Der Geek-Atlas (German Edition)
ein neues Ergebnis. Sie
addiert dann die erste Differenz mit der zweiten Differenz, um die nächste erste Differenz zu ermitteln und eine zweite Differenz,
um die nächste erste Differenz zu ermitteln, und die dritte Differenz, um die nächste zweite Differenz zu erhalten und so
weiter. Auf diese Weise geht die Differenzmaschine die Tabelle durch. Sie ermittelt Ergebnisse durch Addition und hält Differenzen
fest, um das nächste Ergebnis berechnen zu können. Die reale Differenzmaschine kann bis zu 31 Stellen berechnen und nutzt
dabei sieben Differenzebenen für eine hohe Genauigkeit.
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Doch das Museum beschränkt sich nicht auf das Erdgeschoss – es gibt sieben Etagen voller Wissenschaft zu entdecken.
Der erste Stock beschäftigt sich mit Wettervorhersage, Landvermessung, Landwirtschaft, Telekommunikation und Materialkunde.
Im zweiten Stock widmet man sich der Mathematik (mit einer schönen Sammlung von Rechenschiebern; Der Rechenschieber ) und der Computertechnik (hier finden Sie die Differenzmaschine, siehe Kasten) sowie der Schifffahrt, Hafenanlagen und dem
Tauchen.
In der dritten Etage befinden sich die Sammlung von König George III, die wissenschaftliche Instrumente aus dem 18. Jahrhundert
umfasst, sowie eine Galerie zur Flugtechnik. Dort finden Sie auch die beliebte Launchpad-Galerie mit vielen interaktiven Ausstellungsstücken.
Dieser Bereich eignet sich besonders gut für ältere Kinder. Jüngeren Kindern wird der Garten im Erdgeschoss gefallen, in dem
man mit Wasser, Licht und Tönen viele Dinge erkunden kann.
Die Geschichte der Medizin wird im vierten, fünften und sechsten Stock erläutert.
Leider ist das Museum nicht gegen die »Wissen macht Spaß!!«-Welle gefeit. Es verfügt über ein IMAX 3D-Kino und bietet verschiedene
Spaßfahrten durch das Gebäude.
Praktische Informationen
Die Website des Science Museums finden Sie unter http://www.sciencemuseum.org.uk/ . Planen Sie einen ganzen Tag für den Besuch ein (oder, wenn Sie nicht genug Zeit haben, einen halben Tag und einen weiteren
halben Tag für das Natural History Museum).
Kapitel 78. Thinktank, Birmingham, England
52° 28′ 58.47″ N, 1° 53′ 9.81″ W
Die Smethwick Engine
Die Stadt Birmingham in Mittelengland war einst das Kraftwerk der Welt – hier schmiedeten Matthew Boulton und James Watt eine
Partnerschaft, um Watts effiziente Dampfmaschinen zu bauen. Heute ist Birmingham immer noch eine wichtige Industriestadt (auch
wenn nun Dienstleistungen wie das Bankgewerbe die lokale Wirtschaft dominieren). Die Stadt liegt im Zentrum des Ballungsgebiets
West Midlands, dem zweitgrößten Ballungszentrum Großbritanniens.
Zu Ehren von Boulton und Watt und des industriellen Erbes der Stadt besitzt Birmingham nun im Stadtzentrum ein brandneues
Wissenschaftsmuseum, den sogenannten Thinktank.
Das Museum ist in vier Ebenen unterteilt, die die (vielleicht etwas zu niedlichen) Namen Thinkback, Thinkhere, Thinknow und
Thinkahead tragen. Auf der ersten Ebene (Thinkback) ist die industrielle Geschichte Birminghams in drei Teilbereiche namens
»Move It«, »Making Things« und »Power Up« aufgeteilt.
Der Move-It-Bereich ist dem Straßen-, Kanal-, Eisenbahn- und Vorortverkehr gewidmet. Zu den Exponaten gehören eine elektrische
Straßenbahn aus dem frühen 20. Jahrhundert, der Foden-Dampfwagen (ein dampfgetriebener Lastwagen) und die Railton Special.
Die Railton Special brach 1938 mit 568 Km/h den Geschwindigkeitsrekord an Land.
Der Bereich Making Things erzählt die Fabrikationsgeschichte Birminghams und zeigt Maschinen und Güter, die im 19. und 20.
Jahrhundert in dieser Gegend hergestellt wurden. Hierzu gehört Frederick Wolseleys Schafschermaschine und eine moderne Schokoladen-Verpackungsmaschine
(in Aktion), die von Cadbury (einem weiteren lokalen Unternehmen) verwendet wurde.
Den Star der Ausstellung findet man aber im Power Up-Bereich – Boultons und Watts Smethwick Engine, die von 1779 bis 1892
( Abbildung 78.1 ) in Betrieb war. Sie wurde genutzt, um Wasser aus dem nahen Smethwick zurück in den Birmingham-Kanal zu pumpen. Da sich der
Kanal über eine Reihe von Schleusen um fast 150 Meter absenkte, wurde ein Großteil des Wassers genutzt, um Schiffe zu bewegen.
Die Smethwick Engine pumpte das Wasser zurück, damit der Kanal gefüllt blieb. Heute befindet sie sich im Thinktank und dampft
wieder.
Abbildung 78.1 Die Smethwick Engine; zur Verfügung gestellt von Thinktank
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