Der Geek-Atlas (German Edition)
Blutzirkulation entdeckte),
George Green (Mathematiker), John Venn (der das Venn-Diagramm entwickelte), Charles Sherrington (Nobelpreis-Gewinner, Neurophysiologe),
R. A. Fisher (der vielleicht größte Statistiker aller Zeiten), Sir James Chadwick (der das Neutron entdeckte), Francis Crick
(DNA; siehe Kapitel 71 ) und Stephen Hawking.
Sechs dieser Absolventen wurden mit Buntglasfenstern in der College Hall (in dem die Studenten und Fellows essen) für ihre
Leistungen geehrt.
John Venns berühmtes Venn-Diagramm ( Abbildung 47.1 ) veranschaulicht Schnittmengen mittels drei farbiger Kreise. Jeder Kreis überschneidet die beiden anderen und alle drei überlappen
sich in der Mitte mit entsprechend veränderten Farben.
R. A. Fisher war nicht nur ein großer Statistiker, sondern auch ein gefeierter Genforscher und Evolutionsbiologe. Sein Fenster
zeigt ein 7×7 großes lateinisches Quadrat, bei dem allerdings die üblicherweise enthaltenen Zahlen durch Farben ersetzt sind
( Abbildung 47.2 ). Ein lateinisches Quadrat ist ein quadratisches Gitternetz, in dem Zahlen so eingetragen werden, dass sie pro Zeile und
Spalte nur einmal vorkommen. (Viele Leute werden hierin sicher eine Art Sudoku erkennen.)
Abbildung 47.1 Venns Diagramm; zur Verfügung gestellt von Derek Ingram, Gonville and Caius College
Abbildung 47.2 Fishers Latin Square; zur Verfügung gestellt von Derek Ingram, Gonville and Caius College
Fisher nutzte lateinische Quadrate zur statistischen Analyse, speziell in der Landwirtschaft. Indem man ein Feld in ein quadratisches
Gitternetz aufteilt, ist es beispielsweise möglich, sieben verschiedene Düngemittel in einem lateinischen Quadrat der Größe
7×7 auszuprobieren. Man weist dabei jeden Dünger jeweils einem der sieben unterschiedlich nummerierten Quadraten zu und kann
so Unterschiede in Boden, Entwässerung, Sonnenlicht etc. eliminieren, weil jedes Düngemittel nur einmal pro Spalte und Reihe
verwendet wird.
Francis Cricks Fenster zeigt die Struktur der DNA. Als das Fenster installiert wurde, beschwerte sich Crick, dass die Abbildung
nachts von außen nicht sichtbar sei, sodass die DNA sich nur nach rechts drehe.
George Greens Fenster sieht auf den ersten Blick wie ein Bakterium aus, doch in Wirklichkeit ist es eine Darstellung von Greens
Theorem (das Sie wohl nur kennen dürften, wenn Sie sich mit Differenzial- und Integralrechnung auf höchstem Niveau beschäftigen.
Greens Theorem zeigt, wie die Integration über eine geschlossen Fläche (die bakterienähnliche Form des Fensters) einfach in
eine Integration über die Linie, durch die diese Fläche definiert ist, umgewandelt werden kann. Dies hört sich sehr abstrakt
an, wird aber beim Planimeter (siehe Kapitel 17 ) direkt umgesetzt. Ein Planimeter kann die Fläche, die durch eine Form definiert ist, für eine graphische Darstellung oder
für eine Karte berechnen. Dazu muss man mit dem Gerät nur an den Umrissen der Form entlangfahren
Sir James Chadwicks Fenster zeigt ein Alpha-Partikel (einen Heliumkern), der auf ein Beryllium-Atom trifft und damit die Emission
eines Neutrons (und die Erzeugung eines Kohlenstoff-Atoms) verursacht.
Charles Sherringtons Fenster zeigt zwei stimulierte afferente Nerven und deren supraliminalen Effekte auf die Motoneuronen
eines Muskels. Die Darstellung erinnert irgendwie an eine Pflanze, zeigt aber tatsächlich die Motorneuronen, die die Bewegung
der Muskeln steuern. Zusammen mit Edgar Douglas Adrian gewann Sherrington 1932 den Nobelpreis für die Entdeckung der Funktion
von Neuronen.
Gonville and Caius ist der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich, mit Ausnahme der Hall, in der sich die Fenster befinden. Wenn
sie diese besichtigen möchten, müssen Sie sich mit einem Universitätsstudenten anfreunden, der bereit ist, Sie zu begleiten.
Ansonsten müssen Sie sich mit einer virtuellen Tour begnügen.
Das College liegt rechts neben dem Trinity College (in dem Newton lebte, siehe Kapitel 69 ), und ist nur einen kurzen Spaziergang vom Eagle Pub entfernt, in dem Crick und Watson das »Geheimnis des Lebens« (siehe Kapitel 71 ) verkündeten.
Praktische Informationen
Die Website des Gonville and Caius Colleges lautet http://www.cai.cam.ac.uk/ . Eine virtuelle Tour können Sie auf http://www.cai.cam.ac.uk/map1.php unternehmen.
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