Der Geek-Atlas (German Edition)
Verschiedene Isotope legen durch ihr unterschiedliches Gewicht verschiedene
Wege zurück und können so eingesammelt werden.
Ein Bereich ist unterirdischen Tests gewidmet. Hier werden die Technik des Eingrabens von Atombomben und die Nachwirkungen
unterirdischer Explosionen erläutert. Während der 1950er waren die Explosionen Teil der Popkultur. Objekte dieser Kultur wie
etwa ein Buch mit Atom-Cocktails, sind hier ebenfalls ausgestellt.
Auch die friedliche Anwendung von Atomenergie ist dokumentiert, beispielsweise in Form eines Atom-Raketentriebwerks.
Die einzige echte Touristenfalle des Museums ist ein Shop, der Dinge wie Fingerpuppen von Curie, Einstein, Newton und Darwin
und Miss-Atombombe-Schnapsgläser verkauft.
Vor dem Museum befindet sich eine Wetterstation, die uns bestätigt, das Las Vegas heiß und trocken ist, aber auch die Hintergrundstrahlung
in Mikrorem pro Stunde angibt.
Praktische Informationen
Details zum Museum erhalten Sie unter http://www.atomictestingmuseum.org/ . Informationen zum Besuch des Nevada-Testgeländes finden Sie in Kapitel 110 .
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Der Geigerzähler
Das Atomic Testing Museum stellt eine Vielzahl von Geräten zur Strahlungsmessung aus, darunter auch Geigerzähler. Ein Geigerzähler
bestimmt die Strahlung indirekt, indem er die durch Strahlung verursachte Ionisierung eines Gases misst. Die gleiche Technik
wurde von Pierre und Marie Curie bei ihren ursprünglichen Messungen zur Stärke verschiedener radioaktiver Quellen verwendet
(siehe Kapitel 15 ). Besucher können einen Geigerzähler ausprobieren und die Radioaktivität einiger gängiger Materialien und Objekte messen.
Ein Geigerzähler besteht aus einem hohlen, mit Gas gefüllten Glaszylinder, der sogenannten Geiger-Müller-Röhre, in der die
Zählung erfolgt. In der Röhre befindet sich ein Edelgas (wie Argon). Das Innere der Röhre ist mit einem leitenden Material
überzogen und in der Mitte befindet sich eine nadelförmige Metallelektrode (siehe Abbildung 109.1 ).
Abbildung 109.1 Ein Geigerzähler
Eine hohe Spannung (mehrere hundert Volt) wird zwischen der Elektrode (die sich positiv auflädt) und dem Röhreninneren (das
sich negativ auflädt) angelegt. Es fließt kein Strom.
Am Ende der Röhre befindet sich ein Fenster, das üblicherweise aus Glimmer besteht. Durch dieses sehr kleine Glimmerfenster
wird verhindert, dass Licht einfällt (auf das die Röhre empfindlich reagiert), Alphateilchen (Heliumkerne), Betateilchen (hochenergetische
Elektronen) und Gammastrahlung können aber passieren.
Tritt Strahlung in die Röhre ein, dann wird das Gas ionisiert und es entstehen positiv geladenen Argon-Ionen und –Elektronen.
Durch die hohe Spannung zwischen den Elektroden wandern die Ionen und Elektronen schnell in Richtung Elektroden (die Elektronen
zur Anode und die Ionen zur Kathode). Während dieser Bewegung verfügen sie über ausreichend Energie aus dem elektrischen Feld,
um noch mehr Gas zu ionisieren. Diese Lawine aus Ionen und Elektronen erzeugt einen Strom zwischen Kathode und Anode.
Der Strom wird dann vom Geigerzähler gemessen. Er hält fest, wie oft eine Ionisierung stattgefunden hat, und gibt dabei den
typischen knackenden Ton aus.
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Kapitel 110. Nevada Test Site, NV
37° 7′ 0″ N, 116° 3′ 0″ W
1021 Explosionen
Auf dem Trinity-Testgelände ( Kapitel 106 ) wurde nur eine einzelne Atombombe getestet. Auf dem Nevada-Testgelände wurden zwischen 1951 und 1992 über 1000 Atombomben
gezündet. Das 3600 Quadratkilometer große Areal ist von Bergen und ausgetrocknete Flussläufe geprägt und liegt etwa 100 Kilometer
nordwestlich von Las Vegas. Einmal im Monat bietet das U.S. Department of Energy kostenlose, ganztägige Führungen zu den Bombenkratern,
Nullpunkten und dem ganzen Drum und Dran des Nevada-Testgeländes an.
Die Tour umfasst etwa 400 Kilometer der durch Atomexplosionen gezeichneten Landschaft: Von den 1021 Atomexplosionen am Nevada-Testgelände
wurden nur 126 überirdisch gezündet. Die übrigen waren unterirdische Tests, die die ganzen Krater auf dem Testgelände hinterließen.
Der größte ist der Sedan-Krater und das Highlight der geführten Touren. Er ist fast 400 Meter breit und 100 Meter tief (siehe Abbildung 110.1 ).
Sedan entstand als Teil der Operation Plowshare, einem Versuch, Atomwaffen für friedliche Zwecke wie Bergbau, Ausgrabungen
und den Bau von Häfen zu nutzen. Plowshare war ein Fehlschlag, zum Teil aufgrund der
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