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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Porträtfotos aufgehängt. Darüber hing der Slogan Halten Sie Ihre Liebe(n) frisch .
    Artemis hätte am liebsten auf dem Absatz kehrtgemacht, aber er hatte keine Wahl.
    Dr. Lane ließ sich hinter ihren Schreibtisch nieder. Sie war eine glamouröse Erscheinung mit üppigem, rotem Haar und den schmalen Händen einer Künstlerin. Sogar ihr Kittel war von Dior. Und ihr Lächeln war vollkommen. Zu vollkommen. Artemis sah genauer hin und bemerkte, dass das gesamte Gesicht das Werk eines plastischen Chirurgen war. Anscheinend drehte sich das ganze Leben dieser Frau darum, die Zeit aufzuhalten. Er war an der richtigen Adresse.
    »Nun, junger Mann, Tracy sagt, Sie möchten Kunde bei uns werden?« Die Ärztin versuchte zu lächeln, doch die Dehnung verzerrte ihr Gesicht zu einem prall gespannten Ballon.
    »Nicht ich persönlich«, erwiderte Artemis. »Aber ich würde gerne einen Ihrer Tanks mieten. Kurzfristig.«
    Constance Lane zog einen Prospekt des Instituts aus einer Schublade und umkreiste ein paar Zahlen mit einem Rotstift.
    »So etwas ist nicht billig.«
    Artemis warf nicht einmal einen Blick auf die Zahlen. »Geld ist kein Problem. Wir können sofort eine telegrafische Überweisung von meinem Schweizer Konto anfordern. In fünf Minuten haben Sie hunderttausend Pfund auf Ihrem Privatkonto. Ich brauche nichts weiter als einen Tank für eine Nacht.«
    Die Zahl war beeindruckend. Constance dachte an all die Liftings und Gesichtskorrekturen, die sie sich davon leisten konnte. Dennoch zögerte sie. »Normalerweise ist es Minderjährigen nicht gestattet, Verwandte in unseren Tanks zu lagern. So schreibt es das Gesetz vor.«
    Artemis beugte sich vor. »Dr. Lane. Constance. Gut, was ich hier tue, ist nicht ganz legal, aber es tut doch niemandem weh. Eine Nacht, und Sie sind eine reiche Frau. Morgen um diese Zeit ist es, als wäre ich nie hier gewesen. Keine Leiche, keine Scherereien.«
    Die Ärztin fasste sich ans Kinn. »Nur eine Nacht?«
    »Ganz recht. Sie werden gar nicht merken, dass wir hier sind.«
    Constance nahm einen Taschenspiegel aus der Schreibtischschublade und betrachtete ausgiebig ihr Gesicht.
    »Rufen Sie Ihre Bank an«, sagte sie.
     
     
    Stonehenge, England
     
    Zwei Schächte der Unterirdischen führten nach Südengland. Der eine nach London, doch er war inzwischen für die Öffentlichkeit geschlossen, weil der Chelsea Football Club sein Stadion direkt oberhalb des Shuttlehafens gebaut hatte.
    Der andere Ausgang lag in Wiltshire, neben dem, was die Oberirdischen als Stonehenge bezeichneten. Die Menschenwesen hatten verschiedene Theorien über den ursprünglichen Zweck der Anlage entwickelt. Manche meinten, es handele sich um einen Landeplatz für außerirdische Raumschiffe, andere hielten es für eine heidnische Kultstätte. Die Wahrheit war jedoch weit weniger glanzvoll. Stonehenge war nämlich nichts anderes gewesen als eine Filiale für den Verkauf von Mahlzeiten auf flachen Brotfladen. Oder, um es in der Menschensprache auszudrücken, ein Pizza-Drive-in.
    Einem Gnom namens Bog war aufgefallen, dass viele Touristen bei ihren Ausflügen an die Erdoberfläche vergaßen, Proviant mitzunehmen, und so hatte er direkt neben dem Terminal einen Laden aufgemacht. Das funktionierte reibungslos. Man fuhr an einen der Schalter heran, sagte, welchen Belag man haben wollte, und zehn Minuten später konnte man sich voll stopfen. Natürlich hatte Bog sein Unternehmen unter die Erde verlegen müssen, als die Menschenwesen begannen, in ganzen Sätzen zu reden. Aber der Boden war von dem vielen Käse sowieso ganz aufgeweicht. Ein paar von den Schaltern waren sogar eingesackt.
    Wegen des ständigen Rummels an der Oberfläche war es für Zivilisten gar nicht so leicht, ein Visum für einen Besuch in Stonehenge zu bekommen. Nun ja, irgendwelche Hippies erzählten jeden Tag, dass sie Elfen gesehen hätten, nur kam nie etwas darüber in die Zeitung. Holly hatte als ZUP-Officer jedenfalls kein Problem mit einem Visum für Stonehenge. Sie brauchte nur einmal ihre Dienstmarke von der Aufklärung vorzuzeigen, und schon stand ihr der Weg nach oben offen.
    Ihr Status als Officer der Aufklärung nützte ihr jedoch wenig, wenn es keine Magmaausbrüche gab. Und der Stonehenge-Schacht war seit dreihundert Jahren kalt. Nicht ein einziger Funke. Mangels einer Glutwelle, auf der sie surfen konnte, musste Holly also mit einem kommerziellen Shuttle vorlieb nehmen.
    Das erste Shuttle auf dem Fahrplan war komplett ausgebucht, doch

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