS-Tests sind gekommen, Sir. Sie entsprechen dem Verdächtigen.«
Adams konnte sein Glück kaum fassen. »Kein Zweifel?«
»Kein Zweifel«, erwiderte der Constable. »Sie haben ihn, Sir. Herzlichen Glückwunsch.«
Adams hatte Mühe, nicht seine Faust in die Luft zu rammen und »JA!« zu brüllen. Er hatte seinen Mann und die ersehnte Beförderung war ihm so gut wie sicher.
Während die Überreste langsam und vorsichtig auf dem Seziertisch ausgelegt wurden, begann Sharman seine Fotos zu machen. Er war oft genug dabei gewesen, um zu wissen, was er fotografieren musste, und falls er doch etwas übersah, würde Sam Ryan ihn schon darauf hinweisen. Als er alle Bilder im Kasten hatte, schob Fred den Röntgenapparat in Position, und nachdem sie sich alle hinter einer Bleiplatte in Sicherheit gebracht hatten, fertigte er mehrere
Weitere Kostenlose Bücher