Der Geek-Atlas (German Edition)
Elektronikverkäufe in Akihabara. Die Preise
sind für japanische Verhältnisse günstig, dennoch sollten Sie hier nicht nach Schnäppchen suchen. Vielmehr sollten Sie nach
Akihabara kommen, um etwas zu finden, was es sonst nirgendwo gibt. Die besten Angebote findet man in den Seitenstraßen abseits
der Hauptstraße.
Zu den größten Geschäften gehören Laox, Akky, Sofmap und Ishimaru. Ein Produkt, das Sie nur in Akihabara und nirgendwo sonst
auf der Welt kaufen können, ist eine elektrische japanische Toilette. Sie ist in den meisten großen Läden hier erhältlich.
Sie können zwischen Grundausstattungen wie beheiztem Sitz oder integriertem Bidet, oder fortgeschrittenen Gadgets wie Musik
(vielleicht sogar mit iPod-Anschluss), automatischem Öffnen und Schließen mittels Sensor sowie automatischem Spülen und Säubern
wählen. Ein anderes seltsames Badezimmer-Accessoire ist die Sound Princess, die den Klang einer Toilettenspülung ertönen lässt,
um andere, unangenehme Badezimmer-Geräusche zu übertönen.
Akihabara ist auch ein Paradies für Handy-Fanatiker. Alle nur vorstellbaren Telefone und Zubehörteile (einschließlich Handy-Deko)
sind hier zu finden. Auch Spielefans kommen aus der ganzen Umgebung, um sich die neuesten Spiele und Controller anzusehen.
Sammler von Videospielen sollten Super Potato besuchen: dort werden etwa 50 000 gebrauchte Spiele zum Verkauf angeboten. Man
findet sogar Geschäfte, die Radiogeräte aus den 1940ern führen.
Und natürlich findet man hier alles, was mit Computern zu tun hat. Wenn man einen Elektroartikel in Akihabara nicht auftreiben
kann, dann wohl nirgendwo – zumindest nicht in Japan.
Ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch ist das Radio Kaikan-Gebäude, das direkt an der Haltestelle Denki Gai liegt. Radio
Kaikan ist ein Akihabara-Mikrokosmos und ein gutes Basislager, um sich an die hektische Betriebsamkeit zu gewöhnen, bevor
man sich ins Getümmel stürzt.
Praktische Informationen
Akihabara besitzt eine englischsprachige Website mit praktischen Besucherinformationen, einschließlich einer Karte: http://www.akiba.or.jp/english/ . Der Distrikt ist mit der Untergrundbahn oder dem Zug (Haltestelle Akihabara) leicht zu erreichen. Wenn Sie über Nacht bleiben,
ist ein Besuch nicht vollständig, wenn Sie nicht eine Nacht in einem Kapselhotel verbracht haben. Dort werden Sie in einem
winzigen Raum mit einem Bett und einem Fernseher untergebracht: http://www.capsuleinn.com/ .
Die Akihabara News betreibt ebenfalls eine Website mit Informationen, Rezensionen, Neuigkeiten und Diskussionen auf Englisch: http://www.akihabaranews.com/en/ .
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Otaku und Cosplay
Neben der Elektronik ist Akihabara ein Brennpunkt der Otaku-Kultur. Im Japanischen bezeichnet Otaku einen besessenen Fan eines Hobbys oder Zeitvertreibs, insbesondere aber Fans von Anime (Japanische Animation) und Manga (Japanische
Comics). In Akihabara drückt sich die Otaku-Kultur in Cosplay und Cosplay-Cafés aus.
Cosplay bedeutet einfach Kostümspiel (engl. »costume play«). Dabei verkleiden sich die Leute als Charaktere aus Animes und Mangas.
Akihabara-Läden verkaufen Kostüme populärer Charaktere. Diese Cosplay-Etagen bieten eine Vielzahl gut gemachter Kostüme für
jede durch Anime oder Manga inspirierte Fantasie.
Wenn man aber durch Akihabara schlendert, dann ist der erstaunlichste Aspekt des Cosplay die farbenfroh gekleideten jungen
Damen, die die Leute zum Besuch der Cosplay-Restaurants animieren. Diese Meidos in französisch inspirierten Dienstmädchen-Kleidern mit vielen Fantasie-Elementen und kurzen Röcken locken die Kunden an.
Wenn man ein Cosplay-Restaurant betritt, wird man behandelt wie der zurückkehrende Herr oder die Herrin des Hauses. Die Dienstmädchen
sind ehrerbietig, und der Kunde wird mit dem größten Respekt behandelt. Ein beliebtes und hochkarätiges Cosplay-Restaurant
ist das Café Mai:lish, in dem man Sie mit den Worten »Willkommen daheim, Herr« und einem Knicks begrüßt. Sie können auch ein
Foto von sich und einem Dienstmädchen (in einem Kostüm Ihrer Wahl) machen lassen.
Die meisten Cosplay-Restaurants arbeiten mit Mägden. Es gibt aber auch einige Butler-Cafés (eines, das passenderweise auch
Butlers Café heißt, arbeitet mit nicht-japanischen, als Butler verkleideten Männern), die meist weibliche Kunden bewirten.
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Kapitel 29. Das Escher-Museum, Den Haag, Niederlande
52° 5′ 0″ N, 4° 18′ 52″ E
Das
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