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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Russell Square Gardens einige Sehenswürdigkeiten.«
    »Ich bin nicht der Naturbursche. Ich krieche nicht gern durchs Gebüsch.«
    »Und was die … Bedürfnisanstalten angeht, Sir, dürften Sie vielleicht die in Covent Garden interessieren. Soweit ich weiß, kann man in den dortigen Bedürfnisanstalten mehr als nur ein Bedürfnis stillen.«
    »Ich verstehe. Und ist es dort auch sicher?«
    »Sicher? Ah, ich verstehe schon. Die Polizei. Nun, an Ihrer Stelle würde ich die Toiletten bei The Strand meiden. Die stehen im Ruf, dass sie … recht genau beobachtet werden. Aber ansonsten –«
    »Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen.«
    Er schien sich allmählich für das Thema zu erwärmen. »Es gibt da auch noch eine in Brydges Place, die ich immer ziemlich ergiebig fand.«
    »Vielen Dank.« Ich hatte es eilig.
    »Dort verkehren oft Soldaten, und sie sind auch nicht alle geldgierig.«
    »Ich verstehe.« Ich speicherte die Information für eine spätere Verwendung ab und drückte ihm eine Banknote in die feuchte Hand. »Ich dachte mir gleich, dass Sie mir helfen könnten. Sie sahen mir ganz danach aus.«
    »Also! Ich –« Er wollte sich gerade empören, doch dann sah er die Zahl auf dem Geldschein und überlegte es sich anders. »Gern geschehen, Sir. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.«
    »Und viel Glück auf der Jagd!«
    Wir rannten fast aus dem Hotel. Ich wollte schon lachen, doch ich sah Simmonds’ besorgten Gesichtsausdruck.
    »Was machen wir jetzt, Mitch?«
    »In welcher Richtung liegt The Strand?«
    Es war unmöglich, die fragliche Klappe zu übersehen; man hätte auch gleich eine riesige Leuchtreklame am Dach anbringen können: WARME BRÜDER, HIER LANG! Männer trieben sich auf dem Bürgersteig herum, warfen sich verstohlene Blicke zu, verschwanden in dem kleinen Ziegelgebäude, kamen wieder heraus, trieben sich herum – und so weiter.
    Ich schickte Simmonds hinein und sagte ihm, er solle sich in einer der Kabinen postieren – am besten in einer, von der aus er den Innenraum gut im Auge hätte. Ich wusste aus eigener Erfahrung, dass es an solchen Orten oft Löcher in den Türen gibt, gebohrt von fleißigen Perversen, die anscheinend eigens zu diesem Zweck Werkzeuge mit sich herumtragen.
    Ich gab ihm fünf Minuten Vorsprung, dann folgte ich ihm hinein. Das Innere war von einer einzigen Glühbirne schwach beleuchtet, deren Licht sich in Pfützen auf dem schmutzigen Betonboden spiegelte. In den Rissen der Mauer wuchs Moos. Natürlich stank es hier, und zwar nach einer kräftigen Mischung aus Pisse, Scheiße und Desinfektionsmittel – ein Geruch, der auf manche wie ein Aphrodisiakum wirkt. Es war nicht gerade mein Lieblingsduft, aber es hatte seinen eigenen Reiz.
    Ein rascher Blick, und ich hatte die Lage überschaut. Ich hatte Glück: Es war nur ein offensichtlicher Polizist im Gebäude. Manchmal arbeiteten sie zu zweit, aber in den Straßen des West End grassierte das Laster anscheinend derart, dass dieser hier seine wichtige Arbeit alleine verrichten musste. Er stand an dem von der Tür am weitesten entfernten Urinal, fast im Dunkeln, eine schlanke, aufrechte Gestalt in dunkler Kleidung. Meine Augen gewöhnten sich allmählich an das schlechte Licht. Ja, er trug die Art Kleidung, die ein Büroangestellter, Kellner oder Hotelportier in seiner Freizeit tragen mochte, nicht zu schick, aber offensichtlich auch kein Stricher. Er sah mir ganz danach aus.
    Nur eine der Kabinen war besetzt – das war dann Simmonds und kein zweiter Polizist, der mit Handschellen auf der Lauer lag.
    Die einzige andere Person stand zwei Urinale von dem jungen Polizisten entfernt. Ich hatte ihn schon die Toilette rein- und rausgehen sehen; er schien mir zu den zwanghaften Stammgästen dieser Klappe zu gehören. Er warf mir einen Blick zu, als ich hereinkam; sein Gesicht war ausgemergelt, wie vor lauter Geilheit verzehrt. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Polizisten zu seiner Linken zu. Er achtete nicht auf die Gefahr, vielleicht erregte sie ihn sogar. Ich würde ihm einen Gefallen tun, wenn ich hier intervenierte – und genau das tat ich auch, indem ich mich an das leere Pissoir zwischen den beiden stellte. Diese Geste war unmissverständlich – wäre ich ein normaler Toilettenbenutzer gewesen, hätte ich mich für das Urinal gleich neben der Tür entschieden und damit genügend Platz für uns alle gelassen. Mein Nachbar zur Linken gab ein verärgertes Keuchen von sich, und als ich mich zu ihm wandte, sah ich ein Gesicht, das

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