Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost
sehnsüchtigen Klänge eines Dudelsacks, und der Priester trat aus einem Nebenraum und nahm seinen Platz ein. Er nickte Bruder Digby zu, der sich zu ihm gesellte.
Sie würden die Zeremonie gemeinsam durchführen.
Gerald nahm seinen Platz neben Gabe ein und wartete.
Gabe bekam fast keine Luft mehr. Flüchtig fragte er sich, ob der traditionelle Dolch an seinem Gürtel scharf genug war, um sich daran aufzuspießen ...
Und dann, endlich, betraten die so sehnlich Erwarteten die Kirche.
Allies Schwester Emma und Ethan führten die kleine Prozession an. Neben dem hünenhaft großen Mann wirkte sie wie eine ganz in Blau gekleidete Fee. Und Munro, dieser Esel, grinste von einem Ohr zum anderen. Aber wenigstens hatte er sich das lange Haar zurückgebunden. Langsam schritten sie den von winzigen Kerzen gesäumten Mittelgang der alten Kirche hinunter. Überall in den Nischen und Fenstern brannten Kerzen.
Als Nächste betraten Allies Schwester Boe und Sean die Kirche. Auf diese beiden werden wir ein Auge haben müssen, dachte Gabe.
Schließlich kam Ivy Morgan mit dem kleinen Jake herein. Er sah sehr hübsch aus in seinem Kilt, und er hielt den Arm von Allies jüngster Schwester mit der Feierlichkeit eines erwachsenen Mannes.
Alle nahmen ihre Plätze ein. Ethan nutzte den Moment, um Gabe zuzuzwinkern, Sean unterdrückte ein Grinsen, und Gerald stieß ihn unauffällig an.
Dann wechselte die Musik.
Wenn Gabe schon die erste Melodie als sehnsüchtig empfunden hatte, übertraf die jetzt gespielte diesen Eindruck um Längen. Allie erschien im Eingang der Kirche, und Gabes Herz schlug so hart gegen seine Rippen, dass er nach Atem rang.
Gott, wie wunderschön sie war!
Sie war zu einem kurzen Aufenthalt zurück nach Amerika geflogen und hatte sich dort ihr Hochzeitskleid gekauft. In diesem weißen Seidenkleid mit schmalen Trägern, dessen schlichte Eleganz ihre zierliche Figur betonte, und mit der Fülle ihrer hochgesteckten blonden Locken und dem kleinen Schleier, der knapp das Kinn bedeckte, raubte sie Gabe buchstäblich den Atem ...
Dauber geleitete sie durch den Mittelgang zu ihm. Der Priester sprach seine Gebete, Dauber führte sie zu ihm, und endlich standen Allie und Gabe sich gegenüber.
Drew Digby sprach dann auch einige Worte, obwohl er kein geweihter Ordensbruder war.
Dann legten Braut und Bräutigam ihre Hände ineinander. Allies fühlte sich wunderbar warm in seiner an, und Gabe war kaum in der Lage, den Worten des Priesters zu folgen, so hingerissen war er von Allies Anblick.
»Willst du, Gabe MacGowan, Allie Morgan zur Frau nehmen, um sie mit Güte und Respekt zu behandeln und sie in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben und zu ehren?«
Gabe sah Allie in die Augen. »Aye, das will ich.«
»Und willst du, Allie Morgan, Gabe MacGowan zum Mann nehmen, um ihn mit Güte und Respekt zu behandeln und ihn in guten wie in schlechten Zeiten zu lieben und zu ehren?«
Tränen verschleierten Allies Augen, als sie lächelte und sagte: »Ja, das will ich.«
»Dann erkläre ich euch zu Mann und Frau.« Der Priester sah Gabe an. »Du darfst die Braut jetzt küssen, Junge.«
Gabe hatte die Worte des Priesters noch in den Ohren, als er Allies Schleier anhob, ihr in die Augen sah und sie küsste. Er war kürzer, als ihm lieb war, dieser Kuss, aber mit einem Lächeln senkte Gabe den Kopf an Allies Ohr und flüsterte ihr zu: »Später haben wir mehr Zeit, Liebste.«
Sie seufzte an seiner Schulter, und ihm war, als würden seine Knie ihm den Dienst versagen.
»Geht mit Gott, Mr. und Mrs. MacGowan«, sagte der Priester, und Gabe und Allie schritten Arm in Arm den Gang zur Tür hinunter.
Als sie an Justin Catesby vorbeikamen, lächelte der Piratenkapitän und nickte Gabe zu. Gabe erwiderte die Geste.
Draußen begann die Sonne unterzugehen. Der Wind hatte nachgelassen, und die Luft war längst nicht mehr so kalt wie vorher.
Alles in allem war es der vollkommenste Tag in Gabes Leben.
Nachdem sich alle auf dem kleinen Hof der Kirche versammelt hatten, wurden Allie und Gabe mit Gratulationen und guten Wünschen überhäuft. Jake kam zu ihnen und machte ihnen ein Zeichen, sich zu ihm herabzubeugen. Als sie es taten, flüsterte er: »Das ist der schönste Tag meines Lebens. Ich habe eine neue Mum und einen neuen Dad.«
Gabe umarmte seinen Sohn.
Der Junge hatte recht.
Gabe fühlte sich tatsächlich wie ein neuer Mensch.
Als er seine Frau ansah, die von seinen Leuten umarmt und beglückwünscht wurde, wusste er, dass er
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