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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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hatte, weil sie dachte, es sei derselbe Mann. Der Sergeant war zugegen gewesen, hatte gesehen und gehört, die Atmosphäre aufgenommen, die nicht-dinglichen Beweise. Der Inspektor nicht.
    Malcolm brauchte ein paar Augenblicke, bis er seine Gedanken geordnet hatte, dann fing er an, die Umstände, Vorfälle und Unterhaltungen in der Nacht zu beschreiben, in der Sergeant Telford zur Bewachung der mehrfachen Schußverletzung, Hesketh, abgestellt worden war. Er zählte die Gemeinsamkeiten auf, die verdächtig hohe Zahl der Zufalle und den Weg, wie man sie auf einen Nenner bringen konnte.
    „Laßt uns zuerst die Gemeinsamkeiten überdenken“, sagte Malcolm. „Sowohl Inspektor Nelson als auch einer seiner Beifahrer, Oberrat Jennings, und jetzt auch noch Stadtwachtchef Hargreaves haben gefärbtes Haar. Die ersten beiden haben sich irgendwann einer Schönheitsoperation unterzogen, ob das auf Hargreaves auch zutrifft, wissen wir nicht. Ein weiterer Punkt, den sie gemeinsam haben, ist ihre völlige Rücksichtslosigkeit und die fanatische Hingebung an ihre Organisation. Nelson hat sich selber getötet, weil er gedacht hat, seine Beifahrer seien eine Gefahr für seine Sache. Hargreaves war es egal, wie viele unschuldige Passanten durch seine Bombe ums Leben kamen. Für die Leute, die den Wohnblock des alten Hesketh praktisch ausgelöscht haben, gilt dasselbe. Aber anscheinend ist ihre Rücksichtslosigkeit und Gefühllosigkeit anderen, normalen Menschen gegenüber nicht allumfassend.
    Der Mann, der den alten Hesketh erschossen hat, wurde selber vom Gruppenführer umgelegt“, fuhr Malcolm fort, „da die Erschießung des alten Mannes für unnötig gehalten wurde. Fünftausend und mehr Menschen sollten sterben, aber nicht der alte Mann. Dann haben wir die weibliche Überdosis, die sich umbringen wollte, weil ihr John so nett und freundlich und sonst nichts war. Er ließ sie aus der medizinischen Missionsstation hier ins Krankenhaus fliegen. Dort sind jeden Tag Tausende gestorben. Der junge Tommy wurde von seiner Großen Mary gerettet, die ein weiblicher Anhänger des Johannes ist. Wir scheinen es mit einer Situation zu tun zu haben, in der einzelne und persönliche Wohltaten inmitten von großangelegten Gewalttaten und Morden verübt werden.
    Weil das Böse, das diese Menschen tun, so viel schwerer wiegt als das Gute, scheinen sie bei ihren guten Taten überzureagieren. Ein Mitglied der eigenen Organisation abzuknallen, zum Beispiel, oder eine Selbstmörderin aus Afrika einzufliegen. Und das bringt mich, wenn auch zögernd, zu Professor Donelly.“
    „Der Professor würde nie …“ hob Ann an.
    Malcolm schüttelte seinen Kopf. „Wir haben ihn beide bei wirklich sehr guter Arbeit beobachtet und ihm auch dabei geholfen“, sagte er. „Aber denk daran, daß die weibliche Überdosis ihn angegriffen hat, weil sie sich sicher war, er sei ihr John, und daß der Prof. Mr. Hesketh nun mal mit einer gefährlich hohen Dosis Neomorph zum Schweigen gebracht hat. Was mich zu einer weiteren Gemeinsamkeit dieser Leute bringt. Es sind alles bewundernswerte Menschen, eine Art von Superwesen. Streng, gerecht, moralisch hochstehend, freundlich und kein bißchen am anderen Geschlecht interessiert. Professor Donelly könnte mindestens die Hälfte der unverheirateten Schwestern im Krankenhaus haben, aber er zeigt kein Interesse. Dasselbe gilt für Hargreaves, und ich habe gehört, daß Jennings ebenfalls nicht verheiratet oder sonst etwas war. Würden Sie mit mir übereinstimmen, daß dies ein wichtiger Punkt ist, Inspektor?“
    Reynolds nickte langsam und sagte dann: „Der Sergeant und ich haben uns sehr für die Tatsache interessiert, daß Sie keinerlei Energieprobleme haben, keinen Mangel an hochtechnisierter Ausrüstung und auch keinen an gutausgebildetem technischem und medizinischem Personal, das damit umgehen kann, und daß Sie diesen technologischen Himmel als selbstverständlich hinnehmen. Ich fange langsam an, mich über dieses Krankenhaus zu wundern, besonders jetzt, wo Sie Ihren Professor vielleicht noch in die Johannes-und-Lukas-Geschichte mit reingezogen haben. Sie hätten einen guten Detektiv abgegeben, Doktor.“
    „Ein Arzt muß ein guter Detektiv sein, Inspektor“, sagte Ann. „Denken Sie doch mal darüber nach. Er muß einen Mörder – oder einen möglichen Mörder – entlarven und ausschalten, und zwar durch Beobachtung, Schlußfolgerung und Ausscheiden von Möglichkeiten, so daß … Wie dem auch sei, was mich stört,

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