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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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und sprach in ein Megaphon, um den Lärm zu übertönen. «Dieser Tag hat schon auf uns gewartet. Wir werden gleich in ein großes und vermutlich gefährliches Abenteuer aufbrechen. Und es ist nur passend, dass wir dabei von drei Kindern begleitet werden, die sich die Action Scouts nennen.» Mr Darby blinzelte den Scouts zu. «Wir haben lange darüber diskutiert, wie wir mit dem Megan-Problem umgehen sollen. Heute nun müssen diese Diskussionen beendet sein und Taten folgen!»
    Die Scouts jubelten zusammen mit der Menge.
    «Lasst uns ohne Angst und Zaudern voranschreiten. Lasst uns ins Dunkle Land marschieren und tun, was wir können, um das Mädchen nach Hause zu bringen.»
    Die Tiere knurrten und traten von einem Bein aufs andere. Vögel stoben aus den Bäumen auf und segelten durch die Luft. Menschen riefen. Die Luft war angefüllt von Spannung.
    Mr Darby deutete auf das Dunkle Land und wandte sich an die Gruppe von Tieren, die ganz vorn stand. Er hob das Megaphon dicht vor den Mund und rief: «Lasst uns die Mauer einreißen!»
    Die großen Tiere schnaubten. Dann liefen sie gemeinsam und mit erschreckender Kraft auf die Mauer zu. Ihre Schritte dröhnten und hallten von den Gebäuden wider. Die Scouts rannten zu Mr Darby hinüber, der immer noch auf dem Rücken des Nilpferdes stand. Noah fand, er ähnelte einem alten Soldaten, der seine Truppen aus einem Panzer heraus befehligte.
    «Mr Darby!», rief Ella.
    «Ja?», sagte der alte Mann, ohne den Blick von den Tieren zu wenden.
    «Sie ist doch dadrin, oder? Ich meine, wir werden Megan doch finden.»
    «Ich weiß es nicht, Ella», antwortete er. «Wir können nur unser Bestes versuchen.»
    Die erste Reihe der Tiere begann zu galoppieren. Der Erdboden erzitterte. Ein Elefant überrannte einfach einen Baum, der ihm im Weg stand. Ein Nashorn plättete einen Briefkasten, als wäre er eine Blechdose. Ihre Schritte klangen wie Donnergrollen und vertrieben die Vögel aus den Bäumen.
    Dann senkten die mächtigen Tiere die Köpfe und bereiteten sich darauf vor, die Mauer zu rammen.
    «Gleich ist es so weit», sagte Ella.
    «Ich kann es nicht mit ansehen!», gestand Richie und zog sich die Mütze über die Augen.
    Noah setzte seinen Fuß auf den Rand des offen stehenden Nilpferdmauls, als wäre es eine Leitersprosse, und kletterte zu Mr Darby hinauf. Er nahm sich das Megaphon und rief: «Los, Blizzard!»
    Als Blizzard Noahs Stimme hörte, sprang er noch schneller voran. Kurz bevor er die Mauer rammte, drehte er den Körper, um seinen Kopf zu schützen, krachte gegen die Steine und riss ein großes Loch in sie, durch das er hindurchsprang. Auch die anderen Tiere stürzten gegen die Mauer, und was noch von ihr übrig war, fiel von allein in sich zusammen. Die Steine flogen in alle Richtungen, schlugen gegen die Gebäude und zerschmetterten Fenster. Staub machte sich in der Luft breit, als wäre eine Bombe explodiert.
    Mr Darby holte sich das Megaphon zurück und rief: «Und jetzt alle marsch!»
    Die anderen Tiere preschten vor: Affen neben Pferden, Giraffen neben Geparden, Krokodile neben Tigern. Tausende von Tieren polterten die Straße hinunter.
    Mr Darby wandte sich an die Scouts: «Nun? Seid ihr bereit, uns zu zeigen, warum man euch die Action Scouts nennt?»
    Ella streckte die Hand aus und zog Richie die Mütze vom Gesicht.
    «Du willst doch wohl gern sehen, wohin du gehst.»
    «Was?», fragte Richie und blickte sich nervös um. «Was ist passiert?»
    Noah sprang vom Nilpferd herunter und lief hinter den Tieren her. Ella folgte ihm und schließlich auch Richie.
    Die Scouts holten die Tiere ein und fanden sich zwischen Hunderten von weißen Kaninchen wieder. Umgeben von einer Wolke von Staub, liefen sie durch die offene Mauer und hinein in die unbekannten Gefahren des Dunklen Landes.

[zur Inhaltsübersicht]
    46. Kapitel Das Dunkle Land
    D ie Scouts sprangen zur Seite, um der riesigen Tierherde Platz zu machen, die hinter ihnen durch die offene Mauer drängte. Noah sah sich um. Die Welt vor ihnen lag in völliger Dunkelheit. Schatten bedeckten eine Waldlandschaft, die von einem Netz aus tintenschwarzen Flüssen und dunklen Seen überzogen war. Berge erhoben sich in der Ferne in die Höhe. Halbtote Bäume stakten aus der Erde wie die Klauen eines vergrabenen Monsters. Blitze sprangen zwischen den Sturmwolken hin und her und fuhren zu Boden. Die Wolken hingen so tief, als würden sie gleich vom Himmel fallen. Die Tiere marschierten über den nassen Boden, sodass der

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