Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Quantum abhängt, wieweit der Boden A regulierend bleibt. Würden B, C, D über den Bedarf produzieren, so hörte A auf, regulierend zu sein. Dies schwebt Storch vor, wenn er die beste Bodenart zur regulierenden macht. In dieser Art reguliert der amerikanische Getreidepreis den englischen.
3. Die Differentialrente entspringt aus dem für den jedesmal gegebnen Entwicklungsgrad der Kultur gegebnen Unterschied in der natürlichen Fruchtbarkeit der Bodenart (hier noch abgesehn von der Lage), also aus dem beschränkten Umfang der besten Ländereien, und dem Umstand, daß gleiche Kapitale angelegt werden müssen auf ungleiche Bodenarten, die also für dasselbe Kapital ungleiches Produkt abwerfen.
4. Das Vorhandensein einer Differentialrente und einer graduierten Differentialrente kann hervorgehn ebensogut in absteigender Stufenleiter, durch Fortgang von besserem Boden zu schlechterem, wie umgekehrt von schlechterem zu besserem, oder durch Kreuz- und Querzüge in abwechselnder Richtung. (Reihe I kann sich bilden durch Fortgang sowohl von D zu A wie von A zu D. Reihe II umfaßt Bewegungen beider Art.)
5. Je nach ihrer Bildungsweise kann die Differentialrente bei stationärem, steigendem und fallendem Preis des Bodenprodukts sich ausbilden. Bei fallendem Preis kann die Gesamtproduktion und das Gesamtrental steigen und sich Rente auf bisher rentelosen Ländereien bilden, obgleich der schlechteste Boden A durch bessern verdrängt oder selbst besser geworden ist und obwohl die Rente auf andren beßren und selbst den besten Bodenarten fällt (Tabelle II); dieser Prozeß kann auch mit einem Fallen des Gesamtrentals (in Geld) verbunden sein. Endlich kann bei fallenden Preisen, die einer allgemeinen Verbesserung der Kultur geschuldet sind, so daß das Produkt und der Produktenpreis des schlechtesten Bodens fällt, die Rente auf einem Teil der bessern Bodenarten gleichbleiben oder fallen, aber auf den besten Bodenarten wachsen. Die Differentialrente jedes Bodens, verglichen mit dem schlechtesten Boden, hängt allerdings vom Preis z.B. des qr. Weizen ab, wenn die Differenz der Produktenmasse gegeben ist. Aber wenn der Preis gegeben ist, hängt sie ab von der Größe der Differenz der Produktenmasse, und wenn bei steigender absoluter Fruchtbarkeit alles Bodens diejenige der bessern Bodensorten relativ mehr steigt als die der schlechtern, so wächst damit auch die Größe dieser Differenz. So ist (Tabelle I) bei einem Preise von 60 sh. die Rente auf D bestimmt durch sein differentielles Produkt gegen A, also durch den Überschuß von 3 qrs.; die Rente ist daher = 3 * 60 = 180 sh. Aber in Tabelle III, wo der Preis = 30 sh., ist sie bestimmt durch die Masse des überschüssigen Produkts von D über A = 8 qrs., aber 8 * 30 = 240 sh.
Es fällt hiermit die erste falsche Voraussetzung der Differentialrente fort, wie sie noch bei West, Malthus, Ricardo herrscht, daß sie nämlich notwendig Fortgang zu stets schlechterm Boden voraussetzt oder stets abnehmende Fruchtbarkeit der Agrikultur. Sie kann, wie wir gesehn haben, stattfinden bei Fortgang zu stets besserm Boden; sie kann stattfinden, wenn ein besserer Boden, statt des frühern schlechtern, die unterste Stelle einnimmt; sie kann mit steigendem Fortschritt in der Agrikultur verbunden sein. Ihre Bedingung ist nur Ungleichheit der Bodenarten. Soweit die Entwicklung der Produktivität in Betracht kommt, unterstellt sie, daß die Steigerung der absoluten Fruchtbarkeit des Gesamtareals diese Ungleichheit nicht aufhebt, sondern sie entweder vermehrt oder stationär läßt oder nur vermindert.
Von Anfang bis Mitte des 18. Jahrhunderts herrschte in England, trotz des fallenden Preises von Gold oder Silber, fortwährendes Sinken der Getreidepreise neben gleichzeitigem (die ganze Periode betrachtet) Wachsen der Rente, des Rentals, des Umfangs der bebauten Ländereien, der agrikolen Produktion und der Bevölkerung. Dies entspricht der Tabelle I, kombiniert mit Tabelle II in aufsteigender Linie, aber so, daß der schlechteste Boden A entweder verbessert oder aus der Bebauung mit Getreide hinausgeworfen wird; was jedoch nicht bedeutet, daß er nicht zu andern landwirtschaftlichen oder industriellen Zwecken benutzt wurde.
Von Anfang des 19. Jahrhunderts an (Datum näher anzugeben) bis 1815 fortwährendes Steigen der Getreidepreise, mit beständigem Wachsen der Rente, des Rentals, des Umfangs der bebauten Ländereien, der agrikolen Produktion und der Bevölkerung. Dies entspricht Tabelle I in
Weitere Kostenlose Bücher