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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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stellen, wurde jedoch von Chewbaccas drängendem Heulen übertönt. Als Han den Kopf drehte, deutete der Wookiee auf den Himmel hinter ihnen, wo die Zwillingsemissionsspuren eines TIE-Ionenantriebes in einer geschwungenen Linie durch die Nacht streiften. Nach ihrer kleinen Darbietung war er vermutlich auf dem Weg, um sie vor den Tusken zu »retten«.
    In atemloser Stille beobachteten sie, wie die Lichtpunkte jenseits der Schluchtwand verschwanden, und warteten dann weitere zwei Minuten auf die Rückkehr der Maschine. Als der Himmel dunkel blieb – oder zumindest frei von leuchtendem Ionenabfluss –, lenkte Han den Hoverscout vorsichtig zur Mündung der Kluft hinauf.
    »Kann jemand etwas erkennen?« Er und Leia mussten die rissüberzogenen Fenster herunterlassen, um freie Sicht auf den Himmel zu haben. »Nehmt euch ruhig Zeit.«
    Nachdem sie zehn Minuten Ausschau gehalten hatten, konnten sie schließlich sicher sein, dass der TIE verschwunden war, und so verließen sie die Schlucht und machten sich wieder auf den Weg in Richtung Oase.
    Sie waren noch nicht lange unterwegs, da sagte Leia unvermittelt: »Han, vielleicht sollten wir uns in Obi-Wans Hütte verstecken und ein paar Stunden warten, bis die Dinge sich wieder beruhigt haben.«
    Er zögerte, ehe er antwortete, doch nicht, weil er über den Vorschlag nachdachte, sondern weil er sich fragte, was in seine Frau gefahren war. Sie war nicht die Art Mensch, die sich von Beinahekatastrophen einschüchtern ließ.
    Schließlich sagte er: »Kitster hat vielleicht nicht so viel Zeit – außerdem wird deine Chefin die Gespenster-Staffel in zweiundzwanzig Stunden zurückrufen.«
    Leia nickte seufzend. »Das weiß ich. Aber da ist etwas, das ich dir sagen muss.«
    In Hans Kopf schrillten die Alarmglocken. »Schon wieder?« Er blickte zu ihr hinüber, sah, dass sie auf ihrer Lippe herumkaute und auf den Boden blickte. » Jetzt ? Es ist ein wenig spät, um mir zu sagen, dass du für den Provisorischen Rat ein altes Lichtschwert aus Obi-Wans Hütte besorgen sollst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das würde ich dir nie antun.«
    »Ich weiß nicht. Es gibt immer ein zweites Mal.«
    »Han, ich hatte keine Gelegenheit, es dir zu sagen.« Leia deutete auf die Windschutzscheibe, um ihn daran zu erinnern, dass er noch immer den Hoverscout steuerte. »Seit unserer Ankunft hier habe ich … nun … Machterlebnisse.«
    »Machterlebnisse?«, wiederholte Han, während er sich wieder der Terrainanzeige zuwandte. »Wie meinst du das? Bist du über dem Boden schwebend aufgewacht? Hat ein Taurücken zu dir gesprochen? Hast du versehentlich mit deinem Geist einen Sandkriecher bewegt?«
    Sie holte tief Luft. »Es waren Visionen – und Gefühle.«
    »Meine Frau hat Halluzinationen, willst du mir das damit sagen?«
    »So einfach ist es nicht, fürchte ich«, murmelte Leia. »Dieser Traum, den ich an Bord des Falken hatte? Darin sah ich Luke. Er trug Darth Vaders Maske. Zumindest glaube ich, dass es Luke war.«
    Nun begann Han, sich Sorgen zu machen. »Aber es war doch nur ein Traum, oder?«
    »Das dachte ich auch – bis ich dein Swoop in der Wüste liegen sah.«
    »Wie meinst du das, du hast es gesehen?«
    »Das Bild war direkt vor meinen Augen, wie ein Hologramm. Als die Darklighters die Maschine später fanden, sah sie ganz genauso aus.« Sie hielt inne, als wollte sie noch ein weiteres Beispiel geben, doch dann sagte sie nur: »Ich habe Machtvisionen.«
    Chewbacca knurrte eine Frage.
    »Was die Gefühle betrifft, bin ich mir nicht sicher«, meinte Leia. »Bestimmte Dinge hier auf Tatooine kommen mir vertraut vor … und ich bin mir sicher, dass mich die Macht leitet – oder sagen wir besser: herumschubst . Ich bin während dieser Reise schon zu oft meinem Vater begegnet, als dass es ein Zufall sein könnte.«
    »Und was ist mit der Oase?«, fragte Han. »Siehst du, dass dort etwas Schlimmes passieren wird?«
    »Es ist mehr ein Gefühl, dass es keine gute Idee wäre, jetzt dorthin zu fliegen.«
    »Das hätte ich dir auch ohne die Macht sagen können«, meinte er. »Aber ich glaube nicht, dass wir eine andere Wahl haben – oder dass die Lage sich beruhigt, falls wir warten. Wenn der TIE uns nicht findet, werden die Imperialen Verdacht schöpfen. Und diese Tusken haben sich nicht zufällig dort draußen herumgetrieben, als wir vorbeikamen. Das war eine Nachhut. Sie sichern den Rückzug der Gruppe.«
    Chewbacca grollte zustimmend. Je früher sie die Oase erreichten, desto größer waren

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