Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
Mesra-Plateau zusteuerte, dem Versteck des Falken entgegen. Falls ihre Ablenkung funktionierte, sollten die Imperialen sich ganz auf das Dünenmeer konzentrieren, bis er im regulären Verkehrsstrom zwischen Mos Espa und Mos Eisley untertauchen konnte. In etwa einer Stunde würde er das Schiff dann erreichen, und der Flug hierher zurück sollte nicht länger als drei Minuten dauern – sofern der Falke sich noch in der Schmugglerhöhle befand, wenn der Wookiee dort eintraf.
    Eine Reihe von blauen Strichen blitzte in der Ferne über den Himmel.
    »Sie haben das Feuer eröffnet«, meinte Han.
    »Auf Herat?«, fragte Emala.
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Das sind Warnschüsse.« Leia rief sich die Anordnung ins Gedächtnis, die sie auf dem Datapad gesehen hatten. »Der Kommandant der Schimäre will uns lebend, und mehr noch als das will er wissen, wo wir sind. Sie werden nicht das Risiko eingehen, den Reaktorkern zu treffen und den gesamten Sandkriecher in die Luft zu jagen.«
    Zwei weitere Minuten folgten sie schweigend dem Geschehen, und Leia wartete darauf, dass Stimmen aus dem Empfänger in ihrem Helm drangen – ein Offizier, der Befehle erteilte, ein Soldat, der eine Frage stellte, irgendetwas, das Aufschluss darüber gab, wie die Schimäre auf ihr Ablenkungsmanöver reagierte. Unter normalen Umständen hätte sie auch etwas gehört, doch die beiden Kompanien in der Wüste hielten mit einer Disziplin ihre Funkstille ein, wie man sie seit den Tagen des Imperators nicht mehr bei Sturmtruppen gesehen hatte. Kein Hinweis darüber, ob ihr Plan funktionierte, drang aus dem Äther.
    »Verdammt!«, sagte Han. »Wir werden das wohl auf die harte Tour machen müssen. Sie schicken bestimmt gerade eine weitere Kompanie aus dem Orbit herunter.«
    Leia nickte. »Wir hätten wissen sollen, dass Verstärkung bereitstehen würde. Diese Imperialen … sie sind besser organisiert als je zuvor.«
    Han steckte das Elektrofernglas ein, dann machten sie sich wieder auf den Weg in Richtung Oase, wobei die beiden Menschen fünfzig Meter vorrückten, dann Emala Deckung gaben und nach Imperialen Ausschau hielten, während die Squib zu ihnen aufschloss, und dann die nächsten fünfzig Meter vorrückten. Nach zweihundert Metern wurde das Dröhnen blökender Banthas hörbar, und so zogen sie sich tiefer in die Jundland-Wüste zurück. In der windstillen Schlucht am Rande des Dünenmeeres entlangzuschleichen war der schnellste und sicherste Weg zur Oase – doch es war auch der offensichtlichste.
    Dreißig Meter weiter stießen sie auf die ersten Sturmtruppler. Die beiden Soldaten lagen auf einem Hang, ihre Waffen neben sich. Blut bedeckte ihre Rüstungen. Im Sichtschlitz eines Helmes klaffte ein Einschussloch, der andere Mann war in den Hals, in die ungeschützte Stelle zwischen Brustpanzer und Kinn getroffen worden.
    »Wir haben uns wohl für die falsche Verkleidung entschieden.« Durch den Vokabulator des Helmes gefiltert klang Hans Stimme wie die jedes anderen Sturmtrupplers, den Leia je gehört hatte. »Haben wir für so etwas auch einen Plan?«
    »Nicht wirklich. Kannst du den Schützen sehen?«
    Han blickte mit dem Fernglas mehrere Minuten zur anderen Seite des Hügels hinüber, ehe er den Kopf schüttelte. »Nein, aber hier gibt es viele Stellen, wo man sich verstecken kann.«
    »Vermutlich hat er sich zurückgezogen«, spekulierte Leia.
    »Ja, vermutlich«, stimmte er zu. »Gib mir trotzdem Deckung.«
    Das Blastergewehr feuerbereit erhoben rannte Han an den Leichen vorbei und duckte sich auf der anderen Seite der Senke zwischen zwei Felsen. Leia folgte ihm, dann wandte sie sich um und sah, wie Emala ihre Wange an den Helmen der Sturmtruppen rieb. Als sie damit fertig war, schlang sie sich die Ausrüstungsgürtel der Soldaten wie Patronengurte über die Schulter und trottete ebenfalls zu den Felsblöcken herüber.
    Als ihr die Blicke der Solos auffielen, meinte sie: »Ich musste doch wohl sichergehen, ob sie tot waren, oder? Es hätte ja auch eine Falle sein können.«
    Han schüttelte den Kopf und begann, den Hügel hinaufzuklettern, doch dann hielt er abrupt inne, als das Donnern mächtiger Repulsorantriebe von den Schluchtwänden widerhallte. Leia zog ihn zurück nach unten zwischen die Felsen, und als sie in die Richtung des Geräusches blickte, sah sie eine Staubwolke über der Kluft aufsteigen. Einen Moment später wurden die Umrisse eines gepanzerten imperialen Angriffsshuttles sichtbar, das um die Biegung herumschwebte und nur

Weitere Kostenlose Bücher