Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
werden muß durch Messung der Masse des produzierten und realisierten Mehrwerts, nicht nur an dem konsumierten Kapitalteil, der in den Waren wiedererscheint, sondern an diesem Teil plus dem nicht konsumierten, aber angewandten und in der Produktion fortdienenden Kapitalteil, so kann die Profit masse doch nur gleich sein der in den Waren selbst enthaltnen und durch ihren Verkauf zu realisierenden Masse von Profit oder Mehrwert.
Vermehrt sich die Produktivität der Industrie, so fällt der Preis der einzelnen Ware. Es ist weniger Arbeit in ihr enthalten, weniger bezahlte und unbezahlte. Dieselbe Arbeit produziere z.B. das dreifache Produkt; es kommt dann 2 / 3 weniger Arbeit auf das einzelne Produkt. Und da der Profit nur einen Teil dieser in der einzelnen Ware enthaltnen Arbeitsmasse bilden kann, muß die Masse des Profits auf die einzelne Ware abnehmen und dies auch, innerhalb gewisser Grenzen, selbst wenn die Rate des Mehrwerts steigt. In allen Fällen sinkt die Profitmasse auf das Gesamtprodukt nicht unter die ursprüngliche Profitmasse, sobald das Kapital dieselbe Masse Arbeiter wie früher bei gleichem Exploitationsgrad anwendet. (Dies kann auch geschehn, wenn weniger Arbeiter bei erhöhtem Exploitationsgrad angewandt werden.) Denn in demselben Verhältnis, wie die Profitmasse auf das einzelne Produkt abnimmt, nimmt die Anzahl der Produkte zu. Die Profitmasse bleibt dieselbe, nur verteilt sie sich anders auf die Summe der Waren; es ändert dies auch nichts an der Verteilung des durch die neu zugesetzte Arbeit geschaffnen Wertquantums zwischen Arbeiter und Kapitalisten. Die Profitmasse kann nur steigen, bei Anwendung derselben Masse Arbeit, wenn die unbezahlte Mehrarbeit wächst, oder bei gleichbleibendem Exploitationsgrad der Arbeit, wenn die Anzahl der Arbeiter sich vermehrt. Oder wenn beides zusammenwirkt. In allen diesen Fällen – die aber der Voraussetzung gemäß Wachsen des konstanten Kapitals gegen das variable und wachsende Größe des angewandten Gesamtkapitals voraussetzen – enthält die einzelne Ware weniger Profitmasse und sinkt die Profitrate, selbst wenn auf die einzelne Ware berechnet; ein gegebnes Quantum zusätzlicher Arbeit stellt sich dar in einem größern Quantum Waren; der Preis der einzelnen Ware sinkt. Abstrakt betrachtet, kann beim Fall des Preises der einzelnen Ware infolge vermehrter Produktivkraft, und bei daher gleichzeitiger Vermehrung der Anzahl dieser wohlfeilern Waren, die Profitrate dieselbe bleiben, z.B. wenn die Vermehrung der Produktivkraft gleichmäßig und gleichzeitig auf alle Bestandteile der Waren wirkte, so daß der Gesamtpreis der Ware in demselben Verhältnis fiele, wie sich die Produktivität der Arbeit vermehrte, und andrerseits das gegenseitige Verhältnis der verschiednen Preisbestandteile der Ware dasselbe bliebe. Steigen könnte die Profitrate sogar, wenn mit der Erhöhung der Rate des Mehrwerts eine bedeutende Wertverminderung der Elemente des konstanten und namentlich des fixen Kapitals verbunden wäre. Aber in Wirklichkeit wird die Profitrate, wie bereits gesehn, auf die Dauer fallen. In keinem Fall erlaubt der Preisfall der einzelnen Ware allein einen Schluß auf die Profitrate. Es kommt alles darauf an, wie groß die Gesamtsumme des in ihrer Produktion beteiligten Kapitals. Fällt z.B. der Preis einer Elle Gewebe von 3 sh. auf 1 2 / 3 sh.; wenn man weiß, daß darin vor dem Preisfall für 1 2 / 3 sh. konstantes Kapital, Garn etc., 2 / 3 sh. Arbeitslohn, 2 / 3 sh. Profit waren, nach dem Preisfall dagegen für 1 sh. konstantes Kapital, 1 / 3 sh. Arbeitslohn und 1 / 3 sh. Profit ist, so weiß man nicht, ob die Profitrate dieselbe geblieben ist oder nicht. Es hängt dies davon ab, ob und um wieviel das vorgeschoßne Gesamtkapital gewachsen ist und wieviel Ellen mehr es in gegebner Zeit produziert.
Das aus der Natur der kapitalistischen Produktionsweise hervorgehende Phänomen, daß bei wachsender Produktivität der Arbeit der Preis der einzelnen Ware oder eines gegebnen Warenquotums sinkt, die Anzahl der Waren steigt, die Profitmasse auf die einzelne Ware und die Profitrate auf die Warensumme sinkt, die Profitmasse aber auf die Gesamtsumme der Waren steigt – dies Phänomen stellt auf der Oberfläche nur dar: Fallen der Profitmasse auf die einzelne Ware, Fallen ihres Preises, Wachsen der Profitmasse auf die vermehrte Gesamtzahl der Waren, die das Gesamtkapital der Gesellschaft oder auch der einzelne Kapitalist produziert. Es wird dies dann so aufgefaßt,
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