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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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all das nur wahr sein?
    Noah fühlte sich auf einmal sehr allein. Er hob P-Dog vom Fensterbrett und setzte ihn sich auf den Schoß. P-Dog legte den Kopf erst zur einen Seite, dann zur anderen und bewegte zuckend seine Nase. Er stellte sich auf die Hinterbeine, schnüffelte an Noahs Kinn und stützte sich mit einer Pfote an Noahs Brust ab. Das Tier schien Noahs Bedürfnis zu verstehen, nicht allein zu sein.
    «Ich will nicht weiter darüber reden», sagte Sam. «Diese ganze Geschichte macht mich fertig, und du musst jetzt wieder reingehen.»
    Noah wusste, dass Sam Recht hatte. Er setzte P-Dog ab und ging zur Leiter. Nach ein paar Sprossen hielt er an.
    «Was ist mit dem Yeti in Sektor 37 geschehen?», fragte er.
    Sam starrte auf einen Punkt im Garten und schwieg. Während er nach einer Antwort suchte, schien er in einer Erinnerung festzustecken. Noah hätte viel darum gegeben zu wissen, an was Sam gerade dachte.
    «Sam?»
    Noahs Stimme holte den Descender wieder in die Wirklichkeit zurück.
    «Ja?»
    «Der Yeti … der in Sektor 37. Was habt ihr mit ihm gemacht?»
    Ohne zu zögern, sagte Sam: «Wir haben ihn getötet. So wie wir sie alle töten werden.»
    In den tiefen Schatten von Fort Scout sah Sam plötzlich gefährlich aus. Seine Augen waren hinter seinen Ponyfransen verborgen, sein Oberkörper in der Lederjacke versteckt.
    «Geh jetzt rein», befahl der Descender. «Geh ins Bett.»
    Diesmal gehorchte Noah ohne weitere Fragen. So schnell er konnte, flüchtete er die Leiter hinab.

[zur Inhaltsübersicht]
    12. Kapitel
    In der Schlangengrube
    G enau hier», sagte Tank.
    Er hatte sich gebückt, sodass seine Knie wie Felsen hervorragten, und deutete mit seinem Finger auf einen Abdruck im Boden. Die Scouts hatten sich um ihn geschart, und Richie lehnte sich an Tanks riesigen Körper und spähte über seine Schulter. Es war Mittwoch, nur zwei Tage nach Noahs aufregender Unterhaltung mit Sam im Baumhaus, und die Scouts hatten ihr Pendlertraining mit Tank in den Grotten wiederaufgenommen.
    «Seht ihr die Zehen?» Tank ließ seinen Finger über die fünf Löcher schweben. Dann fuhr er mit dem Finger über den Bogen des Abdrucks. «Das ist ein Yeti-Fuß. Und die Spur ist noch frisch.»
    «Bist du sicher?», fragte Richie.
    Der große Mann nickte, dann hob er den Kopf und starrte einen schwach beleuchteten Tunnel hinab. Weitere Fußabdrücke waren zu sehen. Sie führten geradeaus und dann um eine Kurve in der Nähe eines staubigen Samtvorhangs. Tank stand auf – sein kahler Kopf berührte beinahe die Decke – und ging langsamen Schrittes den Gang hinunter. Mit der Hand bedeutete er den Scouts, ihm zu folgen.
    «Okay», sagte Richie mit leidender Stimme. «Ich glaube, das ist der Moment, wo ich einen Herzinfarkt bekomme.»
    «Diesmal geht es mir wie Richie», flüsterte Ella.
    Noah lief vor seinen Freunden und folgte Tank, wobei er hin und wieder den Hals reckte, um um den großen Mann herumzusehen. Als Noahs Fuß in eine Senke trat, blickte er nach unten und sah, dass er in einem weiteren Fußabdruck stand. Der Abdruck war groß genug, um eine Wassermelone aufzunehmen. Noah schluckte seine Angst herunter und ging weiter, doch das Herz schlug ihm in der Brust. Als die fünf um die Kurve gingen, bemerkte Noah die Aufschrift über dem Vorhang: Schnabeltier-Spielplatz . Die Spur führte jedoch nicht hinein.
    Die Pendler liefen weiter den dämmrigen Tunnel entlang und blieben stehen, wo der Yeti ebenfalls angehalten hatte, nämlich vor dem Durchgang zur Python-Party. Jeder wusste, dass die Python-Party Teil eines großen Geheges namens Schlangengrube war, das vollkommen vom Haus der Kriechtiere abgetrennt war, wo ebenfalls Schlangen lebten. Die Python-Party war ein großes, in die Erde abgesenktes Gehege voller Bäume und Bäche, und die Besucher konnten von oben hinuntergucken. Die Abdrücke des Yetis führten unter dem Vorhang hindurch und kamen dann wieder heraus.
    «Er ist reingegangen und dann wieder raus», sagte Megan. «Warum nur?»
    Tank schüttelte den Kopf. «Keine Ahnung. Aber wir sollten nachsehen. Wer will gehen?»
    «Ich plädiere für dich», sagte Ella.
    «Und ich plädiere für den Kleinsten von uns», sagte Tank. «Die Leute erkennen mich zu schnell – selbst außerhalb der Gehege.»
    «Dann muss Richie», meinte Ella. «Er ist so dünn wie ein Crêpe. Er braucht sich nur zur Seite zu drehen, dann geht er als Schilfrohr durch.»
    «Noah …», sagte Tank. «Du gehst mit Richie. Bleib hinter ihm und

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