Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
geben – und damit man sie nicht sofort sah, sollten Han und Leia überraschend auf eine Aufklärungseinheit stoßen. Sie achteten darauf, im Schatten am Rande der Klippen zu bleiben. So schützten sie sich vor der Sonne und verringerten gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spähposten – ob nun der Imperialen oder der Tusken – sie entdeckte.
    Trotz der Kühleinheiten in den Rüstungen war der Marsch mühsam und lang. Han hatte in dem Sandkriecher aus Einzelteilen einen Körperpanzer zusammengebastelt, der Leia beinahe passte. Dennoch war sie gezwungen gewesen, ihn mit Tomuon-Wolle auszupolstern. Die Platten an Schienbeinen und Unterarmen waren noch immer zu lang, und jeder Schritt glich einem Kampf, ihre Knöchel, Knie und Ellbogen zu beugen. Vier Stunden lang stapften sie durch den Sand und kletterten über Felsen, ehe sie die ersten vier Kilometer zurückgelegt hatten, und als sie sich schließlich in einer schmalen Seitenschlucht in eine Nische duckten, fühlte Leia sich wund und erschöpft.
    Doch sie beklagte sich nicht. Sie wusste, dass es Kitster Banai sehr viel schlechter erging als ihr – sofern er noch lebte –, und sollte es ihnen nicht gelingen, das Killik-Zwielicht rechtzeitig zu finden und Mon Mothma zu kontaktieren, dann würden zudem hunderte askajianischer Widerständler durch die Nadeln imperialer Verhördroiden Qualen erleiden, die unendlich viel schlimmer wären als ihre Schmerzen.
    Emala schlich ein paar Minuten später durch die Schlucht. Ihre Bewegungen waren so unauffällig und ihr sandfarbener Mantel eine so perfekte Tarnung, dass Leia sie erst entdeckte, als die Squib schon an ihnen vorüber war. Rasch trat sie aus ihrem Versteck und winkte die pelzige Kreatur herüber. Emala wirkte noch erschöpfter als die Prinzessin, und sie seufzte matt, als sie sich in die Nische fallen ließ.
    »Wie fühlst du dich, Emala?«, fragte Leia.
    »Ich habe es bis hierher geschafft, oder etwa nicht? Glaubt ja nicht, ihr könnt mich hier zurücklassen …«
    »Ganz ruhig«, sagte Han. »Uns liegt nur dein Wohl am Herzen.«
    Emala warf ihm einen finsteren Blick aus ihren Rehaugen zu, wirkte dabei aber nur putzig. »Als ob ich euch das glauben würde. Ich kenne euch Menschen.«
    »Musst du dich ausruhen?«, fragte Leia. »Chewie und die anderen sollten mittlerweile den Rand der Salzebene erreicht haben. Sie können den Canyon erst verlassen, wenn wir das Zeichen gegeben haben.«
    Emala nahm einen kräftigen Schluck aus dem Wasserbeutel, der von ihrer Schulter hing, dann stand sie auf und hob ihr Blastergewehr. »Ich gebe euch Rückendeckung.«
    Leia stülpte sich den Helm wieder über den Kopf, nahm eines der Komlinks, die sie an sich genommen hatten, von ihrem Allzweckgürtel und blickte Han an. Ihre eigenen zu benützen könnte die Imperialen auf ihre Fährte locken, also hatten sie entschieden, über das Kom-Netz der Schimäre zu kommunizieren und so ihren Funkverkehr zu tarnen. Mit etwas Glück würden die Imperialen den zusätzlichen Nachrichtenaustausch nicht einmal bemerken.
    »Chubba! Nun klick es schon an!« Emala hob den Arm und drückte kurz auf den Sendeknopf.
    Chewbacca antwortete fast sofort mit einem Doppelklick.
    Leia und Han schlichen die Schlucht entlang, bis sie einen klaren Blick über das Dünenmeer hatten, dann kniete Han sich hin und hob das Elektrofernglas, um die Lage zu sondieren. Eine Minute verging, dann zwei, und Leia fragte sich langsam, ob Herat letzten Endes vielleicht nicht doch beschlossen hatte, dass das Risiko zu groß war.
    Da sagte Han schließlich: »Sie fallen darauf herein.«
    Er reichte ihr das Fernglas, und sie sah ein Dutzend TIEs – eine ganze Staffel – über dem Dünenmeer herabsinken. Sie aktivierte den Entfernungsmesser, woraufhin eine Eins und zwei Stellen sich ständig ändernder Ziffern erschienen.
    »Einhundert Kilometer? Das kann nicht stimmen.«
    »Ich tippe eher auf hundertfünfzig«, sagte Han. »Herat muss den Reaktorkern auf maximale Leistung hochgefahren haben. Sie will dieses Typ Fünfzehn unbedingt, so viel steht fest.«
    »Nach dem hier hat sie es sich auch verdient.«
    Sie gab ihm den Feldstecher zurück und tippte noch einmal die Sendetaste des Koms an. Diesmal antwortete Chewbacca nicht, da sie beschlossen hatten, die Kommunikation auf ein Minimum zu beschränken, um nicht unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Leia schätzte, dass er den Hoverscout gerade durch die letzten paar hundert Meter der Schlucht auf das Große

Weitere Kostenlose Bücher