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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1
Autoren: Bryan Chick
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mit gerunzelter Stirn. «Los jetzt, ab mich euch!» Er begleitete sie die Treppe hinauf. Gerade als die Scouts das Gehege verlassen wollten, rief er «Halt!».
    Noah drehte den Kopf. Der Mann zeigte mit dem Finger auf ihn.
    «Kenne ich dich nicht?»
    «Ne-nein», antwortete Noah.
    «Ich bin sicher, dass ich dich schon mal gesehen habe.»
    «Bestimmt nicht.»
    Der Mann sah ihn prüfend an und kratzte sich das Kinn. Schließlich sagte er: «Wie auch immer – geht jetzt.»
    Sie eilten davon. «Noah, er hat dich erkannt!», flüsterte Ella.
    «Ja», sagte Noah. «Und ich wette, er weiß auch, wo meine Schwester ist.»
    Sie liefen zum Ausgang des Zoos. Noah griff in seine Tasche, um sicherzugehen, dass der Zettel von Blizzard immer noch darin war. Es gab wieder eine Nachricht für die Scouts.

[zur Inhaltsübersicht]
    8. Kapitel Das Haus der Kriechtiere
    A m nächsten Tag liefen die drei Scouts gleich nach der Schule über den Walkers Boulevard zum Zoo. Sie hasteten zum hinteren Teil der Anlage, wobei sie über Bänke sprangen und die Abkürzung zwischen Gebäuden nahmen, bis sie das Haus der Kriechtiere erreicht hatten. Hier befanden sich über dreihundert Terrarien und Aquarien in verschiedenen Größen und Formen. In jedem wohnten Tiere, die entweder schleimig oder schuppig oder haarig oder in irgendeiner anderen Weise unheimlich waren – so wie Schnecken, Echsen, Spinnen, Fische und sogar riesengroße Kakerlaken.
    Das Haus der Kriechtiere hatte eine seltsame Form, denn in seinem Inneren schienen die Gänge wahllos im Zickzack zu verlaufen. In jeder Wand waren Terrarien oder Aquarien eingelassen, und es wirkte, als bestünde das ganze Haus aus riesigen Glasbausteinen. Die Wände zwischen den Behältern waren mit künstlichem Schleim, Spinnweben und Kokons bezogen, während Schlingpflanzen aus Plastik von der Decke hingen.
    Kinder liefen an den Gefäßen entlang, blieben davor stehen, um hineinzuspähen und ihre Fingerabdrücke am Glas zu hinterlassen. Ihre Eltern schlenderten hinter ihnen her und trugen ihre Jacken. Die Geräusche hallten von den harten Glaswänden wider wie in einer Höhle.
    Die Scouts fanden einen Platz auf einer Bank. Das Terrarium ihnen gegenüber war voller winziger rosa Frösche, die auf Zweigen und moosigen Steinen hockten wie Farbkleckse auf einer grünen Leinwand.
    «Okay, Noah», sagte Richie. «Zeig uns noch mal den Zettel von Blizzard.»
    Noah zog das zerknitterte Blatt aus seiner Tasche und glättete es auf seinem Knie. Dann las er laut vor.
    und ich kann es selbst kaum glauben – obwohl ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Als ob mein Verstand nicht wahrhaben will, was ich sehe. Ergibt das einen Sinn? Wenn ich es aufschreibe, tut es das, und das ist wohl alles, was zählt. Aber ich wünschte, ich könnte all das besser beschreiben. Ich wünschte, ich hätte Richies Verstand.
    «Endlich», sagte Richie und tippte mit dem Finger auf die Seite. «Endlich mal jemand, der mich als Genie erkennt.»
    «Sei still, Richie», sagte Ella. «Das hier ist wichtig.»
    Noah drehte den Zettel um.
    Aber damit werde ich mich später beschäftigen. Wichtiger ist, was ich heute im Haus der Kriechtiere gesehen habe. Es gibt eine Ausstellung mit dem Namen «Kammer des Lichts». Sie liegt am Ende eines langen Ganges. Es ist nur ein dunkler Raum von der Größe eines Wandschranks. Darin steht ein großes Aquarium mit winzigen Fischen. Die Fische heißen Laternenträger, und sie blinken wie Glühwürmchen. Heute habe ich gesehen, wie jemand
    Hier war die Seite zu Ende. Noah stopfte den Zettel wieder in seine Tasche.
    «Also», sagte er, «was haltet ihr davon?»
    «Offenbar gibt es irgendetwas Wichtiges in diesem Haus zu sehen», sagte Ella.
    «Aber was?», fragte Richie.
    «Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden», sagte Noah und stand auf.
    Er hatte gerade erst einen Schritt in Richtung Gang gemacht, als er plötzlich stehen blieb und seine Augen an dem Terrarium mit den rosa Fröschen hängenblieben.
    «Leute, guckt doch mal!», sagte er.
    Die Frösche hatten sich alle Seite an Seite vorn am Terrarium aufgestellt. Nur einige wenige hockten noch auf ihren Zweigen, doch selbst sie blickten die Scouts direkt an.
    Ella hielt erstaunt die Luft an und schlich langsam zum Fenster. Noah und Richie folgten ihr, und beide spähten ihr über die Schulter. Die Frösche begannen zu hopsen. Sie sprangen von ihren Hinterbeinen ab und rutschten dann an der Terrariumwand hinunter, wobei sie ihre hellrosa
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