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Der Friedhofswächter

Der Friedhofswächter

Titel: Der Friedhofswächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinter dem Grabstein nach, sah den Kopf neben dem Bumerang liegen, hob die silberne Banane auf und schaute mir dabei den Schädel an, dessen Fall eine graue Farbe bekommen hatte und in sich zusammenfiel.
    Zuerst lösten sich dabei die böse blickenden Augen. Sie verschwanden im Kopf, als hätte sie jemand durch den Druck seiner Daumen hineingepreßt.
    Ich ging wieder zurück.
    Sheila stand da wie eine Wachspuppe, auch Bill rührte sich nicht. Erst als ich sie anfaßte, hob sie den Kopf und schaute mich an. »Hab ich es geschafft, John?« fragte sie mit einer Stimme, die ihr und mir fremd vorkommen mußte.
    »Ja, du hast es geschafft.«
    »Und Johnny?«
    »Er lebt.«
    Da fiel sie mir um den Hals und begann vor Erleichterung zu weinen…
    ***
    Hätten wir nicht diesen Schrecken hinter uns gehabt, man hätte es als Familienidylle bezeichnen können. Johnny und Nadine saßen im Wagen. Sie waren ein Herz und eine Seele.
    Die Conollys und ich standen draußen. Bill und Sheila hielten sich umarmt. Beide mußten den Schock erst verdauen, der sie so in den Klauen gehalten hatte.
    Ich ging noch mal zurück zum Friedhof und suchte ihn ab. Das Grab sah ich, in dem dieser alte Werwolf einmal gelegen hatte. Von ihm waren nur mehr Staub und Knochen zurückgeblieben, mit denen der Wind spielte und die letzten Reste in dünnen, grauen Fähnchen über den Friedhof streute.
    Es war dunkel geworden. Am Himmel leuchtete jetzt die Scheibe des Mondes in einem kalten Licht. Eine richtige Friedhofsstimmung kam auf. Unheimlich und recht für eine Gänsehaut.
    Doch dieser Totenacker hatte seinen Schrecken verloren. Wenn ich die Stimmung hätte beschreiben sollen, wäre mir der Begriff romantisch in den Sinn gekommen. Die Conollys warteten schon auf mich.
    »Alles in Ordnung?« fragte Bill.
    »Sicher.«
    Der Reporter war etwas verlegen. »Wir müßten uns bei dir entschuldigen, John, daß wir so einfach davongerast sind. Aber wir hielten es beide nicht mehr aus.«
    Ich winkte ab. »Vergiß es. Allerdings hoffe ich sehr, daß wir so etwas nicht noch einmal erleben.«
    »Frag uns mal.«
    »Sollen wir fahren?«
    Bill war einverstanden. »Sheila möchte noch an der Kirche vorbei und dort dafür danken, daß wir es geschafft haben.«
    »Nicht nur Sheila«, erwiderte ich und öffnete die Wagentür. »Ich glaube, das Dankgebet tut uns jetzt allen gut…«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 435 »Das Hexentor«, John Sinclair Nr. 436 »Tanz auf dem Scheiterhaufen«

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