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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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aufgetragen, und sie taten so, als würden sie die Gabel zum Mund führen und kauen. Sie stießen miteinander an (mir fiel auf, dass zumindest Miss Athenasy wirklich etwas trank), lachten und plauderten. Es wirkte überzeugend. Die beiden sahen umwerfend aus, und Dickinson beeilte sich, die Szene möglichst gut festzuhalten. Die restlichen Reisenden hatten mittlerweile alle Hemmungen abgelegt und starrten ganz offen hin – mit Ausnahme der Witwe, die nun den richtigen Zeitpunkt für gekommen sah, ihrer Zofe lautstark einen Brief zu diktieren.
    An der Tür gab es ein Handgemenge. Joseph sprang auf und stürmte hin.
    »Diese verfluchten Reporter«, murmelte Dickinson finster. Ich bemitleidete die armen Burschen, die von diesem Neandertaler misshandelt wurden; sie versuchten ja schließlich auch nur, ihre Arbeit zu machen. Aber ich war so von den anwesenden Stars fasziniert und so angetan von Peter Dickinson, dass ich den Mund hielt. Ich fragte mich, ob Joseph an der Feier teilnehmen würde … Irgendwie gefiel mir die Vorstellung, ihm dabei zuzuschauen, wie er Bertrand nahm … Der Kontrast in ihrem Körperbau wäre sicherlich amüsant … Wie viele Männer wollte ich noch mal haben? Ich verlor allmählich den Überblick …
    Die Kamera klickte und das Blitzlicht leuchtete auf, das Besteck klapperte, und schon bald war dieses unwirkliche Mahl vorbei. Daisy und Hugo gingen, wie sie gekommen waren, in einem Schleier aus Federn und Diamanten. Taylor blickte über die Schulter und grüßte uns zum Abschied munter. Der Kellner ging daran, ihr Geschirr abzuräumen; das Essen hatten sie gar nicht angerührt.
    »Nein, Liebling«, hörte ich die Mutter zu einer ihrer Töchter sagen, »nur weil Daisy Athenasy nicht aufisst wie ein braves Mädchen, heißt das nicht, dass du dein Gemüse liegen lassen darfst.«
    Dickinson und Joseph begleiteten die Stars in ihren Wagen, nur der Sekretär blieb noch hier.
    »Na, jetzt haben sie wieder ihre Ruhe«, sagte er und zog einen Stuhl heran. »Darf ich, die Herren?« Sein Gesicht wirkte offen und freundlich, auch wenn die Haut ein bisschen zu glatt und glänzend war und die Augenbrauen möglicherweise gezupft. In seinen Augen allerdings lag ein Blick, der nicht fehlzudeuten war. Hier hatten wir einen Mitreisenden in mehr als nur einer Hinsicht.
    » D’accord .« Nach ein paar Gläsern Wein war Bertrand anscheinend weniger feindselig.
    »Und, meine Herren, was halten Sie von meinen Schutzbefohlenen?«
    »Sie scheinen sehr nett zu sein«, sagte ich.
    »Nett?«, prustete der Sekretär und schnappte sich die Serviette von meinem Schoß, um sich den Mund abzuwischen. »Nein, ich würde Hugo und Daisy kaum als nett beschreiben.«
    »Nun, sie wirkte ein wenig … müde.«
    »Ja. Miss Athenasy ist meistens müde.«
    »Aha.« Ich argwöhnte ein dunkles Geheimnis, war aber zu taktvoll, um die Wahrheit aus einem Mitarbeiter herauszukitzeln.
    »Sie hat ein kleines Hilfsmittel, wenn sie vor die Kameras tritt. Sie wissen schon …« Er ahmte ein Schnupfgeräusch nach.
    »Sie meinen, sie nimmt Drogen?«
    »Ich bitte Sie, Mr. Mitchell!«
    Ich flüsterte: »Ist das der Grund, warum sie nichts isst?«
    »Unter anderem. Wie alle Schauspielerinnen achtet sie zwanghaft auf ihre Linie.«
    »Sie ist jetzt schon zu dünn«, warf Bertrand ein. »In Belgien haben die Frauen mehr auf den Knochen.«
    »Als würde dich das sonderlich interessieren«, sagte ich und beobachtete die Reaktion des Sekretärs. Er zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Bertrand errötete und betrachtete seine Hände.
    »In ihrem Abteil wird sie ja sicher etwas essen«, sagte ich.
    »Oh ja«, sagte der Sekretär. »Irgendwas wird sie sich ganz bestimmt in den Mund stecken.«
    Was wollte er mir sagen? Ein Skandal lag in der Luft, dessen war ich mir sicher. Vielleicht kein Verbrechen im engeren Sinn, kein rätselhafter Mordfall, aber zumindest etwas, das nach meinen deduktiven Fähigkeiten verlangte. Ich dachte einen Augenblick nach und fragte dann: »Joseph?«
    Er hob die Augenbrauen noch ein Stück höher. »Sind Sie etwa Hellseher?«
    »Ich? Nein, nur Arzt.«
    »Ach so. Der diagnostisch geschulte Verstand. Sie würden einen sehr guten …«
    »Ja? Was?«
    Er wirkte fast verlegen. »… Detektiv abgeben, wollte ich sagen.«
    »Das ist ja unglaublich! Das ist genau das, was ich sein will!«
    »Sie? Ein Detektiv? Warum denn das?«
    »Nun, Kriminalromane sind meine Leidenschaft.«
    »Meine ebenfalls! Erlauben Sie mir, dass ich mich

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