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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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Ich frage mich, was die hier wollen?«
    Ich erkannte die Gesichter aus der Zeitung: Rotha Lintorn-Orman, die Führerin der Britischen Faschisten, und ihr ›Geheimdienstleiter‹ Maxwell Knight. Sie waren berüchtigt für ihre öffentlichen Auftritte, die meistens in Gewalt ausarteten.
    »Die sind wohl hier, um Unruhe zu stiften.«
    »Meine Güte«, sagte Morgan. »Meinst du, sie haben faule Eier in ihren Handtaschen?«
    »Wohl eher Handgranaten«, sagte Belinda. »Die sind komplett geistesgestört.«
    »Das stimmt. Und eure Aufgabe ist es, sie in Schach zu halten. Unter keinen Umständen dürft ihr sie aus den Augen verlieren. Wenn es nötig ist, macht einen Tumult. Meint ihr, ihr schafft das?«
    »Natürlich schaffen wir das«, sagte Belinda, und ich hatte keinen Grund, an ihr zu zweifeln. »Aber könntest du uns wenigstens den Hauch einer Erklärung geben, worum es hier überhaupt geht?«
    »Heute Abend gab es zwei vereitelte Mordanschläge auf Hugo Taylor.«
    Belinda und Morgan entglitten die Gesichtszüge.
    »Und wenn ich mich nicht täusche, könnte auch Prinz Georg in Gefahr sein. Unser Freund Bertrand wurde entführt –«
    »Nein!« Simmonds klang, als hätte man ihm einen Schlag in die Magengrube verpasst.
    »Ein Mann im Zug wurde ermordet, zwei andere, darunter Taylor, wurden angegriffen. Ein Mann wurde wegen des Mordes festgenommen, ebenso eine Frau als seine Komplizin.«
    »Du meinst Daisy Athenasy, oder?«, fragte Belinda. »Das stand in der Zeitung. Es hieß, sie sei wegen eines Verkehrsdeliktes festgenommen worden. Nicht wahr, Schatz, ich sagte schon, dass ich kein Wort davon glaube. Also ist sie eine Mörderin.«
    »Sie ist ebenso wenig eine Mörderin wie du oder ich. Sie wurde verleumdet.«
    »Wow!« Morgan riss die Augen weit auf; dies hier gefiel ihm besser als die Aufführung von Die Kameliendame . »Und was sollen wir in der zweiten Hälfte tun?«
    »Euch natürlich das Stück ansehen. Wenn irgendetwas im Theater passiert, dann will ich euch als Augenzeugen.«
    »Oh, Gott. Kann ich dich denn nicht begleiten?«
    »Ganz gewiss nicht«, sagte Belinda bestimmt. »Und Mitch, was passiert nach der Aufführung?«
    »Wir gehen natürlich zur Premierenfeier im Café Royal.«
    Simmonds und ich eilten aus dem Theater auf die Straße. Warum beeilten wir uns so? Wir konnten wenig tun, um unserem Freund zu helfen, aber die Vorstellung, untätig herumzusitzen, während er sich in Gefahr befand, war uns beiden unerträglich.
    »Was sollen wir nur tun?« Simmonds wirkte aufrichtig erschüttert. Sein Gesicht, eine seltsame Mischung aus hübsch und brutal, war blass, die Augen vor Angst geweitet. »Werden sie ihm … wehtun?«
    »Ich weiß es nicht. Dickinson ist ein äußerst gefährlicher Mann.«
    »Aber er ist doch Polizist. Hat er Bertrand denn festgenommen?«
    »Möglicherweise.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Es gibt immer irgendeinen Grund, Menschen wie uns festzunehmen, Simmonds.«
    »Aber er hat doch sicher nicht –«
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.« Nicht nach dem Fick, den du ihm verpasst hast, hätte ich beinahe hinzugefügt. »Aber Dickinson ist ein Kommissar. Was zählt das Wort eines mittellosen Ausländers schon gegen seines?«
    »Er ist gar nicht so mittellos, wie sich herausgestellt hat.«
    »Wie?«
    »Hat er Ihnen nichts davon gesagt? Er war heute Nachmittag bei seinem Onkel.«
    »Und?«
    »Sein Vater hat ihn in seinem Testament ziemlich großzügig bedacht.«
    »Ah, ich verstehe. Nun, das ist mal eine gute Nachricht. Ich beglückwünsche Sie.«
    »Mich, Sir?«
    »Ich gehe davon aus, dass Sie ein gewisses Interesse an Bertrands Zukunft haben.«
    »Nicht diese Art von Interesse, Sir. Wenn Sie damit andeuten wollen, dass ich hinter seinem Geld her bin –«
    »Ich weiß ganz genau, hinter welchem Teil von Bertrand Sie her sind, Simmonds, und das sind keine Pfund, Schilling oder Pence. Oder welche Währung man auch immer in Belgien hat.«
    »Ich glaube Francs, Sir.«
    Damit schien unser Gespräch beendet, und wir gingen gedankenversunken die Charing Cross Road entlang, ganz wie zwei Freunde bei einem Abendspaziergang. Ich hatte keine Ahnung, wo wir hingehen oder was wir tun sollten.
    »Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte, Sir …«
    »Um Gottes willen, können wir das ›Sir‹ nicht weglassen? Wir sind nicht im Zug.«
    »Tut mir leid, Mitch. Ich wollte vorschlagen, dass wir im Hotel fragen, ob ein Telegramm für mich gekommen ist.«
    »Ah, der berühmte Geheimtunnel!«
    »Ja. Arthur

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