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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Mann ins Kabuff zu ziehen. Sie war kräftiger, als man auf den ersten Blick meinen mochte. Den linken Arm trug sie in einer Schlinge. Die linke Gesichtsseite war zerkratzt, genäht und blutig. Offenbar war sie gebissen worden. Trotz ihrer Verletzungen erwiderte sie entschlossen Grays Blick.
    »Ich bin Dr. Marcia Fairfield.«
    12:25
    Der Jeep rumpelte die einsame Straße entlang.
    Wildhüter Gerald Kellogg wischte sich den Schweiß von der Stirn. Zwischen seinen Beinen klemmte eine Flasche Bier.
    Trotz des hektischen Vormittags war er entschlossen, die Routine beizubehalten. Er konnte sowieso nichts mehr tun. Die Sicherheitskräfte der Waalenberg-Besitzung hatten nur ein paar dürftige Informationen übermittelt. Mehrere Personen waren geflohen. Kellogg hatte die Ranger bereits alarmiert und an sämtlichen Toren Posten aufstellen lassen. Er hatte Fotos verteilt, die ihm von der Waalenberg-Besitzung gefaxt worden waren. Offiziell galten die Flüchtigen als Wilderer. Schwer bewaffnet und gefährlich.
    Solange es keine heiße Spur gab, hatte er Zeit, zu Hause die übliche zweistündige Mittagspause einzulegen. Jeden Dienstag gab es Brathähnchen und Süßkartoffeln. Er lenkte den Jeep am Viehgatter vorbei auf die von niedrigen Hecken gesäumte Hauptstraße. Vor ihm erhob sich auf einer gepflegten Rasenfläche von einem Morgen Größe ein zweistöckiges Holzhaus im Kolonialstil, sichtbares Zeichen seiner Stellung. Das für die Gartenpflege und die Hausarbeit zuständige Personal war zehn Mann stark, und alles gehörte ihm allein. Mit dem Heiraten hatte er keine Eile.
    Warum sollte man die Kuh kaufen, wenn man sie auch so melken konnte?
    Außerdem hatte er eine Vorliebe für unreife Früchtchen.
    Vor kurzem war die elfjährige Aina in sein Haus gekommen, eine Nigerianerin mit pechschwarzer Haut. So hatte er sie gern, denn dann sah man die Blutergüsse nicht. Nicht dass ihm deswegen jemand Vorhaltungen gemacht hätte. Er hatte einen männlichen Bediensteten, Mxali, einen Swazi-Schläger, den er aus dem Gefängnis geholt hatte und der den Haushalt mit Disziplin und Strenge führte. Probleme jeglicher Art wurden rasch beseitigt, zu Hause und notfalls auch anderswo. Außerdem halfen ihm die Waalenbergs bereitwillig dabei, Störenfriede verschwinden zu lassen. Was aus ihnen wurde, nachdem der Hubschrauber sie auf der Waalenberg-Besitzung abgesetzt hatte, wollte Gerald lieber nicht wissen. Allerdings waren ihm Gerüchte zu Ohren gekommen.
    Trotz der Mittagshitze schauderte er.
    Am besten stellte man keine Fragen.
    Er stellte den Wagen im Schatten einer dicht belaubten Akazie ab, stieg aus und schritt über den Kiesweg zur Küchentür. Zwei Gärtner harkten ein Blumenbeet. Als Gerald vorbeikam, hielten sie den Blick gesenkt, wie er es ihnen beigebracht hatte.
    Der Duft des Brathähnchens und des Knoblauchs ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Seine Nase und sein Bauch lenkten ihn zu den drei Stufen der Holztreppe, die zur Fliegengittertür hinaufführte. Mit knurrendem Magen trat er in die Küche.
    Die Backofentür zur Linken stand offen. Der Koch kniete am Boden, mit dem Kopf im Rohr. Kellogg hob erstaunt die Brauen. Es dauerte eine Weile, bis er begriff, dass er gar nicht den Koch vor sich hatte.
    »Mxali …?«
    Jetzt erst fiel ihm auf, dass es verbrannt roch. Im Arm des Mannes steckte etwas. Ein gefiederter Pfeil. Mxalis Lieblingswaffe. Für gewöhnlich vergiftet.
    Hier stimmte etwas nicht.
    Kellogg wich zurück und wandte sich zur Tür.
    Die beiden Gärtner hatten die Harken fallen gelassen und zielten mit Gewehren auf seinen dicken Bauch. Es kam häufiger vor, dass kleine marodierende Banden, Halbstarke aus den schwarzen Townships, Farmen und abgelegene Häuser überfielen. Kellogg hob die Hände. Das Blut gefror ihm in den Adern.
    Als ein Dielenbrett knarrte, drehte er sich um und duckte sich unwillkürlich.
    Eine dunkle Gestalt trat aus dem Schatten des Nebenraums hervor.
    Kellogg stockte der Atem, als er den Eindringling sah – und den Hass in dessen Augen.
    Ein Gespenst.
    »Khamisi …«
    12:30
    »Was hat er denn nun eigentlich?«, fragte Monk und gaffte Painter hinterher, der mit Dr. Paula Kanes Satellitentelefon in einer der Hütten verschwunden war. Zusammen mit Logan Gregory koordinierte Painter den Einsatz.
    Er saß im Schatten einer anderen Hütte zusammen mit Dr. Lisa Cummings auf einem Baumstamm. Obwohl die Ärztin mit Staub bedeckt war und ein wenig gehetzt wirkte, war sie noch immer eine reine

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