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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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momentan behandelt.
    Aber die tiefer sitzenden Ursachen für die Krankheit müssen ebenso behandelt werden.
    Das Töten von Menschen, um Macht oder materielle Werte zu gewinnen, der Gebrauch von nichtkörperlicher Gewalt zum gleichen Zweck, die Übertragung von Macht auf Leute, die am wenigsten verantwortlich damit umgehen, die Tatsache, daß über die Auswirkungen von Handlungen nicht nachgedacht wird, diese Mängel und all die Übel, die daraus hervorgehen, gab es lange, bevor wir die Erde entdeckt haben.
    Derartige Krankheiten kann man nicht schnell heilen. Menschen, die das haben, was Sie Gewissen nennen, werden gegenüber jenen, die keines haben, immer im Nachteil sein. Aber diese Krankheit wird ausgemerzt werden, operativ und psychologisch, so daß sie nicht mehr auftritt, und dann werden, um eine Ihrer Redewendungen zu benutzen, die Sanftmütigen das Erdreich besitzen.
    Wir hoffen, daß Sie einen Reifungsprozeß durchmachen und daß die Sanftmütigen auch sanftmütig bleiben. Aus den Weiten des Alls brauchen Sie nichts zu befürchten. Für Sie besteht keinerlei Veranlassung, sich mit den schrecklichsten Waffen auszurüsten, die Ihre Technik entwickeln kann. Im All gibt es nichts als unendliche Leere und hier und da eine Welt, deren tote oder sterbende Zivilisation wie die Ihre den Keim für ihre eigene Zerstörung in sich trug. Gemeinsam werden wir es schaffen, einige davon zu retten.“
    „Auf dieselbe Weise“, sagte Malcolm mit stillem Zorn, „wie Sie die Erde retten? Glauben Sie tatsächlich, daß wir, so wie wir uns jetzt fühlen, Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein würden?“
    „Wir wollten Sie gerade bitten, damit aufzuhören“, mischte sich Ann in die Unterhaltung. „Wir wollten Sie zum letztenmal um das Leben all jener Menschen bitten, die Sie umbringen wollen. Aber das würden Sie vielleicht auch als Gefühlsausbruch betrachten und ignorieren.“ In ihrer Stimme war jetzt Erbitterung. „Was ich nicht verstehe ist, warum Sie uns nicht alle umbringen. Warum benutzen Sie nicht Ihre übermenschlichen Duplikate, um die Erde wiederzubevölkern? Und warum erzählen Sie uns von der Operation? Es wäre doch sicherlich barmherziger, den Patienten in seiner Unwissenheit zu belassen.“
    „… Bei den leidenden Raumkulturen, die wir noch entdecken könnten, wäre die Methode eine andere, da wir dort Unterstützung von der Erde hätten, von Menschen, die die Seuche, die sie dann behandeln, überlebt haben. Allein die Tatsache, daß Sie mit Abgesandten dieser leidenden Kulturen Kontakt aufnehmen könnten, hätte einen sehr günstigen Einfluß auf die Heilung, weil wir viel zu unförmig sind, zu angsteinflößend, um Vertrauen zu erwecken.
    Wir können die Duplikate nicht benutzen, um die Erde wiederzubevölkern. Sie bringen die Medizin mit dem Patienten durcheinander. Momentan mögen die duplizierten Menschen, die auf Trenkoran B hergestellt werden, Ihnen übermenschlich erscheinen, aber sie sind es nicht. Sie besitzen viele bewundernswerte Fähigkeiten, aber sie sind fehlerhaft, gefühlsmäßig unvollständig, und sie sind natürlich steril. Die fehlende Nachkommenschaft bereitet ihnen keine Sorgen, und sie glauben, daß sie Unsterblichkeit besitzen, weil sie so lange, wie eines ihrer Duplikate lebt, ebenfalls weiterleben. Sogar die örtlichen, nicht duplizierten Wächter haben sich diesen Glauben auf irgendeine metaphysische Art zurechtgebogen, so daß er auf sie zutrifft.
    Die Aufgabe dieser fehlerhaften Supermenschen ist, wie der Name schon sagt, Sie zu bewachen und zu beschützen, auch und gerade in der langen nachoperativen Genesungszeit, so daß Sie endlich Ihr gesamtes Können entwickeln können und nicht von den Einflüssen behindert werden, die in der Vergangenheit den ausgewogenen Fortschritt Ihrer Kultur verhindert haben. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehören Sie einer leidenden und verzerrten Kulturgemeinschaft an, Sie sind wie zwei gefühlsmäßig überlastete Raupen, die versuchen, wie Schmetterlinge zu denken.
    Wenn Sie sich ein wenig weiterentwickelt haben, wenn Ihre Gefühlsregungen und all die Fähigkeiten, die Sie zu einer großen Art machen könnten, richtig von Ihnen beherrscht werden, dann, dann, glaube ich, werden Sie uns helfen wollen. Dann werden Sie das Stadium erreicht haben, in dem Sie erkennen, daß Sie erwachsen geworden sind, und dann werden Sie wie wir andere Erwachsene brauchen, mit denen Sie reden können, und nicht kranke und sterbende unausgewogene Kinder. Wir

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