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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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Schultern und gestikulierten. »Und jetzt«, sagte Parker, »beschließen wir: Ach, was soll’s, gehen wir doch einfach hin und klopfen.«
    Sie nickten sich zu und gingen erst zu der asphaltierten Straße und dann weiter bergab, auf das Haus zu.
    »Halt! Nicht weitergehen!«
    Die Lautsprecher hatten einen metallischen Klang, und die Stimme schien nicht vom Haus, sondern von den Bäumen ringsum zu kommen. Die drei blieben stehen und sahen sich um.
    »Sie befinden sich auf einem Privatgrundstück. Bleiben Sie außerhalb des Rings aus Lichtmasten!«
    Die drei berieten sich. Parker drehte den Kopf so, dass sein Gesicht vom Haus aus nicht zu sehen war, und sagte: »Vielleicht haben die da drinnen Richtmikrofone.«
    Elkins sagte in verärgertem Ton: »Ich sehe nicht ein, warum wir nicht einfach hingehen und fragen sollen. Ein freundlicher Umgangston wäre doch nicht zuviel verlangt.«
    »Außerdem«, sagte Wiss, »haben wir uns meiner Meinung nach verlaufen.«
    Parker drehte sich wieder zum Haus um. »Also«, sagte er, »wenn wir immer bergab gehen, stoßen wir früher oder später auf die Straße.«
    »Die Frage ist nur, wo ? Nein, das ist kein guter Plan«, sagte Wiss.
    »Na los, Leute, bewegt euch!«
    »Scheiß drauf«, sagte Elkins. »Was sollen die schon machen?Mich erschießen? Ich bin gleich wieder da.« Er machte einen Schritt in Richtung Haus, blieb stehen und sagte: »Nein, Moment mal, lieber ohne Gewehr.« Er reichte Wiss seine Remington. »Hier, halt das mal eben.«
    »Klar.«
    Ohne das Gewehr ging Elkins auf das Haus zu und hatte etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als sich dort etwas tat. An dieser nördlichen Seite befand sich eine große weiße Tür, flankiert von zwei massiven Halbsäulen. Vier breite, flache, graugestrichene Holzstufen führten von der Straße hinauf, die hier dicht am Haus vorbeiführte und dann eine Kurve zum noch aufwendiger gestalteten Haupteingang beschrieb.
    Doch auch dieser Hintereingang war aufwendig genug und bot dem Mann, der jetzt mit strengem Gesicht hinaustrat, jede Menge Platz. Er war groß, aber nicht schwer und trug ein Flanellhemd, eine Bluejeans und einen dunkelblauen Uniformmantel. Auf dem Kopf hatte er eine Uniformmütze in derselben Farbe mit steifem Schirm. Das musste der Inspektor der Staatspolizei sein, der es sich im Haus ein bisschen gemütlich gemacht und nun Mantel und Mütze angezogen hatte, um die Eindringlinge zu vertreiben. Er zeigte mit dem Finger auf Elkins und sagte: »Unbefugten ist der Zutritt verboten, mein Freund. Machen Sie, dass Sie wegkommen!«
    Doch Elkins ging einfach weiter. Er war noch etwas zwanzig Meter von dem Polizisten entfernt und schien keine Eile zu haben. Hinter ihm bewegten sich Parker und Wiss ebenfalls auf das Haus zu, allerdings langsamer. Elkins breitete die Arme aus und sagte: »Besonders freundlich sind Sie ja nicht. Wir wollen ja bloß –«
    »Bleiben Sie stehen, wo Sie sind«, sagte der andere. »Ichbin Polizist und weise Sie hiermit an, das Grundstück zu verlassen.«
    »Hören Sie«, sagte Elkins, ohne stehenzubleiben, »wenn Sie Polizist sind, zeige ich Ihnen meinen Ausweis.« Er griff seitlich, wo die hintere Hosentasche war, unter die orangerote Jacke. »Meine Freunde und ich wollen ja nur …« Plötzlich hielt er die .38er Colt Super Auto in der Hand und rannte auf den Mann zu, Parker und Wiss ebenfalls. »Halt deine Hände so, dass ich sie sehen kann, oder du bist tot! Zurück! Zurück! Zurück! « Er drängte den verblüfften Polizisten über den breiten Treppenabsatz zurück zur offenen Tür.
    »Moment mal! Sie können doch nicht –«
    »Moxon!« rief Elkins und benutzte den Namen des Mannes, um ihm einen zweiten Schock zu verpassen. »Halt’s Maul und hör zu! Du willst doch am Leben bleiben!«
    Alle drei schoben sich durch die Tür. Moxon war erbleicht und wich zurück. Er war ein kantiger, hochgewachsener Mann, schon etwas in die Jahre gekommen, der sich aber noch immer in Form hielt und nie gedacht hätte, dass ihm so etwas passieren könnte.
    Parker hatte die Handschuhe ausgezogen und den Hahn der Remington gespannt, die er jetzt an Elkins vorbei gegen Moxons Bauch stieß. »Rufen Sie Hayes an«, sagte er. »Er soll kommen und sich zeigen.«
    »Ich … ich bin allein«, stammelte Moxon.
    Elkins schnippte ihm mit dem Lauf der Automatik die Uniformmütze vom Kopf. Er war jetzt der Gefährliche, der Unberechenbare. »Sehen wir aus, als wären wir blöd?« wollte er wissen. »Wir kennen eure Namen, alle

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