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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ökumenisches Konzil einberufen, und hier steht, daß hundertdreiundsechzig Operngesellschaften unterstützt werden sollen, um den Geist der Kreativität zu fördern. Und ein berühmter Kardinal - mein Gott, Sam — das ist dieser Ingatio Quartze! Der, von dem Mac immer redet.« «
    »Was ist mit ihm?«
    »Anscheinend zieht er sich in eine Villa zurück, die sich San Vincente nennt. Es hat etwas mit päpstlichen Auseinandersetzungen über die Zuweisungen des Vatikan zu tun. Ist das nicht seltsam?« «
    Devereaux schwieg eine Weile, ehe er antwortete: »Ich glaube, unsere Freunde dort oben waren sehr emsig am Werk.« «
    In der Ferne klangen Hufschläge auf. Wenige Sekunden später erschien MacKenzie Hawkins auf dem Feldweg zwischen den Bäumen und den Feldern, wo noch vor wenigen Wochen Manöver abgehalten worden waren. Er zügelte sein Pferd und trottete dann langsam zur Nordwestecke des Gartens.
    »Verdammt ! Ist das nicht ein herrlicher Tag? Man kann die Matterhornspitze sehen!«
    Aus der anderen Richtung war der Klang eines Triangels zu hören. MacKenzie winkte. Devereaux und Anne drehten sich um und sahen Francesco auf der Terrasse vor der Küchentür. Er hielt den Triangel und eine silbern schimmernde Stange in der Hand, trug einen großen Schurz, und der Tirolerhut saß auf seinem Kopf.
    Zio Francesco rief: »Das Mittagessen ist fertig! Das speciale di giorno ist fantastico !« «
    »Ich habe Hunger wie ein Pfed! « brüllte der Hawk zurück und tätschelte seinem Tier den Hals. »Was gibt’s denn, Zio?« «
    Francesco hob seine Stimme zu den Alpenhügeln, und in seinen Worten war Musik. »Meine lieben Freunde. Linguini Bombalini! « «

Epilog
    MacKenzie Hawkins, von Zios Linguini und dem grandiosen Chianti Classico, den Francesco sich von seinem Vetter Frescabaldi zum Bahnhof von Zermatt liefern ließ, angenehm übersättigt, schlenderte über die Alpenwiese an den Rand des Feldes, wie immer bewegt von dem herrlichen Panorama der majestätischen Berge. Dies war ein weiteres Ritual, das zu einem Teil seiner täglichen Gewohnheiten geworden war. Ein paar Minuten des Alleinseins, des wirklichen Alleinseins, ohne sein Pferd, ohne den Klang menschlicher Stimmen, umgeben nur vom Rascheln der hohen Gräser, die die sanfte Alpenbrise streichelte. Er brauchte diese Augenblicke, weil ein Mann sich seinen Leistungen ebenso wie seinen Fehlern alleine stellen und die Folgen ohne Bedauern hinnehmen mußte, solange er nur wußte, daß er sein Bestes getan hatte, daß er alles gegeben hatte.
    Was Zio anging, hatte er sowohl gewonnen wie verloren. Die erhofften vierhundert Millionen Dollar hatte er nicht erreicht, aber was von den vierzig Millionen übriggeblieben war, war auch nicht gerade eine Hungermahlzeit. Aber dafür hatte er etwas anderes gewonnen, etwas, das viel wichtiger war: einen wiederhergestellten, gesunden, vitalen Papst Francesco den Ersten, einen Papst, den mehr als alles andere der Wunsch bewegte, die Arbeit zu Ende zu führen, die Johannes der Dreiundzwanzigste begonnen hatte. Die Spinnweben aus den Katakomben zu blasen und seine Kirche in das einundzwanzigste Jahrhundert zu führen. Zio würde zurückkehren müssen, darauf hatten sie sich beide geeinigt, ohne es den anderen zu sagen. Sie würden sich schon irgend etwas einfallen lassen. Irgendwie.
    Nun, für Onkel Zio war das verdammt in Ordnung, aber was war mit ihm, dem Hawk? Was zum Teufel sollte er tun? Sollte er im Edelweiß auf seinem Arsch sitzen, die Welt an sich vorbeiziehen lassen und einfach nur dahinvegetieren?
    »Du mußt dir eben etwas anderes suchen, Mac, vielleicht etwas Weltlicheres«, hatte Francesco vorgeschlagen. »Die
Welt wimmelt von solchen Dingen, und du besitzt außergewöhnliche Talente, mein Sohn ...«
    »Spar dir den Scheiß von wegen >mein Sohn<, Zio.«
    »Tut mir leid, das gehört zu meinem Amt. Wenn ich so viele >Söhne< hätte, wäre das ein Hohn auf den Zölibat — ein Thema, das ich übrigens eines Tages aufs Tapet bringen möchte. Das ist wirklich etwas Unnatürliches, etwas Unsinniges, und die Schrift äußert sich dazu keineswegs eindeutig. «
    »Vielleicht sollte ich dich einfach hierbehalten, ehe die dich auf dem Petersplatz hängen.«
    »Nein, nein, ich muß zurück ... Aber was ist mit dir, mein Freund? Was wirst du tun?«
    Der Hawk hatte keine Antwort gegeben, weil er damals keine gewußt hatte. Jetzt dachte er darüber nach und blickte auf das atemberaubende Panorama der jetzt schneebedeckten Alpen, als

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