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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Wasserfalls. «Irgendein Doofie hat seine Mütze fallen lassen!»
    Die Kinder lachten und zeigten auf die Mütze und klatschten in die Hände. Nach ein paar Sekunden entdeckten sie jedoch nichts mehr, was sie interessierte, und liefen weiter – ihre Stimmen hallten von den Wänden der Schlangengrube wider. Die Tür öffnete sich quietschend und fiel wieder zu.
    Noah wartete ein paar Sekunden, dann schob er den Kopf aus der Höhle und stellte fest, dass Richie sich nicht vom Fleck bewegt hatte. Er presste seinen Rücken immer noch gegen die Wand, und sein Gesicht war weiß vor Angst. Dabei wirkte er wie jemand, der am Rand eines sehr hohen Gebäudes steht. Ohne die Mütze standen seine Haare wirr vom Kopf ab. Noah winkte ihm, um ihm zu zeigen, dass die Luft rein war, und Richie stieß sich von der Mauer ab, packte seine Mütze und lief der Schlange hinterher, die sich entrollt hatte und weitergeschlängelt war. Nach wenigen Sekunden war Richie hinter den Felsen verschwunden.
    Während Noah wartete, suchte er nach Anzeichen dafür, dass der Yeti hier gewesen war. Er entdeckte Gras, das offenbar von einem großen Fuß platt gedrückt worden war. Abgebrochene Zweige baumelten von den Bäumen, und ein paar Gebüsche waren niedergetrampelt. Er sah etwas Gelbes, das über den Zweigen eines Busches hing, und stellte fest, dass es eine Pythonschlange war. Ihr Kopf baumelte nach unten, sodass Noah sicher war, dass sie nicht mehr lebte. Hatte sie den Yeti angegriffen und dafür mit dem Leben bezahlt? Noah blickte sich weiter um und fand einen regungslosen Schwanz, der aus einem Bach herausragte. Hatte der Yeti auch diese Schlange getötet? Sie mit seinen großen Füßen zertrampelt und zur Seite geschleudert?
    Aus den Augenwinkeln nahm Noah eine Bewegung wahr und drehte sich um. Richie lief zurück zur Höhle – seine Augen waren weit aufgerissen, und seine Arme schwang er wie wild hin und her. Er sprang über einen Busch und schoss dann an Noah vorbei in den Schutz der Höhle. Noah wirbelte herum. «Was ist los?»
    Richie richtete seine Brille, die ihm auf die Nasenspitze gerutscht und von seinem heißen Atem beschlagen war. «Auf der anderen Seite … da ist eine Stelle, wo das Geländer» – er deutete auf das Geländer, das oben um das Pythongehege verlief – «total verbogen ist. Die Schlange hat es mir gezeigt.»
    «Ja, und? Vielleicht hat sich ein fetter Mensch dagegengelehnt.»
    Richie schüttelte den Kopf. «Die Wand darunter ist auch beschädigt. Da sind Risse drin und Löcher. Und Haarbüschel liegen im Gras. Der Yeti … er ist die Wand bis zum Geländer hochgeklettert, aber er ist nicht raus. Ich habe seine Spuren nur am Boden der Python-Party gesehen.»
    Noah starrte in die dunkle Höhle. «Er hätte also entkommen können und hat es nicht getan. Warum nicht?»
    «Aus dem gleichen Grund, warum der Yeti unter der Bi-Ba-Butzemann-Hütte nicht abgehauen ist. Sie checken einfach überall die Lage … bereiten sich auf irgendwas vor.»
    Noah drehte sich wieder zu Richie um, der immer noch vor Angst zitterte.
    «Komm», sagte Noah. «Das müssen wir Tank erzählen.»
    Richie nickte, und die beiden eilten zum Ende der kleinen Höhle und schoben sich durch den Vorhang zurück in die Grotte. Was würde Tank zu ihren Entdeckungen sagen?

[zur Inhaltsübersicht]
    13. Kapitel
    Der Wilde Walt im Monsterdom
    A m nächsten Tag mussten sich die Scouts beinahe zwingen, zur Schule zu gehen. Sie bemühten sich, Interesse am Unterricht zu zeigen – aber Teil einer geheimen Gesellschaft zu sein, die für die Sicherheit der Welt verantwortlich war, war schon eine große Ablenkung. Es war schwer, nach dem x in einer Mathegleichung zu suchen oder sich Hauptstädte zu merken, wenn man wusste, dass in unterirdischen Tunneln Monster herumstromerten, die die eigene Nachbarschaft bedrohten.
    In der Mittagspause setzten sich die Scouts an einen abgelegenen Tisch und sprachen leise über die Grotten und die Dinge, die sie dort gesehen hatten. Um sie herum tranken die Schüler ihren Kakao, ließen das Gemüse auf den Tellern liegen und riefen sich gegenseitig etwas zu. Alle paar Minuten wurde etwas verkleckert, und überall flogen Krümel herum. Nach dem Essen gingen die vier nach draußen und zogen sich in eine Ecke des Schulhofs zurück. Sie setzten sich auf den leeren Platz unter dem großen Klettergerüst am Ende des Schulhofs. Das alte Gerüst aus Stahl wurde liebevoll «Monsterdom» genannt. Es wirkte altmodisch gegenüber

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