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Der Gefangene von Zhamanak

Titel: Der Gefangene von Zhamanak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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und sich umständlich hinkniete, um letzteren unter die Tür zu treiben, spürte Mjipa, wie erneut kräftig von außen gezogen wurde. Er holte tief Luft und mobilisierte die letzten Kräfte, um sie wieder zuzuziehen, aber diesmal überstieg der Gegenzug selbst seine Kraft. Zentimeter um Zentimeter verbreiterte sich der Spalt zwischen Tür und Rahmen. Durch den Ritz sah Mjipa verschwommen Gesichter und bemalte Körper in heftiger Anstrengung.
    Dann sah er, was die Zhamanakianer machten. An der Außenseite der Tür befand sich kein Knauf, sondern ein vertikaler, mit zwei Schrauben befestigter Griff aus Holz. Unter diesem Griff hatten sie den Stiel einer Hellebarde durchgeschoben. Zwei Mann aus der Gruppe zogen, die Hebelwirkung ausnutzend, mit aller Kraft an dem Schaft der Hellebarde.
    Als der Spalt breit genug war, schob einer der Krishnaner sein Schwert durch die Öffnung und hieb nach Mjipas Arm, mit dem er die Tür zuzuhalten versuchte. Mjipa ließ den Knauf los und zog den Arm zurück; um ein Haar hätte der Kerl ihm die Hand abgehackt.
    Sofort flog die Tür auf. Mjipa riss sein Schwert und seinen Dolch aus der Scheide und stürzte sich, ohne auch nur den Versuch zu machen, mit den Kerlen zu verhandeln, den hereindrängenden Krishnanern entgegen. In dem düsteren Licht zuckte sein Schwert vor und zurück wie die Zunge einer Schlange. Dem ersten, der sich ihm entgegen warf, rammte er das Schwert in den Bauch. Der Bursche war noch nicht ganz zu Boden gegangen, als Mjipas Schwertspitze schon den Bauch des nächsten fand.
    Als der nächste, der nachdrängte, die Klinge auf sich zukommen sah, riss er sein Schwert hoch, um den Stoß zu parieren; aber Mjipa sprang blitzschnell zur Seite und nutzte den Schwung seines Stoßes zu einem fürchterlichen Hieb auf das Bein des Krishnaners, das unter ihm einknickte. Innerhalb weniger Sekunden waren drei seiner Gegner zu Boden gegangen – einer war tot, die anderen versuchten stöhnend und wimmernd, durch die Beine ihrer nachdrängenden Spießgesellen aus der Kammer zu kriechen.
    Ein vierter sprang mit einem mächtigen Satz vor. Mjipa schlug mit solcher Wucht auf das Schwert des Burschen, dass dessen Klinge zerbrach, und stieß ihm sein Schwert in den geöffneten Mund. Der Krishnaner taumelte zurück, gurgelnde Laute ausstoßend und Blut speiend.
    Ein Zhamanakianer schrie: »Er ist kein Terraner, sondern ein Affe!«
    »Blödmann!« schrie Verar aus dem Hintergrund. »Jeder Tor erkennt diesen üblen Terranergestank. Er ist nur verkleidet. Auf ihn!«
    Die Tür war so eng, dass Mjipa, der größer war als die meisten Krishnaner, sie bequem ausfüllte. Solange er im Rahmen stand, konnten sie nicht an ihm vorbei, um ihn von der Seite oder von hinten zu attackieren. Und wenn er auch kein besonders geschickter Fechter war, so machte er diesen Nachteil mit seiner Kraft und seiner größeren Reichweite wieder wett, zusätzlich unterstützt von der Dunkelheit. Hinzu kam, dass die meisten seiner Gegner nur mit Dolchen oder sonstigen Messern bewaffnet waren.
    »Hinein!« brüllte Verar. »Was für ein Pack feiger Memmen habe ich da angeheuert? Er ist bloß einer, und wir sind viele. Alle zusammen jetzt, greift an!«
    Wieder drängten die Krishnaner gegen die Tür vor. Das Licht war zu trübe für gezielte Stöße und Paraden, da ein Kämpfer kaum die Klinge seines Kontrahenten sehen konnte. Mjipa stieß und hackte und schwang seine Klinge wie eine Sense. Zwei weitere Krishnaner gingen zu Boden, doch spürte auch er selbst plötzlich einen stechenden Schmerz im Oberschenkel. Er hatte die Klinge, die ihn getroffen hatte, nicht einmal gesehen. Er, der niemals einen krishnanischen Panzer getragen hatte, verfluchte jetzt im Geist das Fehlen eines solchen.
    Das verwundete Bein wurde schwach, er spürte, dass er es kaum noch belasten konnte. Er verlagerte das Gewicht auf das andere Bein und lehnte sich mit der Schulter gegen den linken Türrahmen. Auch so füllte er noch den größten Teil des Türrahmens aus.
    »Auf ihn!« brüllte Verar. »Seht ihr denn nicht, dass er verwundet ist?«
    Ein Krishnaner versuchte, zwischen Mjipa und der rechten Seite des Türrahmens hindurchzuschlüpfen. Mjipa erwischte ihn mit einer bösen Rückhand im Nacken, und nur der Türrahmen, der seiner Klinge im Weg war, verhinderte, dass er ihn voll traf. Mit einem Seufzer schlug der Krishnaner vorwärts auf den Boden. Ein anderer versuchte, mit einem Ausfallschritt zu attackieren, aber er rutschte auf dem schlüpfrigen

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