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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Portier hielt ihnen die Glastür auf.
    Logan, der zweite Mann bei Sigma, ging voran. Kat hielt sich ein, zwei Schritte hinter ihm und musterte wachsam die Straße. Die Waalenbergs waren so reich, dass man nicht wissen konnte, wer alles auf ihrer Gehaltsliste stand – und das galt auch für John Hourigan, den Botschafter.
    Sie traten ins weitläufige Foyer. Eine Sekretärin in einem adretten marineblauen Kostüm nahm sie in Empfang. »Botschafter Hourigan wird jeden Moment eintreffen. Ich soll Sie zu seinem Arbeitszimmer geleiten. Darf ich Ihnen Tee oder Kaffee bringen?«
    Logan und Kat lehnten dankend ab.
    Kurz darauf betraten sie einen holzgetäfelten Raum. Die Möbel – Schreibtisch, Bücherregale, Tische – waren alle aus Stinkholz. Diese südafrikanische Baumart war inzwischen so selten geworden, dass ihr Holz nicht mehr exportiert werden durfte.
    Logan nahm vor dem Schreibtisch Platz. Kat blieb stehen.
    Sie brauchten nicht lange zu warten.
    Die Tür öffnete sich erneut, und ein großer, hagerer Mann mit sandblondem Haar trat ein. Auch er trug einen marineblauen Anzug, hatte sich das Sakko jedoch über den Arm gelegt. Vermutlich wollte er durch diese zur Schau gestellte Lässigkeit seine Kooperationsbereitschaft demonstrieren. Dazu passte, dass er sie in seinem Arbeitszimmer empfing.
    Das aber kaufte Kat ihm nicht ab.
    Während Logan sie vorstellte, sah Kat sich im Raum um. Vor dem Hintergrund geheimdienstlicher Ermittlungen war zu vermuten, dass das Gespräch aufgezeichnet wurde. Sie versuchte zu erraten, wo die Überwachungsgeräte versteckt waren.
    Botschafter Hourigan nahm Platz. »Sie möchten Erkundigungen zur Waalenberg-Besitzung einholen … das hat man mir jedenfalls gesagt. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Wir glauben, dass einer ihrer Mitarbeiter an einer Entführung beteiligt ist, die in Deutschland stattgefunden hat.«
    Hourigan heuchelte Erstaunen. »Ich bin entsetzt. Aber bislang hat sich weder das deutsche BKA noch Interpol oder Europol an mich gewandt.«
    »Auf unsere Quellen ist Verlass«, beharrte Logan. »Wir bitten Sie lediglich, uns vor Ort durch die Scorpions zu unterstützen.«
    Hourigan legte nachdenklich die Stirn in Falten. Die Scorpions waren das südafrikanische Gegenstück des FBI . Dass es zu einer Zusammenarbeit kommen würde, war unwahrscheinlich. Logan könnte allenfalls erreichen, dass die Arbeit von Sigma durch diese Organisation nicht behindert wurde. Wenn es gegen die mächtigen Waalenbergs ging, durften sie zwar nicht auf Unterstützung hoffen, doch vielleicht konnten sie so viel Druck ausüben, dass die örtlichen Behörden Sigma zumindest keine Steine in den Weg legten. Das wäre ein zwar kleines, aber wichtiges Zugeständnis.
    Kat blieb weiterhin stehen und beobachtete das Tauziehen der beiden Männer.
    »Ich versichere Ihnen, dass die Waalenbergs internationalen Gepflogenheiten und nationalen Gesetzen höchsten Respekt entgegenbringen. Die Familie engagiert sich bei der Armutsbekämpfung und unterstützt karitative Vereinigungen und Stiftungen in aller Welt. Zum Gedenken an die erste Goldmünze, die vor hundert Jahren in Südafrika geprägt wurde, hat sie all unseren Botschaften und Konsulaten erst kürzlich eine goldene Jubiläumsglocke geschenkt.«
    »Das mag ja sein, aber das heißt noch lange nicht, dass …«
    Kat fiel Logan ins Wort. »Erwähnten Sie soeben eine goldene Glocke ?«
    Hourigan sah sie an. »Ja, ein Geschenk von Sir Baldric Waalenberg persönlich. Insgesamt einhundert vergoldete Jubiläumsglocken mit dem Wappen Südafrikas. Die unsere haben wir im großen Saal im vierten Stock angebracht.«
    Logan wechselte einen Blick mit Kat.
    »Dürften wir vielleicht einen Blick darauf werfen?«, fragte Kat.
    Die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, verunsicherte den Botschafter, doch es fiel ihm auf die Schnelle keine Begründung ein, mit der er ihr den Wunsch hätte abschlagen können. Vielleicht hoffte er sogar, auf diese Weise bei dem diplomatischen Geplänkel die Oberhand zu gewinnen.
    »Es wäre mir ein Vergnügen, sie Ihnen zeigen zu dürfen.« Er erhob sich und sah auf seine Armbanduhr. »Aber ich fürchte, wir müssen uns beeilen. Ich habe eine Verabredung zum Frühstück, die ich nicht versäumen darf.«
    Wie Kat vermutet hatte, nahm Hourigan die Besichtigung als Vorwand, die Unterhaltung vorzeitig zu beenden und weitergehende Verpflichtungen zu umgehen. Logan sah Kat fragend an. Hoffentlich war sie auf der richtigen Fährte.
    Der

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