Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
aufgegebner Stufenleiter wieder ausführen, so ist dazu das herkömmliche Maß und, mit Betracht auf die jährliche Ausweitung der Reproduktion, infolge von Kapitalakkumulation, bei sonst gleichbleibenden Umständen, ein zusätzliches Quantum von Baumwolle erforderlich. Ebenso mit Bezug auf die Lebensmittel. Die Arbeiterklasse muß wenigstens dasselbe Quantum notwendiger Lebensmittel, obgleich vielleicht mehr oder minder anders verteilt unter die verschiednen Sorten, wieder vorfinden, soll sie in hergebrachter Durchschnittsweise fortleben; und in Anbetracht des jährlichen Wachstums der Bevölkerung ein zusätzliches Quantum; und so, mit mehr oder minder Modifikation, für die andren Klassen.
Es scheint also, daß auf Seite der Nachfrage eine gewisse Größe von bestimmtem gesellschaftlichem Bedürfnis steht, das zu seiner Löschung bestimmte Menge eines Artikels auf dem Markt erheischt. Aber die quantitative Bestimmtheit dieses Bedürfnisses ist durchaus elastisch und schwankend. Seine Fixität ist Schein. Wären die Lebensmittel wohlfeiler oder der Geldlohn höher, so würden die Arbeiter mehr davon kaufen, und es würde sich größres »gesellschaftliches Bedürfnis« für diese Warensorten zeigen, ganz abgesehn von den Paupers etc., deren »Nachfrage« noch unter den engsten Schranken ihres physischen Bedürfnisses steht. Wäre andrerseits z.B. die Baumwolle wohlfeiler, so würde die Nachfrage der Kapitalisten nach Baumwolle wachsen, es würde mehr zuschüssiges Kapital in die Baumwollindustrie geworfen etc. Es muß hierbei überhaupt nicht vergessen werden, daß die Nachfrage für produktive Konsumtion unter unsrer Voraussetzung die Nachfrage des Kapitalisten und daß dessen eigentlicher Zweck die Produktion von Mehrwert ist, so daß er nur zu diesem Behuf eine gewisse Sorte von Waren produziert. Andrerseits hindert dies nicht, daß, soweit er als Käufer z.B. von Baumwolle auf dem Markt steht, er das Bedürfnis für Baumwolle repräsentiert, wie es dem Baumwollverkäufer ja auch gleichgültig ist, ob der Käufer die Baumwolle in Hemdenzeug oder Schießwolle verwandelt oder sich und der Welt die Ohren damit zu verstopfen gedenkt. Allerdings übt dies aber großen Einfluß aus auf die Art, worin er Käufer ist. Sein Bedürfnis für Baumwolle ist wesentlich durch den Umstand modifiziert, daß es in Wirklichkeit nur sein Bedürfnis des Profitmachens verkleidet. – Die Grenzen, worin das auf dem Markt repräsentierte Bedürfnis für Waren – die Nachfrage – quantitativ verschieden ist von dem wirklichen gesellschaftlichen Bedürfnis, ist natürlich für verschiedne Waren sehr verschieden; ich meine die Differenz zwischen dem verlangten Quantum Waren und dem Quantum, das verlangt würde mit andren Geldpreisen der Ware oder andren Geld-resp. Lebensverhältnissen der Käufer.
Es ist nichts leichter, als die Ungleichmäßigkeiten von Nachfrage und Zufuhr einzusehn und die daraus folgende Abweichung der Marktpreise von den Marktwerten. Die eigentliche Schwierigkeit besteht in der Bestimmung dessen, was unter Deckung von Nachfrage und Zufuhr zu verstehn ist.
Nachfrage und Zufuhr decken sich, wenn sie in solchem Verhältnis stehn, daß die Warenmasse eines bestimmten Produktionszweigs zu ihrem Marktwert verkauft werden kann, weder darüber noch darunter. Das ist das erste, was wir hören.
Das zweite: Wenn die Waren zu ihrem Marktwert verkaufbar, decken sich Nachfrage und Zufuhr.
Wenn Nachfrage und Zufuhr sich decken, hören sie auf zu wirken, und eben deswegen wird die Ware zu ihrem Marktwert verkauft. Wenn zwei Kräfte in entgegengesetzter Richtung gleichmäßig wirken, heben sie einander auf, wirken sie gar nicht nach außen, und Erscheinungen, die unter dieser Bedingung vorgehn, müssen anders als durch das Eingreifen dieser beiden Kräfte erklärt werden. Wenn Nachfrage und Zufuhr sich gegenseitig aufheben, hören sie auf, irgend etwas zu erklären, wirken sie nicht auf den Marktwert und lassen uns erst recht im dunkeln darüber, weshalb der Marktwert sich grade in dieser Summe Geld ausdrückt und in keiner andern. Die wirklichen innern Gesetze der kapitalistischen Produktion können offenbar nicht aus der Wechselwirkung von Nachfrage und Zufuhr erklärt werden (ganz abgesehn von tieferer, hier nicht angebrachter Analyse dieser beiden gesellschaftlichen Triebkräfte), da diese Gesetze nur dann rein verwirklicht erscheinen, sobald Nachfrage und Zufuhr aufhören zu wirken, d.h. sich decken. Nachfrage und Zufuhr
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