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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Eine von ihnen hat mir gesagt, wo du bist, aber viel mehr hat sie nicht gesagt. Ich glaube, sie erwarten von mir, daß ich selber nach Lösungswegen zu meinen Problemen suche. Ich bin ungefähr fünfzig Meter von den Aufzügen weg. Sie sind nur für eine Person gedacht. Alle paar Sekunden gehen welche in beide Richtungen. Es ist ein großer, bläulich beleuchteter Anzeiger über den Türen. Such den auf deinem Stockwerk und komm hoch. Ich muß mit dir reden.“
    „Aber du redest doch jetzt mit mir“, sagte Malcolm. „Aber ich versuche, den Aufzug zu finden. Was macht dir Sorgen?“
    „Unser Aufenthaltsort macht mir Sorgen.“ Ihr Tonfall erinnerte an den eines Kindes, das von einem Alptraum erwacht ist und Schutz sucht.
    Etwas unglücklich, ein Teil seiner Gedanken war bei eventuell mithörenden Wächtern, sagte er: „Ist es etwas ganz Bestimmtes, was dir Sorgen macht? Etwas, was du mir jetzt schon sagen kannst?“
    „Mach hin und spring“, sagte sie und unterbrach die Verbindung.
     
     
    „Inspektor Reynolds?“ sagte die Stimme über das abteilungsinterne Telefon.
    „Ja?“
    „Ich habe genaue Informationen“, fuhr die Stimme einleitungslos fort, „über einen größeren Zwischenfall, der in weniger als drei Stunden im Herstellungskomplex für salpetersaure Dünger in der Tamarstraße stattfinden soll. Zehn Gruppen von je drei Mann, die mit Handfeuerwaffen bewaffnet sind und Brandbomben in ihren Handwerkertaschen tragen, werden die Sache machen. Sie werden die Arbeitskleidung von niederen Anlernlingen einer örtlichen Firma tragen, und die Ärmel werden über die Ellenbogen hochgerollt sein, damit sie sich leichter untereinander erkennen können. Sie werden zusammenarbeiten, um eine Ablenkung in der Unterführung in der Tamarstraße zu schaffen, dann werden sie sich in Dreierteams aufteilen und durch sechs Notausgänge, Zugang zu dem Komplex gewinnen. Wenn sie nicht aufgehalten werden, dann wird die Düngerfabrik ein großes Loch in diese Stadt sprengen. Viele Menschen werden ihr Leben verlieren. Also passen Sie gut auf…“
    Reynolds paßte gut auf, bis der andere aufgehört hatte zu reden, dann sagte er rauh: „Wer sind Sie?“
    „Ich heiße Johannes“, antwortete die Stimme.
    Bei diesem Spiel zwischen den Polizisten und den aktiven Aufruhrgruppen, soviel wußte Reynolds, war die Stadtwacht schon seit langem auf der Verliererstraße. Das Spiel war aber trotzdem insofern fair, als der Joker in diesem oder in jenem Blatt auftauchen konnte. Dieser Anruf jedoch kam aus demselben Gebäude, in dem er gerade saß, und das interne Telefonsystem hatte ein automatisches PBX, das die Zurückverfolgung solcher Anrufe unmöglich machte, wenn nicht ein Techniker in der Vermittlung saß.
    Gab dieser spezielle Joker ihm jetzt wichtige Informationen, fragte er sich, oder lockte er ihn in eine Falle?
    Den anderen fragte er: „Warum erzählen Sie das ausgerechnet mir? Warum erzählen Sie es nicht einem höheren Offizier, der…“
    „Stellen Sie sich nicht dümmer als Sie sind, Inspektor“, unterbrach die Stimme. „Sie wissen ebensogut wie ich, daß viele der höheren Offiziere nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Ich war anwesend, als einige von ihnen über Sie und Ihre inoffizielle Untersuchung diskutiert haben, also weiß ich, daß Sie auch wirklich sind, was Sie zu sein scheinen, nämlich ein intelligenter örtlicher Polizeibeamter. Außerdem weiß ich, daß Sie eine ganze Anzahl von Männern haben, die Ihnen persönlich ergeben sind. Auf jeden Fall genug, um eine antiterroristische Operation auf die Beine zu stellen, wie sie in der Tamarstraße unbedingt notwendig ist.
    Und der Grund, warum ich Ihnen das erzähle“, fuhr er fort, indem sich die Spur einer Gefühlsregung in seine Stimme mischte, „ist der, daß ich mit dem Treffen zwischen dem Johanneswächter, Jennings, und dem Ortsansässigen, Crawford, einverstanden war. Ich bin immer noch überzeugt davon, daß Sie, die Ortsansässigen, sich benehmen könnten, wenn Ihnen die Wahrheit gesagt werden würde. Dann müßte man Sie nicht ausrotten wie… Es muß einebessere Lösung geben.“
    „Was haben Jennings und Crawford…“ fing Reynolds an.
    „Sie haben keine Zeit, Fragen zu stellen, Inspektor. Überleben Sie“, sagte der andere und unterbrach die Verbindung.
    Reynolds hatte nicht viel Zeit, aber er hatte genug, um die Fahrzeuge im Dienst und die Entlastungsmannschaften zusammenzurufen und ihnen die Sachlage zu schildern, während sie auf

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