Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
meinen Fingern in Vince’ Arsch und meinem Mund an seinem Hals verbracht.
»Nun, ihr neuester Streifen, den wir gerade drehen, ist noch viel besser. Eine ausgelassene neue Version der klassischen Geschichte von Rob Roy .«
»Ah«, sagte Bertrand, »mit Hugo Taylor. Bien .«
»Sie sind sehr gut unterrichtet, Monsieur. Lesen Sie die Filmzeitschriften?«
»Gelegentlich«, sagte Bertrand und wirkte sehr zufrieden mit sich.
»Hugo Taylor!« Jeder kannte Hugo Taylor – zumindest in unseren Kreisen. Er war der Liebling der Bühnen im West End, der Mittelpunkt jeder Party und jeder Klatschkolumne – und wenn man den Gerüchten trauen konnte, war er einer von uns. Vielleicht war das reines Wunschdenken; er war nun einmal eine blendende Erscheinung mit seinem dunklen, keltischen Aussehen, den lachenden Augen und dem athletischen Körperbau. Vince und ich hatten sogar sein Bild aus der Zeitung ausgeschnitten und darüber sinniert, wie wir ihm unsere Gastfreundschaft beweisen könnten, sollte es ihn je nach Edinburgh verschlagen.
»Ach, sind Sie ein Fan, Mr. Mitchell?«
»Nun, ich würde mich nicht als solchen bezeichnen. Ich bin schließlich Arzt.«
»Ah ja? Ein Mediziner? Wie beruhigend. Es ist immer gut zu wissen, dass ein Arzt mit an Bord ist.«
»Wollen wir hoffen, dass ich nicht gebraucht werde.«
»Natürlich.«
»Aber ist Mr. Taylor …?«
»Im selben Zug wie wir? Aber ja doch. Danach wollten Sie doch fragen, nicht wahr?«
»Genau.«
»Mr. Taylor und Miss Athenasy werden in Kürze hier sein.« Im ganzen Speisewagen drehten sich die Köpfe. Dickinson senkte die Stimme. »Und das ist auch der Grund für die plötzliche Beliebtheit des hiesigen Angebots an Speisen und Getränken – am Geschmack kann das ehrlich gesagt nicht liegen.«
» C’est vrai «, sagte Bertrand, der wegen seines Kaffees immer noch das Gesicht verzog.
»Ein Foto ist jedoch ein Foto, und die Leser der Filmzeitschriften werden sich freuen, wenn die Stars ihre Mahlzeiten auf dieselbe Weise einnehmen wie die Normalsterblichen.« Er wies auf den Tisch neben uns, der bereits mit Kristall, Silber und Porzellan gedeckt war. »Man wird Sie beide beim Essen hinter ihnen sehen.«
»Aber ist es nicht noch etwas früh zum Mittagessen? Es ist doch gerade mal elf.«
»Ha«, sagte Dickinson und tippte sich an die Nase, »das ist nun mal die Magie der Filmwelt. Sie werden nicht wirklich etwas essen. Das wäre Miss Athenasy dann doch zu weit gegangen. Den Lunch serviert man ihnen in ihrem Privatabteil.«
»Bah«, machte Bertrand verächtlich. »Was für Snobs.«
»Vielleicht, Monsieur. Aber sie haben nun mal das Bedürfnis nach Privatsphäre. Ein wenig Schutz vor den Blicken der Öffentlichkeit.«
»Blicke, für die Sie bezahlt werden.« Bertrand schien Streit zu suchen, wie ich amüsiert feststellte.
»Nun, sagen wir, ich werde dafür bezahlt, diese Blicke zu kontrollieren.« Dickinson lächelte und legte die Fingerspitzen aneinander. Ich vermutete, dass er Knaben wie Bertrand zum Frühstück verspeisen konnte. »Wo wir gerade davon sprechen – Sie müssen mich entschuldigen, meine Herren. Wir haben ungeladene Gäste.«
Die zwei außergewöhnlich gekleideten jungen Männer waren im Speisewagen aufgetaucht und benahmen sich auffällig unauffällig.
»Ach, da lag ich also richtig«, sagte ich. »Das sind Reporter.«
»Genau«, sagte Dickinson. »Und sie sollten eigentlich gar nicht in diesem Zug sein.«
»Ist das hier nicht ein freies Land?«, warf Bertrand ein.
»Ja, zu meinem Leidwesen. Die sind auf eine Story aus, die ich ungern in den Zeitungen sähe.«
»Ich verstehe. Etwas über Miss Athenasy und Mr. Taylor?«
»Natürlich. Die Zeitungen wollen unbedingt einen Skandal haben.«
»Wie furchtbar.«
»Und die Leute werden behaupten, dass da, wo Rauch ist, auch Feuer sei.«
»Aber«, fragte ich, »es lodert doch wohl kein Feuer zwischen Daisy und Hugo?«
»Ah«, sagte Dickinson und erhob sich, »nun werden wir zu vertraulich. Ich darf Sie nicht länger stören. Vielen Dank für Ihr Verständnis.« Er lächelte und zeigte seine blendend weißen Zähne, dann verbeugte er sich knapp vor uns.
»Ein charmanter Mann«, sagte ich.
»Ich mag ihn nicht.«
»Bertrand, unsere Freundschaft ist noch ein wenig jung für Eifersucht.«
Bertrand wirkte perplex. »So meinte ich das nicht … jedenfalls nicht nur, en tout cas .«
»Mach dir keine Sorgen.« Ich neigte mich vor und flüsterte: »Mein Schwanz ist ganz dein.«
»Dann ist ja alles
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