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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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auf ein paar Seerosenblätter etwa zwanzig Meter von ihnen entfernt, ihr Licht wurde vom trüben Wasser gedämpft.
    «Macht euch bereit», sagte Ella.
    Den Scouts wurde endlich klar, was Ella da versuchte.
    Beide Yetis tauchten gleichzeitig neben Richies Stablampe aus dem Wasser und schlugen darauf ein. Wasser spritzte, und Seerosenblätter flogen durch die Luft. Die Scouts drehten sich um und krabbelten, so schnell sie konnten, in die entgegengesetzte Richtung.
    «Schnell! Schnell! Schnell!», schrie Ella.
    Noahs Herz schlug wie wild. Die Seerosenblätter schwankten in alle Richtungen, und ihre biegsamen Stängel brachen.
    Als die Scouts nur noch zwanzig Meter vom Ufer entfernt waren, wurde Noah plötzlich durch die Luft geschleudert. Unter ihm war ein Yeti aufgetaucht. Noah flog durch die Luft und landete etwa zehn Meter weiter im Wasser.
    Als er unterging, wurde die Welt um ihn herum pechschwarz, und seine Winterkleidung sog sich mit Wasser voll. Keuchend strampelte er sich an die Oberfläche. Auf den Seerosenblättern hatten seine Freunde angehalten und suchten nach ihm.
    «Kriecht weiter!», schrie Noah.
    Das Wasser um ihn herum brodelte. Irgendwas schwamm dort – kleine, biegsame Körper schwirrten um seine Arme und Beine. Sie fühlten sich an wie winzige Schlangen.
    Zwischen Noah und den Seerosenblättern ragte der Yeti auf, behängt mit Algen und Schlick. Er hob die Arme, zeigte seine spitzen Klauen, fing an zu brüllen und watete dann durch das brusthohe Wasser auf ihn zu.
    Noah drehte sich zum Ufer und schwamm. Seine Arme ruderten wie wild, die Hände stießen durch die Tiere im Wasser. Wellen schlugen gegen sein Gesicht, und er schluckte Wasser. Er dachte an nichts anderes – nur daran, so schnell er konnte, vorwärtszukommen.
    Etwas packte ihn am Fuß und zog ihn zurück. Seine Nasenlöcher brannten, als das Wasser hineingepresst wurde. Er spähte über seine Schulter. Der Yeti stand über ihn gebeugt, den Arm erhoben. Gerade als Noah dachte, dass die Klauen ihn treffen würden, ließ der Yeti plötzlich seinen Fuß los und taumelte zurück. Mit den Armen schlug er um sich.
    Noah spähte ins trübe Wasser und wusste, was geschah. Die winzigen Tiere griffen den Yeti an. Hunderte schwammen an Noah vorbei.
    Der Yeti rollte den Kopf nach links und rechts und drehte sich wütend herum. Das Wasser brodelte und sprudelte, als die kleinen Tiere darin herumschossen. Sie drängten sich in das Fell des Yetis und kletterten aus dem Wasser seine Arme hoch und auf seine Brust. Noah sah, dass sie etwa zehn Zentimeter lang waren. Sie hatten Schwänze und runde Köpfe. Kaulquappen. Er zählte mindestens dreißig, vierzig, dann immer mehr. Sie wuselten die Arme des Yetis hinauf, auf seinen Rücken und über seinen Bauch. Verwirrt schlug das Biest um sich und riss sich das Fell in Büscheln vom Leib. Die Kaulquappen wuselten weiter hinauf zu seinem Hals und über seinem Kopf. Der Yeti wischte sich über das Gesicht, stolperte zur Seite, verlor das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Es brodelte heftig, als ein ganzer Schwarm von Kaulquappen hinter seiner Beute hertauchte. Das Mondlicht glitzerte auf ihren glatten Körpern.
    Noah wartete nicht ab, was mit dem Yeti geschah. Er drehte sich um und schwamm. Eine Minute später zog er sich ans Ufer, wo der Matsch durch seine Finger quoll. Als er auf die Füße kam, sah er die anderen Scouts ebenfalls ans Ufer klettern. Zusammen liefen sie auf das Portal zur Stadt der Artenvielfalt zu. Noah blickte sich um: Von dem zweiten Yeti war nichts zu sehen.
    «Wo ist er?», rief Noah.
    «Keine Ahnung!», antwortete Ella.
    Die vier hasteten um Bäume herum und sprangen über ein dichtes Netz von dicken Wurzeln. Sie platschten durch Pfützen, tauchten unter Hängepflanzen hindurch und stampften durch hohes Gras. Insekten schwirrten vorbei, und Frösche in allen Größen hüpften ihnen aus dem Weg. Als sie nur noch wenige Meter vom Vorhang entfernt waren, sprang der zweite Yeti wie aus dem Nichts auf sie zu, um ihnen den Weg abzuschneiden. Er stand gebückt da, grollte und sabberte.
    Die Scouts wollten bereits in alle Richtungen davonlaufen. Doch plötzlich bewegte sich das hohe Gras in ihrer Nähe, und etwas Großes sprang daraus hervor. Noah erkannte einen Frosch, dessen Körper größer war als ein Fußball und dessen Hinterbeine beinahe so lang waren wie Noahs Arme. Ein weiterer, ebenso großer Frosch sprang aus dem sumpfigen Gebiet. Dann noch einer und noch einer. Ihre riesigen

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