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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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dem Portal berührten Noahs Hände etwas Hartes, Flaches und Glitschiges. Unter ihm gab der Boden ein paar Zentimeter nach. Er blickte sich um und stellte fest, dass er auf einer Reihe von Seerosenblättern über bräunliches Wasser kroch. Die Seerosenblätter führten noch etwa fünfzig Meter weiter bis zu einem schlammigen Ufer. Nicht weit in einem feuchten, mit Moos bewachsenen Wald sah Noah einen Vorhang vor einem Baum hängen – ein Zugang zur Stadt der Artenvielfalt.
    Ella stieß gegen Noah und schrie: «WEITER! WEITER!» Noah sprang wie ein Frosch nach vorn und krabbelte in Windeseile über die Seerosenblätter. Die schwimmenden Blätter sanken unter seinen Händen und Knien ein, hielten ihn aber über Wasser. Sein Körper kippte und schwankte in alle Richtungen.
    Die Blätter waren bedeckt von Fröschen, grünen, brauen und gefleckten. Hunderte von ihnen sprangen in alle Richtungen davon, die dünnen Beine unter ihren Körpern baumelnd. Wie Gummigeschosse aus einer Spielzeugpistole landeten sie auf Noahs Rücken und auf seinem Kopf. Noah blickte sich nach den anderen Scouts um. Genau wie er krabbelten sie mühsam über die wackligen Seerosenblätter und waren ebenfalls mit Fröschen bedeckt.
    Der Vorhang zu den Grotten flog zur Seite, und durch die Öffnung stampften zwei Yetis. Ihr Gewicht war jedoch zu schwer für die Seerosenblätter, und die Monster stürzten ins Wasser. Noah und die anderen Scouts sahen sich nach ihnen um, aber die Yetis waren verschwunden. Die vier Freunde verhielten sich ganz still. Niemand wagte zu sprechen. Um sie herum schlugen kleine Wellen gegen die Blätter, und die Frösche hüpften durcheinander. Nebel hing in der Luft, und geflügelte Käfer flogen vorbei. In der Ferne hörte man das beständige, kehlige Quaken der Frösche.
    Ein Yeti tauchte vor dem Vorhang auf wie ein Monster in einer Horrorshow. Er stand ganz still da, und das Wasser tropfte von seinen Fängen. Ein paar Seerosenblätter baumelten an ihm, die Stiele mit seinen strähnigen Haaren verflochten. Er schnaubte Wasser aus, dann richtete er seinen Blick auf die Scouts.
    Er blockierte den Rückweg in die Grotten.
    Das Wasser reichte dem Monster bis zur Brust, was bedeutete, dass es den Scouts über den Kopf gehen würde. Noah sah sich in alle Richtungen um. Ihr bester Fluchtweg schien durch das Portal am Ufer in die Stadt der Artenvielfalt zu sein.
    «Leute …», begann er.
    Doch in diesem Moment streckte ein anderer Yeti direkt neben ihnen seinen Arm aus dem Wasser und ließ ihn knapp an Megan vorbei nach unten sausen.
    «Lauft!», befahl Noah.
    Er versuchte aufzustehen, doch seine Beine sackten zwischen den Blättern hindurch. Kriechen war ihre einzige Chance. Die Scouts bewegten sich, so schnell sie konnten. Erschrocken sprangen die Frösche um sie herum, als spürten sie die Panik der Scouts.
    Etwa dreißig Meter vom Ufer entfernt tauchte ein Yeti direkt vor Noah auf. Er ließ sich auf den Rücken fallen und trat dem Monster mit den Füßen gegen die Brust. Das Biest taumelte nach hinten und verhedderte sich in den langen Seerosenstielen. Noah rollte sich wieder auf den Bauch und sah zu dem mittlerweile weit entfernten Zugang zu den Grotten. Gerade als der eine Yeti verschwunden war, stieß eine pelzige Hand durch die Blätter direkt unter seinen Freunden. Die Klauen des zweiten Yetis sausten nur knapp an Ellas Kopf vorbei und schnitten durch eine Ansammlung von Blättern, auf denen Frösche saßen.
    «Wir sind umzingelt!», brüllte Richie.
    Der Yeti hinter Noah befreite sich und glitt zurück ins Wasser. Die Scouts drehten hektisch die Köpfe, um die monströsen Angreifer im Wasser zu erkennen. Doch sie entdeckten sie nicht.
    «In welche Richtung?», fragte Ella Noah. Als er nicht antwortete, bellte sie: «Noah – welches Portal?»
    «Ich …» Noah sah nach vorn, dann zurück. Er starrte in das dunkle Wasser unter ihnen. «Ich weiß es nicht», gab er schließlich zu.
    «Bleib ruhig», flüsterte Megan. «Wenn wir beide Yetis auf eine Seite kriegen, dann können wir zum Portal auf der anderen Seite laufen.»
    Die Scouts warteten. Niemand rührte sich oder wagte zu atmen. Selbst die Frösche verhielten sich still. Noah fragte sich, wie lange Yetis wohl die Luft anhalten konnten.
    Ella griff in Richies Jackentasche.
    «Was …»
    «Psssst!», sagte Ella. «Sieh hin.»
    Ella zog Richies Stablampe heraus. Sie schaltete sie an und schleuderte sie dann in Richtung des Portals zu den Grotten. Die Lampe fiel

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