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Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Der Frühling - Hyddenworld ; 1

Titel: Der Frühling - Hyddenworld ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klett-Cotta Verlag
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Anwesenheit Master Brifs …«, fuhr Feld fort, sichtlich überrascht, dass der vermeintlich simple Auftrag, den Jungen zu finden, sich als weitaus komplizierter und folgenschwerer entpuppt hatte, als er hatte ahnen können. »Er ist wie Pike ein ernstzunehmender Gegner, wenn auch aus anderen Gründen.«
    »Das
war der Meisterschreiber?«, fragte einer der anderen, ebenso erstaunt wie beeindruckt.
    »Ich kenne keinen anderen Hydden, der den Knüppel so zu führen versteht, obwohl …«
    Er verstummte und überlegte.
    Die anderen warteten.
    »Der Junge mag den Knüppel noch wie ein Anfänger handhaben, aber hat einer von euch gesehen, wie er ihn aufgefangen hat? Die erlauchten Sinistral fürchten diesen Riesengeborenen zu Recht, wenn er denn tatsächlich einer ist!«
    Die anderen schüttelten den Kopf, und Streik sagte: »Ich konnte nicht viel erkennen, Sir. Das Licht des Knüppels hat mich geblendet.«
    »Ganz genau«, sagte Feld. »Die alte Kampfweise hat viel für sich, auch wenn unsere Waffen stärker und wirkungsvoller sind, aber unser Auftrag lautet gefangen nehmen, nicht töten. Ich habe das Gefühl, dass wir gar nicht sehen sollten, wozu der Junge imstande ist. Höchst interessant! Jetzt wissen wir, was wir zu tun haben. Verstanden?«
    Sie nickten.
    Der Junge wäre ihnen von Nutzen gewesen, so wie es das Mädchen jetzt war – für eine gewisse Zeit. Dies alles war für Feld unschwer zu durchschauen, wie im Übrigen auch die Tatsache, dass dieses vermeintlich leichte Kommando eine Prüfung war und der impertinente Streik kaum mehr als ein Aufpasser, der ihn für den weitaus klügeren Sub-Quentor bespitzelte.
    Katherine rührte sich und stand wackelig auf. Sie blickte benommen, und ihre Kleider hingen schmutzig und unordentlich an ihr herunter.
    »Zieht ihr die Sachen an, die wir für sie dabeihaben«, befahl Feld.
    Einer von ihnen ging sogleich ans Werk, zog ihr eine Uniform an, die genau wie ihre eigenen aussah, und steckte ihr mittels einer Metallspange, die man eigens zu diesem Zweck mitgebracht hatte, unsanft die Haare hoch. Ihre alten Kleider wurden in einer Hecke versteckt. Katherine war erneut einer Ohnmacht nahe, als sie fertig waren.
    Streik befühlte ihr Haar.
    »Dick und scheußlich«, sagte er verächtlich.
    Katherine öffnete langsam die Augen und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Sie kommt zu sich«, bemerkte Feld. »Umschattet sie wieder, damit wir aufbrechen können.«
    Sie bildeten Schatten um sich selbst und Katherine und marschierten dann die Straße entlang in Richtung Uffington. Ein oder zwei Mal versuchte Katherine, die Insassen vorbeifahrender Autos auf sich aufmerksam zu machen, doch sie hatte kaum die Kraft, die Hand zu heben, und die Fyrd lachten schallend über ihre Bemühungen.
    »Sie können dich nicht sehen«, erklärte Feld.
    Streik packte wütend ihre Hand und drückte sie nach unten. »Lass das«, befahl er, denn er verabscheute Widerstand jeder Art.
    Kurz vor dem Dorf bogen sie von der Straße ab und gingen quer über die Felder zu dem Bahndamm der Strecke Swindon-Didcot.
    Sie kletterten zu den Gleisen hinauf, und als sie endlich an einen Stapel alter Schwellen gelehnt dasaßen, befreiten sie Katherine von ihren Schatten. Sie war müde und fror, aber sie konnte langsam wieder klar denken.
    Der White Horse Hill hob sich als dunkle Wand vom Sternenhimmel ab, aber sie erkannte ihn sofort und begriff, dass sie nach Süden blickte. Mit den Augen suchte sie das dunkle Tal unter ihnen ab und entdeckte die Lichter einer Ortschaft, zwischen den Bäumen einen eckigen Kirchturm und dann noch einen weiter links.
    Uffington und Childrey,
sagte sie sich.
    Sie wandte sich an die Fyrd. »Wer sind Sie?«, fragte sie den, der wie der Anführer aussah.
    »Das ist Major Feld, und für dich
Sir
«, sagte Streik, zog sie hoch und stieß sie in Richtung der Lichter von Wantage. Als sie protestieren wollte, stieß er noch fester.
    »Mach schon, Schwester, wir haben noch einen langen Marsch vor uns und wollen vor Sonnenaufgang am Ziel sein.«
    Katherine schien nicht unmittelbar in Gefahr zu sein, und so hielt sie es für das Beste, mit ihnen zu gehen, bis sie besser verstand, wo sie war und was hier gespielt wurde. Sie wollte nicht wieder mit Schatten umhüllt werden. Und wenn erst die Sonne aufging, sah sie vielleicht jemanden, der ihr helfen konnte.
    »Trödel nicht!«, knurrte Streik.
    »Sie brauchen mich nicht so zu stoßen«, blaffte sie über die Schulter.
    »Schwester, zeig

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