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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Diskontos über den gewöhnlichen Satz stattgefunden hat? – Eine Abnahme in einem gewissen Sinn des Worts. Das Verhältnis zwischen dem Kapital und der Nachfrage danach hat gewechselt; möglicherweise aber durch vermehrte Nachfrage, nicht durch eine Abnahme in der Quantität des Kapitals.«
    (Aber es war ja eben Kapital = Geld oder Gold, und es war noch etwas früher die Steigerung des Zinsfußes erklärt durch die hohe Profitrate, die aus der Ausdehnung, nicht der Einschränkung des Geschäfts oder Kapitals entsprang.)
    3751. »Was ist das für ein Kapital, das Sie hier speziell im Auge haben? – Das kommt ganz darauf an, was das für ein Kapital ist, das jeder einzelne nötig hat. Es ist das Kapital, das die Nation zu ihrer Verfügung hat, um ihr Geschäft fortzuführen, und wenn dies Geschäft sich verdoppelt, so muß eine große Zunahme eintreten in der Nachfrage nach dem Kapital, womit es fortgeführt werden soll.«
    (Dieser pfiffige Bankier verdoppelt erst das Geschäft und dann hinterher die Nachfrage nach dem Kapital, womit es verdoppelt werden soll. Er sieht immer nur seinen Kunden, der bei Herrn Loyd ein größres Kapital verlangt, um sein Geschäft zu verdoppeln.)
    »Das Kapital ist wie jede andre Ware«; (aber das Kapital ist ja nach Herrn Loyd eben nichts andres als die Gesamtheit der Waren) »es wechselt in seinem Preise« (die Warenwechseln also doppelt im Preis, einmal qua Waren, das andre Mal qua Kapital) »je nach Nachfrage und Angebot.«
    3752. »Die Schwankungen in der Rate des Diskontos stehn im allgemeinen im Zusammenhang mit den Schwankungen des Goldbetrages in der Schatzkammer der Bank. Ist dies das Kapital, das Sie meinen? – Nein.« – 3753. »Können Sie ein Beispiel angeben, wo in der Bank von England ein großer Kapitalvorrat aufgehäuft war und gleichzeitig die Rate des Diskontos hoch stand? – In der Bank von England wird nicht Kapital aufgehäuft, sondern Geld.« – 3754. »Sie sagten aus, daß der Zinsfuß abhängt von der Menge des Kapitals; wollen Sie gefälligst angeben, was für Kapital Sie meinen und ob Sie ein Beispiel anführen können, wo ein großer Goldvorrat in der Bank lag und gleichzeitig der Zinsfuß hoch stand? – Es ist sehr wahrscheinlich«, (aha!) »daß die Anhäufung von Gold in der Bank zusammenfallen mag mit einem niedrigen Zinsfuß, weil eine Periode geringerer Nachfrage nach Kapital« (nämlich Geldkapital: die Zeit, von der hier die Rede ist, 1844 und 1845, waren Zeiten der Prosperität) »eine Periode ist, während deren natürlicherweise das Mittel oder Werkzeug, vermöge dessen man über Kapital kommandiert, akkumulieren kann.« – 3755. »Sie glauben also, daß kein Zusammenhang existiert zwischen der Rate des Diskontos und der Masse des Goldes im Bankschatz? – Es mag ein Zusammenhang existieren, aber es ist kein prinzipieller Zusammenhang«; (sein Bankakt von 1844 macht es aber grade zum Prinzip der Bank von England, den Zinsfuß zu regulieren nach der Masse des in ihrem Besitz befindlichen Goldes) »sie mögen gleichzeitig stattfinden (there may be a coincidence of time).« – 3758. »Beabsichtigen Sie also zu sagen, daß die Schwierigkeit bei den Kaufleuten hierzulande, in geldknapper Zeit, infolge hoher Rate des Diskontos, darin besteht, Kapital zu bekommen, und nicht darin, Geld zu bekommen? – Sie werfen zwei Dinge zusammen, die ich nicht in dieser Form zusammenbringe; die Schwierigkeit besteht darin, Kapital zu bekommen, und die Schwierigkeit ist ebenfalls, Geld zu bekommen... Die Schwierigkeit, Geld zu bekommen, und die Schwierigkeit, Kapital zu bekommen, ist dieselbe Schwierigkeit, betrachtet auf zwei verschiednen Stufen ihres Verlaufs.«
    Hier sitzt der Fisch wieder fest. Die erste Schwierigkeit ist, einen Wechsel zu diskontieren oder einen Vorschuß auf Warenpfand zu erhalten. Es ist Schwierigkeit, Kapital oder ein kommerzielles Wertzeichen für Kapital in Geld zu verwandeln. Und diese Schwierigkeit drückt sich aus, unter andrem, im hohen Zinsfuß. Sobald aber das Geld empfangen ist, worin besteht dann die zweite Schwierigkeit? Wenn es sich nur ums Zahlen handelt, findet jemand Schwierigkeit, sein Geld loszuwerden? Und wenn es sich ums Kaufen handelt, wo hat je jemand in Zeiten der Krisis Schwierigkeiten gefunden, um einzukaufen? Und gesetzt auch, dies bezöge sich auf den besondren Fall einer Teurung in Korn, Baumwolle etc., so könnte diese Schwierigkeit sich doch nur zeigen, nicht in dem Wert des Geldkapitals, d.h. dem Zinsfuß,

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