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Der Fürst der Skorpione

Der Fürst der Skorpione

Titel: Der Fürst der Skorpione Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Hammerschmitt
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Höhe der Belohnung bekannt gegeben. Ganz schön viel Geld, kann ich dir sagen. Wir sind vollkommen unschuldig, wissen wir doch, aber wir müssen trotzdem abhauen. Jetzt.«
    »Und wie wollen wir das machen, wenn doch alles dicht ist?«
    »Durch die Katakomben natürlich«, sagte Danielle und zeigte auf eine ochsenblutrote Falltür, die in den Boden eingelassen war, »in denen sich unsere beiden Freunde hier, nennen wir sie mal A und B«, er zeigte auf die beiden Bewaffneten, »ganz hervorragend auskennen. Genug geschwatzt. Los jetzt.«
     
     
    Tabea störten die Totenschädel nicht. Auch, dass es hier unten fünf Grad kälter war als oben und dass ab und zu Ratten zwischen ihren Füßen herumwuselten, war ihr egal. Sie nahm das alles gar nicht richtig wahr, sie fühlte sich wie in Trance. Innerlich befand sie sich noch am Zaun des Karawanenterminals, hing noch an dem Moment, in dem die Riders anfangen wollten, den Zaun aufzusagen. Danach kamen, seltsam unscharf und in Schwarz-Weiß, die Bilder von dem stürzenden EF-Soldaten und von Björn, der ihm das Messer aus dem Nacken zog. Immer und immer wieder. Wie in einem kaputten Intro. Danielle lief direkt vor ihr her. Er keuchte ein wenig, aber um Vorträge zu halten, hatte er offenbar immer noch genug Luft. »Alles verdammt alt hier unten. Manche sagen, es gibt hier Knochen aus der Römerzeit, könnte gut sein. Ist viel von den Römern hier. Hab selbst mal einen Schädel gesehen, mit der Jahreszahl Fünfzehnhundertnochwas eingeritzt…«
     
     
    »Ruhe dahinten«, blaffte eine Stimme von vorn. Die gehörte wohl zu einem der Kämpfer. Was waren das überhaupt für Typen? Sie sahen hart und grausam aus, Tabea traute ihnen nicht. Aber sie lief ihnen hinterher. Was blieb ihr schon anderes übrig! Unerwartet stolperte die Gruppe in eine geräumige Kammer. Sie schien vor langer Zeit in den Sandstein gehauen worden zu sein. In ihren Wänden fanden sich überall dunkle Nischen und Löcher, alle leer, wie es schien. Drei Gänge zweigten von dieser großen Kammer ab, und die beiden Typen, die Danielle A und B genannt hatte, schienen nicht zu wissen, welches der Richtige war.
    »Warum halten wir an?«, flüsterte Björn. »Ich muss mich konzentrieren«, sagte A und schloss die Augen. »Galileo!«, flüsterte Danielle Tabea über die Schulter zu. Das hatte sie schon mal gehört. Galileo war das satellitengestützte Navigationssystem, mit dessen Hilfe sich vor allem die EF in der Welt orientierte, aber in den Intros und Träumen, die Tabea kannte, hatten die Soldaten immer kleine, daumengroße Geräte benutzt, um mit den Satelliten zu kommunizieren. A jedoch hatte nichts dergleichen in der Hand. Er war direkt mit dem Satelliten verbunden. Er stand da, mit geschlossenen Augen und gesenktem Kopf, als schliefe er im Stehen. Alle atmeten schwer in der muffigen Luft des Grabgewölbes. Björns angespanntes Gesicht wirkte im Schein der Taschenlampen maskenhaft und unheimlich. Schließlich erwachte A aus seiner Trance und kommandierte: »Da lang!«, wobei er mit ausgestrecktem Arm auf einen der drei Ausgänge zeigte. In diesem Gang gab es zwar keine Totenschädel mehr, aber dafür war er noch schmaler, die Ratten schienen hier zahlreicher, man hörte ihr Fiepen und Quieken. Bald hatte Tabea Seitenstiche, die Puste ging ihr aus. Gerade als sie sich beschweren wollte, stoppte die ganze Gruppe abrupt unter einem rot bemalten Rad, das in einer grauen Stahltür eingelassen war. A und B machten sich an dem Rad zu schaffen, aber da sie es nicht öffnen konnten, wurde B sehr wütend.
    »Jetzt steht doch nicht so blöd hier rum! Helft uns doch!« Björn schob sich an den Riders vorbei, legte mit Hand an und schließlich konnten sie zu dritt das Rad bewegen. Als die Tür sich öffnete, kam ihnen eine Lawine von Dreck, Sand und anderem Zeug entgegen, alle mussten husten. Das Loch, das sich über ihnen geöffnet hatte, war schmal. Trotz der Steigeisen in der Wand, an denen man hochklettern konnte, dauerte es eine Weile, bis sich alle durchgezwängt hatten. Draußen war der Mond aufgegangen. Hier bemerkte Tabea, dass A und B plötzlich Sonnenbrillen aufhatten, doch sie hatte keine Zeit, sich darüber zu wundern.
    B sagte: »… kein Gequatsche hier draußen und vor allem kein Licht. Wir hauen ab, sobald wir die Flundern gefunden haben.« A und B begannen den Boden um die Schleuse herum abzusuchen, dabei bewegten sie sich zielgerichtet und schnell. Tabea ging auf, dass die »Sonnenbrillen« in

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