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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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gut.«
    »Ganz genau.«
    »Aber ich mag ihn auch nicht, weil … weil ich ihn nicht mag. Er hat un air suspect .«
    »Ach, komm schon. Er ist in Ordnung!«
    »Wie du meinst. Ich traue ihm nicht.«
    »Nur weil er im Filmgeschäft ist –«
    » Non , nicht nur deswegen. Vielleicht bin ich ja, wie du glaubst, eifersüchtig. Aber ich habe auch Instinkt.«
    »Vorurteile, meinst du wohl. Du weißt doch gar nichts über ihn.«
    »Und du weißt nichts über mich, Mitch.«
    »Ich weiß genug. Du bist arm, und du bist gern ehrlich.«
    »Bist du deswegen so gut zu mir gewesen?«
    »Nicht nur«, sagte ich und packte sein Bein. »Auch, weil ich dich ficken will.«
    »Das ist gut«, sagte er, und sein Gesicht hellte sich auf. Wenn Bertrand lächelte, wirkte die Welt gleich freundlicher. »Nach dem Mittagessen vielleicht?«
    »Am liebsten würde ich deinen süßen Hintern jetzt gleich hier auf dem Tisch vor den Kameras der British-American vögeln!«
    » Ah, mais les fourchettes! Les verres! «
    »Also muss ich warten, bis ich dir ein behaglicheres Lager bieten kann.«
    »Das Warten wird sich lohnen, Mitch.«
    Ich streichelte sein Bein, wozu ich mich unbeholfen über den Tisch beugen musste. Ein diskretes Hüsteln des Kellners störte uns.
    »Speisen Sie zu Mittag, meine Herren? Falls ja, reserviere ich einen Tisch für Sie.«
    Ich setzte mich aufrecht und murmelte, dass ich meine Serviette fallen gelassen hätte.
    »Unser Seezungenfilet ist sehr gut, und das Hühnchen vom Spieß würde Ihnen sicher auch schmecken, wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen darf.«
    »Das dürfen Sie.«
    »Und dazu vielleicht ein Glas deutschen Weißwein?«
    » Ah, non, pffff «, sagte Bertrand. »Kein deutscher Wein.«
    »Verzeihen Sie, Sir.«
    » Un bourgogne blanc, s’il vous plaît .«
    »Gewiss, Sir. Sagen wir um ein Uhr? Das gibt Ihnen genug Zeit, um sich … Appetit zu holen.« Der Kellner verdrehte die Augen und machte auf dem Absatz kehrt.
    »Ich frage mich, was für ein Spülwasser er uns servieren wird«, sagte Bertrand.
    »Es muss sehr anstrengend sein, einen so anspruchsvollen Gaumen zu haben.«
    »Leider entspricht mein Einkommen nicht meinem Geschmack.«
    »Dann würde ich mich freuen, wenn du dich als mein Gast betrachten würdest. Nichts könnte mir größeres Vergnügen bereiten, als dich zu einem anständigen Essen und einer guten Flasche Wein einzuladen.«
    »Nichts?«
    »Nun …« Ich wollte gerade wieder unter dem Tisch handgreiflich werden, als Stimmengewirr an der Tür des Speisewagens mich ablenkte. Köpfe wandten sich, Augenlider flatterten, hinter vorgehaltener Hand wurde geflüstert.
    Dickinson ging mit einer Kamera um den Hals voran. Ihm folgte ein schlanker junger Mann in einem exquisiten, perlgrauen Zweireiher mit einer Blume im Knopfloch und einer recht schrillen Krawatte, das verdächtig lange Haar sorgfältig gewellt, pomadisiert und von einem eher unnatürlichen Goldblond. Er trug ein Notizbrett und einen Kugelschreiber bei sich und schien die Funktion eines Sekretärs auszufüllen. Als Nächstes kam eine Wolke aus Glitter und Funkeln: Miss Daisy Athenasy in einer Robe, die wie Schwanengefieder aussah, und geschmückt mit dem Ertrag einer ganzen Diamantmine. Sie tänzelte wie ein Rennpferd, ließ die Hüften kreisen und schenkte allen Anwesenden ein gutmütiges Lächeln. Sie sah aus, als sei sie gerade aus einem tiefen Schlaf voller exotischer Träume gerissen worden und noch nicht ganz wach.
    Ihr folgte – oh, er war es wirklich! – Hugo Taylor, makellos gekleidet in einem dunkelgrauen Anzug mit lavendelblauer Krawatte und einer herrlichen Krawattennadel aus Perlen. Sein schwarzes Haar war sorgfältig gekämmt, aber nicht so sorgfältig, dass es weibisch gewirkt hätte. Seine Gesichtszüge waren völlig symmetrisch und beinahe mädchenhaft hübsch zu nennen – ein Eindruck, den sein bekanntermaßen gestählter Leib wieder verwischte. Auf der Bühne wie auf der Leinwand waren die sportlichen Stunts das Markenzeichen von Taylor – Saltos vor und zurück, Handstände, Räder –, die er oft mit freiem Oberkörper ausführte. Wurde ein Film mit Hugo Taylor gezeigt, waren die ersten Reihen voll mit schmachtenden Bewunderern beiderlei Geschlechts. Jetzt ging er einfach nur durch den Speisewagen, aber das mit solcher Eleganz und Haltung, dass ich seufzen musste. Bertrand hatte Sterne in den Augen. Wir müssen wie zwei Schulmädchen gewirkt haben. Taylor sah uns an, lächelte und grüßte mit einem Neigen des Kopfes.

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