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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Tagesschwester nicht ganz einen Meter sechzig groß.
    „Ich ziehe kleinere Frauen vor“, sagte Chiak und drehte sich herum, um sie anzuschauen, „weil ich Ringkämpfe gern gewinne. Ganz besonders dann, wenn… Was ist jetzt los?“
    Auf Bildschirm Vier blinkte das Rufsignal. Die Schwester, die den alten Mann betreute, sie war noch jung und hatte die Ausbildung noch nicht abgeschlossen, schaute schüchtern in die Kamera. „Die IV-Nadel von Mr. Hesketh ist aus dem Gewebe geschlüpft. Würden Sie sie wieder plazieren, Doktor?“
    „Ich komme“, sagte Chiak. Schwester Weiwu überprüfte die Krankenbilder, dann folgte sie ihm. Malcolm verließ sein Bett und ging zu dem Bild von Monitor Sieben. Er versuchte, die Geräusche und Gespräche, die von den anderen Bildschirmen kamen, nicht zu beachten, so daß er besser hören konnte, was die Große Mary und der Professor sagten.
    Er hörte, wie der Professor der Schwester empfahl, eine Pause zu machen. Die Besucherin und er selbst würden am Bett bleiben, bis sie zurückkäme. Er beobachtete Donnelly, der durch die durchsichtige Tür der Kabine zum Monitorraum hinüberschaute. Außer der unsichtbaren Gegenwart Malcolms war dieser natürlich unbesetzt. Der sah, wie der Professor sich über den Jungen beugte. Der beim Bett befindliche Bildschirm zeigte an, daß dieser schlief. Der Professor richtete sich auf und fing an zu reden.
    Aber nicht über den Zustand des Jungen.
    „Ich hätte nicht erwartet, einen von euch hier zu sehen. Keine Sorge, wir können reden. Ich nehme an, daß der Junge ein Ausgleich ist.“
    „Er ist mein einziger Ausgleich“, antwortete sie. „Ich habe weder die Zeit noch die Gelegenheit, um mich um mehr als einen zu kümmern, also habe ich einen ausgewählt, der mich besonders braucht. Sie können vielen Ortsansässigen helfen und haben deshalb keinerlei Schwierigkeiten, stabil zu bleiben. Das ist ein netter Junge. Ich will, daß Sie ihn retten. Bitte, Lukas. Es gibt Dinge, die ich zu tun habe…“
    „Zum Beispiel ein Lukaskrankenhaus bombardieren?“
    „Dafür bitte ich um Entschuldigung“, sagte sie. „Zu dem Zeitpunkt schien es notwendig zu sein. Einer unserer Leute wurde instabil. Er fiel um und erzählte alles einem einflußreichen Wohltäter, einem Ortsansässigen. Einer Ihrer Leute eliminierte alle Beteiligten, sich selber eingeschlossen, indem er einen Autounfall inszenierte. Aber ein paar Ortsansässige, Sicherheitsoffiziere, wollten Detektiv spielen, und zwei von Ihren Ärzten wurden in die Sache hineingezogen und bemerkten, daß wir Duplikate sind…“
    „Wir hatten die Situation fest im Griff“, sagte Donnelly.
    „Na gut, wir haben zu hastig gehandelt. Seitdem habe ich Gerüchte gehört, daß Ihre Seite den Stichtag verschoben hat. Dann hätten wir nur noch wenige Tage Zeit für die Handlungen vor der Operation. Wir haben also nur drei wertvolle Leben von Wächtern vergeudet. Können Sie dem Jungen helfen?“
    Die Panik hat sie gepackt, dachte Malcom wütend, und ein paar Wächter mußten dran glauben. Sergeant Telford und das umgekommene medizinische Personal, unzweifelhaft unwichtige Ortsansässige, waren noch nicht einmal erwähnt worden.
    „Sind Sie medizinisch ausgebildet?“ fragte der Professor.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Dann werde ich die üblichen beruhigenden Worte trotzdem nicht sprechen. Er hat nur sehr geringe Überlebenschancen. Er hat sein ganzes Leben lang unter dem Existenzminimum gelebt. Er hat jahrelang chronisches rheumatisches Fieber gehabt, unbehandelt. Sein Herz ist also… Ach, warum soll ich weiterreden. Ich werde aber mein Bestes tun und die Örtlichen genauso. Wir alle sind der Meinung, daß er ein netter Junge ist.“
    „Danke“, sagte sie.
    Die Bilder auf dem Monitor waren zu klein für Malcolm, um Gesichtsausdrücke lesen zu können, aber der Professor sagte sehr ernst: „Sie sollten diese Art Arbeit nicht tun. Sie hätten Bea niemals verlassen sollen. Oh, es ist mir klar, daß Sie Operationsmöglichkeiten haben, die einem männlichen Wächter verschlossen bleiben, ganz besonders, wenn es darum geht, bei örtlichen Männern Unzufriedenheit zu säen, aber es ist doch offensichtlich, daß Sie von der Geistesverfassung und vom Erbgut her für die Arbeit nicht geeignet sind. Daß Sie Tommy als Ihren Ausgleich gewählt haben, zeigt, daß…“
    „Sie waren zu lange unter Ortsansässigen“, unterbrach sie. „Sie haben die körperlichen und gefühlsmäßigen Reaktionen meinem Geschlecht

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