Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1
Autoren: Bryan Chick
Vom Netzwerk:
überhaupt nichts an!»
    Noah war auf einmal ganz sicher, dass der Mann hinter ihm etwas über Megan und ihr Verschwinden wusste. Wenn er an den seltsamen Wärter beim Eisbärenpool dachte, an Megans Misstrauen gegenüber den Zooangestellten, an das Verhalten der Tiere und dann an den Wärter, der gerade in der Kammer des Lichts verschwunden war, dann schien es doch überdeutlich, dass der Zoo und seine Angestellten etwas mit dem Verschwinden seiner Schwester zu tun hatten.
    In Noah kochte die Wut hoch. Er wirbelte herum und schrie: «Wo ist Megan?!»
    «Wo ist wer?»
    «Meine Schwester! Sie wissen doch genau, wo sie ist, und Sie wissen auch genau, wie ich sie finden kann!» Mit jedem Wort wurde Noah wütender. «Bringen Sie mich zu ihr! Bringen Sie mich SOFORT zu ihr!»
    Das Gesicht des Wärters wurde bleich, vielleicht vor Schreck. Er packte Noah am T-Shirt und zischte: «Hör mal zu, Bengel! Jetzt werdet ihr alle drei –»
    «Lassen Sie mich los!» Noah wand sich, aber dadurch verwickelte er sich nur noch fester. «Lassen Sie mich los, habe ich gesagt!»
    «Lassen Sie ihn los, Sie Riesenhornochse!», rief Ella und trat den Wärter gegen das Schienbein.
    «Aaauuuu! Ihr dämlichen Kinder!» Mit der freien Hand zog der Wärter ein Walkie-Talkie aus seiner Tasche. «Tank! Bitte sofort kommen! Tank! Ich habe beim Megan-Problem hier im Haus der Kriechtiere einen Notfall! Fordere Unterstützung an!»
    «Das Megan-Problem?», fragte Noah. «So nennen Sie das also?»
    «Halt den Mund, Junge!»
    «Lassen Sie mich … LOS !», schrie Noah.
    Ella trat dem Mann gegen den Knöchel, und Richie packte ihn am Hemd.
    «Aaaaaauuuu! Ihr ekelhaften Bälger!»
    Die Doppeltüren wurden aufgestoßen. Draußen stand ein großer, muskulöser Mann. Als er durch den Türrahmen trat, füllte er ihn vollkommen aus. Seine Hände waren so groß wie Topflappen, und sein kahler Kopf glänzte wie poliert. Seine Haut war tiefbraun und auf seltsame Art perfekt – ohne einen einzigen Makel.
    «Tank!», rief der rothaarige Wärter. «Hilf mir, mit diesen Bälgern fertigzuwerden!»
    Tank trottete den Gang entlang und blieb vor Noah stehen. Er verschränkte seine massigen Arme vor dem massigen Körper, sodass die Ärmel seines Hemdes beinahe rissen. Er war riesig – der größte Mann, den Noah je gesehen hatte.
    «Komisch», keuchte Noah, während er sich immer noch zu befreien versuchte, «Sie sehen aber nicht aus, wie – lassen Sie los! – wie ein Wärter. Ich habe Sie hier noch nie gesehen!»
    «Hör auf zu zappeln, Junge!», bellte der rothaarige Wärter.
    «Zeit zu gehen, kleiner Mann», sagte Tank mit tiefer, kehliger Stimme.
    «Wo ist meine Schwester?»
    «Sie ist weg, Junge», sagte der Rothaarige. Er ließ Noah los und fügte hinzu: «Das musst du einfach akzeptieren. Tank, schaff mir diese lästigen Action Scouts aus meinen Augen.»
    «Hey», rief Ella. «Woher wissen Sie, wer wir sind?»
    «Mädel», antwortete der Wärter, «alle wissen, wer ihr seid.»
    «Was? Warten Sie! Was meinen Sie damit?»
    «Und wo ist meine Schwester?», rief Noah. «Ich will –»
    Doch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, packte Tank ihn, hob ihn hoch und warf sich Noah über die Schulter, als wäre er ein Badehandtuch.
    «Lassen Sie ihn runter!», verlangte Ella.
    Sie versuchte dem Mann einen Fausthieb zu versetzen, doch Tank streckte seinen riesigen Arm aus, packte sie am Handgelenk und zerrte sie hinter sich her. So beförderte er seine beiden Gefangenen aus dem Gebäude und einen Weg hinunter, der zu einem Privatausgang hinter dem Ottergehege führte. Richie lief hinter ihnen her. Als Tank das Tor erreicht hatte, trat er es mit dem Fuß auf und ließ Noah wie einen Wäschesack auf die Erde fallen. Mit dem zweiten Schwung beförderte er Ella auf Noah drauf.
    Richie stellte sich neben seine Freunde und schrie: «Hey, das können Sie doch nicht machen!»
    «Ruhe!», brüllte Tank.
    «Das werde ich der Zeit–»
    « RUHE !» Beim Donnern von Tanks Stimme wichen die Scouts zurück, als wollten sie einem Schlag ausweichen.
    Tank senkte die Stimme zu einem Flüstern. «Ist Charlie Red immer noch hinter mir?»
    «Wer?», fragte Ella.
    «Charlie Red. Der andere Wärter.»
    «N-n-nein», stotterte Ella verwirrt.
    «Gut. Also, hört zu. Ich muss mich beeilen.» Er sah über seine Schulter und fügte hinzu: «Sieht so aus, als wärt ihr schon mitten reingeraten. Wenn die Gerüchte stimmen, dann haben wir das Marlo und Blizzard und Mr Tall Tail zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher