Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
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Total 23 15 450
Die Zahlenverhältnisse sind hier, wie bei den übrigen Tabellen, willkürlich, aber die Annahmen sind durchaus rationell.
Die erste und Hauptannahme ist, daß die Verbesserung in der Agrikultur auf verschiedne Bodenarten ungleichmäßig wirkt und hier auf die besten Bodenarten C und D mehr wirkt als auf A und B. Die Erfahrung hat gezeigt, daß dies in der Regel sich so verhält, wenn auch der umgekehrte Fall eintreten kann. Wirkte die Verbesserung mehr auf den schlechtern Boden als auf den bessern, so wäre die Rente auf den letztren gefallen statt zu steigen. – Mit dem absoluten Wachsen der Fruchtbarkeit aller Bodenarten ist in der Tabelle aber zugleich vorausgesetzt das Wachsen der höhern relativen Fruchtbarkeit bei den bessern Bodenarten C und D, daher Wachsen der Differenz des Produkts bei gleicher Kapitalanlage und daher Wachsen der Differentialrente.
Die zweite Voraussetzung ist, daß mit dem wachsenden Gesamtprodukt der Gesamtbedarf Schritt hält. Erstens braucht man sich das Wachstum nicht als plötzlich erfolgt zu denken, sondern allmählich, bis die Reihe III hergestellt wird. Zweitens ist es falsch, daß der Konsum notwendiger Lebensmittel nicht wächst mit ihrer Verwohlfeilerung. Die Abschaffung der Korngesetze in England (siehe Newman) hat das Gegenteil bewiesen, und die entgegengesetzte Vorstellung ist nur daher entstanden, daß große und plötzliche Unterschiede in den Ernten, die bloß dem Wetter geschuldet sind, in den Getreidepreisen bald unverhältnismäßigen Fall, bald unverhältnismäßiges Steigen hervorbringen. Wenn hier die plötzliche und kurzlebige Verwohlfeilerung nicht Zeit bekommt, ihre volle Wirkung auf Ausdehnung der Konsumtion auszuüben, so ist das Gegenteil der Fall, wo die Verwohlfeilerung aus dem Sinken des regulierenden Produktionspreises selbst hervorgeht, also von Dauer ist. Drittens: Ein Teil des Getreides kann als Branntwein oder Bier verzehrt werden. Und der steigende Konsum dieser beiden Artikel ist keineswegs in enge Grenzen gebunden. Viertens hängt die Sache teils vom Wachstum der Bevölkerung ab, teils kann das Land ein Kornexportland sein, wie England bis über die Mitte des 18. Jahrhunderts hinaus noch war, so daß der Bedarf nicht durch die Grenzen der bloß nationalen Konsumtion reguliert ist. Endlich kann Vermehrung und Verwohlfeilerung der Produktion von Weizen die Folge haben, daß statt Roggen oder Hafer Weizen Hauptnahrungsmittel der Volksmasse wird, also schon dadurch der Markt dafür wächst, wie bei abnehmendem Produkt und zunehmendem Preis der umgekehrte Fall eintreten kann. – Unter diesen Voraussetzungen also und bei den angenommenen Zahlenverhältnissen gibt die Reihe III das Resultat, daß der Preis per qr. fällt von 60 auf 30 sh., also um 50%, daß die Produktion, verglichen mit Reihe I, wächst von 10 auf 23 qrs., also um 130%; daß die Rente auf Boden B stationär bleibt, auf C sich um 25% und auf D sich um 33 1 / 3 % erhöht, und daß das Gesamtrental steigt von 18 auf 22 1 / 2 Pfd. St., also um 25%. A40
Es ergibt sich aus der Vergleichung der drei Tabellen (wovon Reihe I doppelt zu nehmen ist, von A zu D aufsteigend und von D zu A herabsteigend), die entweder als gegebne Abstufungen in einem gegebnen Zustand der Gesellschaft aufgefaßt werden können – z.B. nebeneinander in drei verschiednen Ländern – oder als aufeinander folgend in verschiednen Zeitabschnitten der Entwicklung desselben Landes, es ergibt sich:
1. Daß die Reihe, wenn fertig – welches immer der Gang ihres Bildungsprozesses gewesen sein mag – immer so erscheint, daß sie absteigend ist; denn bei Betrachtung der Rente wird man immer zuerst aus gehn von dem Boden, der das Maximum von Rente trägt, und erst zuletzt zu dem kommen, der keine Rente trägt.
2. Der Produktionspreis des schlechtesten, keine Rente tragenden Bodens ist stets der regulierende Marktpreis, obgleich letztrer bei Tabelle I, wenn sie sich in aufsteigender Reihe bildete, nur dadurch stationär bliebe, daß immer besserer Boden bebaut würde. In diesem Falle ist der Preis des auf dem besten Boden produzierten Korns insoweit regulierend, als es von dem davon produzierten
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