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Der gefährliche Drache

Titel: Der gefährliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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schlossen Bill und ich uns einer im Kreis stehenden Gruppe an, darunter Emma und Derek Harris, Lilian Bunting, Mr Barlow, Grant Tavistock, Charles Bellingham, Christine Peacock und Sally Pyne. Sally machte gerade ihrem Ärger Luft, als wir hinzutraten.
    »Was soll aus der Welt werden, wenn sich Erwachsene aufführen wie eine Herde amoklaufender Wasserbüffel?«, fragte sie. »Was für ein Beispiel geben sie ihren Kindern? Sie sollten sich schämen, jeder einzelne von ihnen. Wenn ich dabei gewesen wäre, hätten sie was zu hören bekommen, und nicht nur das, ich hätte ihnen eigenhändig den Hintern versohlt.«
    »Wenn ich dabei gewesen wäre, hätte ich ein paar Schädel eingeschlagen«, grummelte Mr Barlow.
    »George Wetherhead traut sich gar nicht mehr aus seinem Haus«, sagte Christine Peacock. »Er ist mit den Nerven völlig am Ende.«
    »Teddy ist ebenfalls am Boden zerstört«, sagte Lilian und warf einen ängstlichen Blick zum Pfarrhaus. »Er hatte eigentlich gedacht, die Hooligans hinter sich zu lassen, als er London den Rücken kehrte.«
    »Was ist eigentlich passiert?«, fragte ich. »Wer ist verantwortlich für dieses Chaos?«
    »Mistkerle«, sagte Mr Barlow.
    »Wilde«, meinte Sally Pyne.
    »Barbaren«, sagte Grant Tavistock.
    »Kirmesbesucher«, sagte Lilian. »Eine ganze Horde fegte durch das Dorf auf dem Weg zur oder von der Kirmes nach Hause. Sie stürmten die Geschäfte, verwüsteten den Dorfanger und verschwanden wieder wie ein Heuschreckenschwarm.«
    »Heuschrecken sind eine Naturgewalt«, hob Emma hervor. »Dieses Desaster ist definitiv von Menschenhand gemacht.«
    »Ging es die ganze Nacht hindurch?«, fragte ich und blickte in ihre blassen Gesichter.
    »Nein«, antwortete Lilian, »aber die meisten von uns waren nach dem Kirmesbesuch ziemlich erschöpft und mit der Situation völlig überfordert.«
    »Ich war bis in die frühen Morgenstunden auf, um Peggys neues Mieder fertig zu nähen«, sagte Sally. »Das wird sie eine Stange kosten, dass sie mich um meine Nachtruhe gebracht hat.«
    »Warum musstest du es über Nacht fertig machen?«, fragte Emma.
    In Sallys Augen blitzte es schelmisch auf. »Sie hat von den aufreizenden Bauernmädels und den Bauchtänzerinnen gehört. Ich habe das Gefühl, dass sich Jasper von nun an um das Kaufhaus kümmern muss, während Peggy den Kirmesstand übernimmt.«
    »Falls sie jetzt noch hingeht«, fügte Lilian bedeutungsschwer hinzu. »Ich fürchte, dass die gestrigen Ereignisse ihrer Antipathie gegenüber der Kirmes neue Nahrung geben werden.«
    »Ich habe im Moment auch keine große Lust auf die Kirmes«, sagte Derek. »Die Menschen haben ihren Abfall einfach aus dem Autofenster geschmissen, als sie durch Finch fuhren. Wir können von Glück sagen, dass niemand verletzt wurde.«
    »O ja«, sagte Grant. »Um ein Haar wäre Charles von einer Bierflasche am Kopf getroffen worden.«
    Wir drehten uns alle zu Charles, um ihm unser Mitgefühl auszudrücken und sicherzugehen, dass er auch wirklich keinen Schaden genommen hatte.
    »Nichts passiert«, sagte er leichthin. »Ich muss sagen, als Grant und ich das Crabtree Cottage kauften, haben wir nicht erwartet, uns inmitten einer Kriegszone wiederzufinden. Gestern hatten wir Angst, vor unsere eigene Haustür zu treten.«
    »Finch ist normalerweise keine Kriegszone«, versicherte Lilian ihm.
    »Normalerweise ist es das friedlichste Dorf auf der Welt«, fügte ich ernst hinzu.
    »Gestern war es das nicht«, sagte Christine Peacock. »Dick musste mit der Sodaspritzflasche gegen einen Kerl einschreiten, der an unserem Pubschild schaukelte. Danach hat er zwei der Sciaparelli-Jungen als Türhüter engagiert, um zu verhindern, dass Betrunkene ins Pub kamen. Die Hälfte der Leute, die durchs Dorf fuhren, waren bereits angetrunken, ehe sie hier eintrafen.«
    »Die Nüchternen waren nicht viel besser«, sagte Sally Pyne. »Meine Nichte hat für mich in der Teestube die Stellung gehalten, während ich auf der Kirmes war. Als ihr die Scones ausgingen, brach beinahe ein Aufstand aus. Als es dann auch keine Törtchen mehr gab, machte sie die Teestube zu und schloss sich vor Angst in der Küche ein, bis ich zurückkam.«
    »Teddy hat versucht, den Eindringlingen ins Gewissen zu reden«, sagte Lilian, »aber die hörten gar nicht auf ihn, sondern ignorierten ihn einfach. Peggy Taxman war so mit der Kassenabrechnung beschäftigt, dass sie gar nicht auf die Idee kam, ihre Autorität geltend zu machen, und alle anderen, die Teddy hätten

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