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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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in die Glockenkammer gegangen ist, hat er den Ausgang des Experiments beeinflusst.«
    »Das Beobachtungsergebnis wird durch den Beobachtungsvorgang beeinflusst. Aber ich glaube, das war noch nicht alles.« Gray wies mit dem Kinn auf den Davidstern. »Warum gerade der? Warum ein Zeichen der Frömmigkeit?«
    Lisa schüttelte den Kopf.
    »Ein Gebet ist doch im Grunde nichts anderes als ein bestimmter Geistes- oder Bewusstseinszustand … Und wenn das Bewusstsein ein Quantenphänomen ist, dann gilt das auch für das Gebet .«
    Bei Lisa machte es klick. »Und wie bei allen Quantenphänomenen beeinflusst auch das Gebet notwendigerweise das Ergebnis.«
    »Mit anderen Worten …« Gray wartete.
    Lisa richtete sich auf. »Das Gebet funktioniert.«
    »Das war Hugos Entdeckung, die er in seinen Büchern versteckt hat. Eine Wahrheit, die zu erschreckend und verstörend und gleichzeitig zu wundervoll ist, um sie untergehen zu lassen.«
    Monk stützte sich neben Lisa auf die Konsole. »Willst du damit sagen, er hat darum gebetet, dass das Kind vollkommen wird?«
    Gray nickte. »Als Hugo zusammen mit dem Kind in die Kammer trat, betete er um Vollkommenheit, ein konzentrierter, gesammelter Gedanke, selbstlos und rein. Das menschliche Bewusstsein verhält sich beim Gebet wie ein perfektes Quantenmessgerät. In der Glocke wurde das makellose Quanten potenzial des Jungen gemessen und durch Hugos konzentrierten Willen beeinflusst, was dazu führte, dass sich alle Variablen in der gewünschten Weise manifestiert haben. Ein perfekter Wurf mit dem genetischen Würfel.«
    Lisa wandte sich um. »Dann können wir auf diese Weise vielleicht auch die Quantenschäden rückgängig machen, die Painter erlitten hat, und ihn retten, bevor es zu spät ist.«
    Plötzlich meldete sich Marcia zu Wort, die noch immer bei dem am Boden liegenden Painter kniete. »Sie sollten sich besser beeilen.«
    15:32
    Monk und Gray hoben den in eine Plane eingewickelten Painter in die Glockenkammer.
    »Platzieren Sie ihn möglichst nahe an der Glocke«, sagte Lisa, dann gab sie den anderen letzte Anweisungen. Die beiden Glockenschalen waren bereits in gegenläufiger Rotation begriffen. Sie musste an Gunthers Charakterisierung denken. Ein Mixer. Das traf es recht gut. Die Keramikhülle strahlte ein mildes Licht aus.
    Sie sank neben Painter auf die Knie und überprüfte die wenigen lebenswichtigen Funktionen, die er noch zeigte.
    »Wenn Sie möchten, bleibe ich bei Ihnen«, sagte Gray an ihrer Schulter.
    »Nein. Ein zweiter Quantencomputer könnte das Ergebnis verfälschen.«
    »Zu viele Köche verderben den Brei«, kommentierte Monk.
    »Dann lassen Sie mich an Ihrer Stelle bei ihm bleiben«, sagte Gray.
    Lisa schüttelte den Kopf. »Wir haben nur einen Versuch. Da es darum geht, Painter zu heilen, kann ich als Ärztin hier mehr ausrichten.«
    Gray seufzte skeptisch.
    »Sie haben Ihren Job getan, Gray. Sie haben das Rätsel gelöst und uns wieder Hoffnung gegeben.« Sie sah zu ihm auf. »Lassen Sie mich jetzt meine Arbeit tun.«
    Gray nickte und wandte sich ab.
    Monk neigte sich zu Lisa hinüber. »Seien Sie vorsichtig mit Ihren Wünschen für Painter«, sagte er bedeutungsvoll und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Er war nicht so dumm, wie er manchmal tat.
    Dann trat auch er zurück.
    Von der Steuerkonsole her rief Marcia: »Puls in einer Minute.«
    Sie drehte sich um. »Den Berstschutz hochfahren.«
    Als die Motoren ansprangen, beugte Lisa sich auf Painter hinunter. Seine Haut wirkte bläulich – vielleicht lag es aber auch nur an dem Licht, das die Glocke ausstrahlte. Jedenfalls war es für ihn höchste Zeit. Seine Lippen waren rissig, er atmete flach, der Herzschlag war kaum noch zu hören. Die Haarwurzeln hatten sich schneeweiß gefärbt. Sein Verfall schritt exponentiell voran.
    Der Berstschutz stieg hoch und verdeckte die Sicht nach außen. Die Stimmen der anderen klangen immer gedämpfter und verstummten ganz, als die Manschette in der Deckenaussparung einrastete.
    Da es nichts mehr zu sehen gab, legte Lisa die Stirn auf Painters Brust. Sie musste sich nicht anstrengen, um sich in eine meditative Stimmung zu versetzen. Es hieß, in einem Schützenloch gebe es keine Atheisten. Und mit einem Schützenloch war das hier sicherlich vergleichbar. Allerdings wusste sie nicht, welchen Gott sie um Beistand anflehen sollte.
    Lisa dachte an die Unterhaltung mit Anna, die sich um die Themen Evolution und Intelligent Design gedreht hatte. Anna hatte behauptet, aufgrund

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