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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Unterbäuche und ihre dünnen Beine präsentierten. Ihre weißen Augen leuchteten wie Weihnachtskugeln und waren fest auf die Scouts geheftet.
    «Das glaube ich einfach nicht», sagte Noah. Doch tief im Innersten glaubte er es doch. Nach allem, was er schon erlebt hatte, hätte er es eigentlich sogar erwarten müssen.
    «Sie sehen uns an», sagte Richie.
    «Nein», sagte Ella. «Sie erkennen uns.»
    Ella hatte recht. Die Tiere – von Marlo über Mr Tall Tail bis hin zu Blizzard und nun den rosa Fröschen – kannten Noah, Ella und Richie. Noah verstand zwar nicht, wie oder warum, doch er war sicher, dass es etwas mit Megan zu tun hatte.
    Ella streckte die Hand aus und berührte das Glas. Die Frösche sprangen ihrer Hand entgegen. Sie schienen von Ella angezogen zu werden wie Eisen von einem Magneten. Ella fuhr mit den Fingerspitzen über das Glas, und die Frösche hüpften hinterher, kletterten, rollten und sprangen übereinander.
    «Das kann nicht sein», sagte Noah.
    Die Szene erinnerte ihn an eine Plasma-Lampe – eine durchsichtige Glaskugel, in der kleine Blitze zu sehen waren, wenn man ihre Oberfläche mit den Fingern berührte. Ella schien die Frösche zu kontrollieren, wie man auch diese winzigen Blitze kontrollieren konnte.
    Plötzlich nahm sie die Hand vom Glas und wich einen Schritt zurück.
    «Was ist?», fragte Richie.
    «Wir sollten nicht so viel Aufmerksamkeit auf uns lenken», warnte Ella.
    «Du hast recht», sagte Noah. «Wir brauchen wirklich keine Aufmerksamkeit – besonders nicht von diesen unheimlichen Zoowärtern.»
    Richie nickte, und sie gingen tiefer in das Gebäude hinein. Ein paar Minuten später deutete Ella auf das Ende des Ganges. Auf beiden Seiten des Weges waren zahlreiche Aquarien in die Wand eingelassen.
    «Da!», sagte sie. «Dahinten ist die Kammer des Lichts.»
    Richie und Noah nickten, sie kannten den Raum von vorherigen Besuchen. Sie gingen etwa ein Drittel des Flurs hinunter, dann blieben sie auf einmal stehen. Ihre Augen traten hervor. Richies Lippe zitterte: Alle Tiere starrten sie durch ihre Glasscheiben an. Schlangen glitten in ihren Terrarien nach vorn und schlugen mit ihren zuckenden Zungen durch die Luft. Baumfrösche balancierten auf Zweigen und fixierten die Kinder mit ihren kugelförmigen Augen. Fische schwammen an den Scheiben hin und her und starrten mit je einem Auge hinaus. Echsen lehnten sich gegen die Gläser und betrachteten die Scouts.
    «Kommt», sagte Noah, «beachtet sie gar nicht. Geht einfach weiter.»
    Sie eilten den Gang entlang. Auch ohne nach den Tieren zu sehen, wusste Noah, dass Hunderte von Augen ihnen hinterhersahen. Er konnte sie spüren.
    Sie erreichten die Kammer des Lichts. Ein schwarzer Samtvorhang mit goldenen Ringen hing vor dem Eingang.
    «Dann lasst uns mal nachsehen», sagte Noah.
    Ella holte tief Luft, und Richie schüttelte seine Anspannung ab. Zusammen schoben die Scouts den Vorhang beiseite und betraten den kleinen Raum. In der Wand gegenüber war ein Aquarium eingelassen. Der Raum war klein – vielleicht so groß wie ein größerer Wandschrank. Richie schloss den Vorhang hinter ihnen, und der Raum wurde wieder dunkel. Die Laternenträger begannen zu blinken, und Noah fühlte sich an einen Nachthimmel voller Sterne erinnert. Er versuchte, näher heranzugehen, bis er merkte, wie vollkommen dunkel es in diesem Zimmer war.
    «Richie», sagte er, «mach mal den Vorhang auf.»
    Richie schlug den Vorhang zurück, und die Dunkelheit zog sich in einen langen Schatten auf die andere Seite des Raumes zurück.
    «Seht euch um», sagte Noah, «ob ihr irgendeinen Hinweis findet.»
    Die Wände und die Decke waren mit schwarzem Samtstoff verhängt. Abgesehen davon war der Raum schlicht, und auch am Aquarium gab es nichts Ungewöhnliches zu sehen.
    «Ich sehe nichts», sagte Ella.
    Noah strich mit den Händen über die Wände. «Irgendwas hat Megans Aufmerksamkeit erregt», sagte er.
    «Aber was?», fragte Richie. «Hier ist doch nichts außer den Fischen.»
    «Wartet mal», sagte Ella. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich mehrfach, während sie sich durch ihre Gedanken wühlte. «Ich frage mich, ob wir vielleicht an der falschen Stelle suchen.»
    «Was?», fragte Noah. «Megan hat doch ausdrücklich gesagt –»
    «Vielleicht hat sie das, was sie meinte, von der anderen Seite aus gesehen», erklärte Ella.
    Noah und Richie schwiegen, während sie versuchten zu verstehen, was Ella meinte.
    «Kommt», sagte Ella, «folgt mir.»
    Und genau das

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