Der Geek-Atlas (German Edition)

bedeutet, dass bei der Bildung eines Zirkon-Kristalls eine imaginäre »Uran-Blei-Uhr« auf Null gestellt wird.
    Wenn ein Stück Zirkon untersucht wird, das die gleichen Anteile an Uran-238 und Blei-206 aufweist, dann ist die Hälfte des
     Urans zerfallen. Damit ließe sich das Alter des Zirkons über die Halbwertzeit von Uran-238 dann entsprechend mit 4,47 Milliarden
     Jahren angeben. Der gesamte Zerfall des Urans in Blei würde etwa genauso lange dauern, wie der ursprüngliche Uran-Zerfall,
     da die lange Halbwertzeit des Urans dominiert.
    Die Gleichung zur Bestimmung des Alters einer Probe basiert auf dem Wissen um die Menge der Ur-Isotope P, der »Tochter-Isotope«
     D und der Zerfallskonstanten λ. Die Zerfallskonstante ist ln 2 / Halbwertzeit. Daraus lässt sich die Gleichung 110.1 formulieren.
    Gleichung 110.1. Gleichung zur Altersbestimmung
    Zusätzlich kann der Zerfall von Uran-235 in Blei-207 gemessen werden. Dieser Zerfall erfolgt mit einer Halbwertzeit von 700
     Millionen Jahren. Zur Bestimmung des Alters einer Probe stehen also demnach zwei »Uhren« zur Verfügung.
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    Abbildung 110.3 Ein übrig gebliebenes Apple II-Haus; zur Verfügung gestellt von Danny Bradury
    Mit einem Besuch des Frenchman Flat, wo Atomtests in der Atmosphäre durchgeführt wurden, aber auch die erste Atomexplosion
     des Nevada-Testgeländes überhaupt stattfand, wird die Führung vervollständigt. Das trockene Flussbett ist voller Gegenstände,
     die bei Atomtests zerstört wurden, darunter auch ein Tresor, der einen Atombombentest namens Priscilla überstanden hat.
    Während der Tour müssen alle Besucher einen Strahlungsmesser tragen, der am Ende eingesammelt wird. Wenn Sie einer gefährlichen
     Dosis ausgesetzt waren, wird sich die US-Regierung mit Ihnen in Verbindung setzen.
    Praktische Informationen
    Ein Besuch des Nevada-Testgeländes muss im Voraus gebucht werden, allerdings müssen Nicht-US-Bürger lange auf eine Genehmigung
     warten. Die Führung ist kostenlos und kann über die Website des U.S. Department of Energy unter http://www.nv.doe.gov/nts/ gebucht werden.

Kapitel 111. Zero G, Las Vegas, NV

    Nicht die Vomit Comet
    Die Zero G Corporation bietet in einer umgebauten (innen ausgepolsterten) Boeing 727 Flüge an, bei denen Schwerelosigkeit
     und die Gravitation auf dem Mars und dem Mond simuliert werden. Die NASA führt im Rahmen des Astronautentrainings vergleichbare
     Flüge in einem Flugzeug namens »Vomit Comet« durch. Dabei wird sowohl bei den NASA- als auch bei den Zero G-Flügen ein Prinzip
     genutzt, bei dem sich Passagiere und Flugzeug gemeinsam im freien Fall befinden. Im Gegensatz zu den NASA-Flügen stehen die
     Zero G-Flüge jedermann offen, allerdings zu gesalzenen Preisen.
    Das Zero G-Flugzeug verfolgt eine parabelförmige Bahn, d.h. es fliegt in einem Winkel von 45° nach oben und dann in eine parabelförmige
     Kurve, in der alles schwerelos wird ( Abbildung 111.1 ). Hinter dem Scheitelpunkt geht das Flugzeug wieder in den Sinkflug über und nimmt dann einen erneuten Anlauf. Schwerelosigkeit
     tritt nur während des Parabelflugs auf und hält etwa 30 Sekunden an. Jeder Flug besteht aus 15 Parabelflügen, während derer
     man sich insgesamt etwa 7 bis 8 Minuten in der Schwerelosigkeit befindet.
    Abbildung 111.1 Zero G-Flugbahn
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    Schwerelosigkeit und Parabelflug
    Der Name Zero G (»Null G«, keine Gravitation) ist irreführend, denn man kann der Erdanziehung in einem Flugzeug, oder in einem
     Raumschiff auf einer Erdumlaufbahn, nicht entkommen. Die Passagiere erleben jedoch das Gleiche wie echte Astronauten: Schwerelosigkeit.
    Das Gewicht einer Person hängt von der Gravitationskraft ab, die auf den Körper einwirkt. Steht ein Mann mit einer Masse von
     75 Kilogramm auf dem Boden, dann fühlt er ein »Gewicht«, weil die Erdanziehung seinen Körper nach unten zieht, während die
     Erde dem eine gleich große Kraft entgegensetzt. Diese vom Boden nach oben wirkende Kraft fühlt der Körper und er spürt sein
     Gewicht. Mehr über Gewicht und Masse erfahren Sie in Kapitel 69 .
    Dem Fallschirmspringer im freien Fall wirkt keine Kraft vom Boden entgegen und er fällt durch die Kraft der Gravitation. Der
     einzige Widerstand, auf den er stößt ist der Luftwiderstand (und der ist minimal), sodass er ein Gefühl der Schwerelosigkeit
     verspürt.
    Bei einem Raumschiff in einer Umlaufbahn sind die Astronauten schwerelos, weil sich das Raumschiff und die Astronauten zusammen
     im freien Fall befinden.