Der Geek-Atlas (German Edition)
werden, um mehrere Schichten
von N- oder P-dotiertem Halbleitermaterial herzustellen, aus denen dann Transistoren und andere Komponenten erzeugt werden.
Schließlich werden noch die Komponenten miteinander verbunden, indem man die Bereiche freilegt, an denen der Wafer Kontakt
mit Metall haben soll. Hierzu trägt man eine Aluminiumschicht auf, die wieder fotolithografisch weggeätzt wird, um die gewünschten
Verbindungen herzustellen. Bei modernen integrierten Schaltkreisen wird dieser Vorgang wiederholt, um mehrere Schichten aus
Komponenten und Verbindungen herzustellen.
In Abbildung 85.1 wird ein NPN-Transistor auf einem Silizium-Wafer (der vorher N-dotiert wurde) hergestellt. Zuerst wird der Wafer mit Siliziumoxid
überzogen (a) und ein Loch in die Oxidschicht geätzt (b). Im nächsten Schritt wird ein P-dotierter Bereich hergestellt und
ebenfalls oxidiert (c). Anschließend wird ein weiteres Loch geätzt (d) sowie ein N-dotierter Bereich hergestellt und reoxidiert
(e). Im darauffolgenden Schritt werden die Löcher für die Kontakte geätzt (f). Abschließend wird dann das Aluminium für die
Kontaktpunkte angebracht (g).
Abbildung 85.1 Herstellung eines NPN-Transistors mit der Planartechnik
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1965 schrieb Gordon Moore (einer der Fairchild-Gründer) einen Artikel für Electronics mit dem Titel »Cramming More Components onto Integrated Circuits«. Darin prognostizierte er, dass sich die Zahl der Komponenten
bei integrierten Schaltungen alle zwei Jahre verdoppeln würde (er schätzte, dass ein einzelner Chip 1975 rund 65000 Komponenten
enthalten würde). Diese Einschätzung ist als Moores Gesetz bekannt und bis zum heutigen Tag gültig (der Intel Itanium-Prozessor
Tukwila beispielsweise vereint über 2 Milliarden Transistoren auf einem einzigen Chip). Das Gesetz wurde auch auf andere Bereiche
der Digitaltechnik ausgeweitet, etwa die Speicherkapazität von Festplatten oder die Anzahl der Pixel pro Dollar bei Digitalkameras.
Fairchild wuchs und war am neuen Markt für digitale Schaltungen erfolgreich, wenn auch nur als Nummer zwei hinter Texas Instruments.
1968 jedoch verließen Gordon Moore und Robert Noyce das Unternehmen, nachdem es in finanzielle Schwierigkeiten geraten war.
Ihr nächstes Startup, Intel, ist heute jedem ein Begriff. Fairchild Semiconductor existiert bis zum heutigen Tag.
Das alte Fairchild-Gebäude in der 844 E. Charleston Road in Palo Alto steht immer noch. Leider gibt es dort, genauso wie beim
Shockley Semiconductor Laboratory, für den technisch Interessierten nichts zu sehen. In dem Gebäude befindet sich heute nicht
einmal mehr ein Technologieunternehmen. Ein Foto vor dem denkmalgeschützten Gebäude ist jedoch für jeden Technikfreak ein
Muss.
Nachdem Sie das Foto am Fairchild-Gebäude gemacht haben, sollten Sie die HP-Garage (siehe Kapitel 90 ) besuchen, die sich ganz in der Nähe (ebenfalls in Palo Alto) befindet.
Praktische Informationen
Das Fairchild-Gebäude wird heute von einer Design-Firma namens Collective Creations genutzt. Außen finden Sie eine Gedenktafel
des California Department of Parks and Recreation, die diesen Ort als Heimat des »ersten kommerziell nutzbaren integrierten
Schaltkreises« ehrt.
Kapitel 86. Das Computer History Museum, Mountain View, CA
37° 24′ 51.74″ N, 122° 4′ 36.54″ W
Silicon Valleys Beste
Nahezu alle großen Wissenschaftsmuseen dieser Welt widmen sich partiell auch der Geschichte der Computertechnik, doch alle
verblassen im Vergleich mit dem Computer History Museum in Mountain View in Kalifornien. Das Museum ist im alten Silicon Graphics–Hauptquartier,
ebenfalls ein Silicon Valley-Kultobjekt, untergebracht, das im Jahr 2002 vom Museum gekauft wurde. Silicon Graphics war früher
ein Hersteller von Hochleistungs-Grafikcomputern, die in den 1990ern Filme wie Jurassic Park erst möglich machten. Das frühere Hauptquartier des Unternehmens befindet sich am North Shoreline Boulevard neben dem Charleston
Park. Design und die Architektur des Gebäudes zeugen von dem extremen Wohlstand des Silicon Valley vor dem Ende des Internet-Booms.
Das Museum entwickelt sich ständig weiter und stellt so viele Informationen wie möglich online auf einer ausgezeichneten Website
( http://computerhistory.org/ ), aber auch im Gebäude selbst zur Verfügung. Doch im Gegensatz zu anderen Computer-Museen (einschließlich des verzichtbaren
Tech Museum of Innovation in San Jose) wird im Computer History
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