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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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vielleicht ein Vorteil war.
    Dort, wo der schwere Nacken in die Schultern überging, entsprossen dem Körper zwei rundlich dicke Arme mit Händen, die auf erstaunliche Art den menschlichen glichen. Die hinteren Gliedmaßen ähnelten Flossen, die von schweren, aufgerauhten Hautstücken umgeben waren – die Überreste der Beine, die bei der Geburt operativ entfernt worden waren. Wenn ein Bürger keinen Platz hatte, um aufzustehen, dann waren Beine eine Behinderung.
    Die duplizierten Plessats hatten ihre Beine behalten, so daß Malcolm sehen konnte, wie die Ortsansässigen früher ausgesehen hatten. Anstatt einem verkrüppelten Walroß ähnelten sie eher einem majestätischen schwanzlosen Känguruh mit einem großen Kopf und einem wunderschönen braun-weißen Fell.
    „… Es ist bedauerlich, daß so viele von ihnen es vorziehen, in der Zeit zwischen den körperlichen Ertüchtigungsübungen bewußtlos zu bleiben“, sagte die Mary. „Andere wieder, viel zu viele andere, sind ständig an die Unterhaltungskanäle oder an die Geräte angeschlossen, die unmittelbar Wohlbefinden erzeugen, und lehnen es ab, sich zu bewegen und sogar zu essen. Aber es gibt auch andere, die ihren Geist und ihren Körper weiter ertüchtigen, die neben den Unterhaltungskanälen auch die erzieherischen und kulturellen benutzen und die sich sehr angestrengt darum bemühen, eigene Ideen auf den Gebieten Kunst, Literatur und Philosophie zu entwickeln. Die versuchen wir zu ermutigen. Andere ermutigen wir, zu dieser Gruppe zu stoßen. Aber das geht nur sehr langsam voran. Die Umgebung ist alles andere als ideal für intellektuelle und kulturelle Tätigkeiten.“
    „Das ist mal klar“, sagte Malcolm. Er dachte an die Umgebung, die man in einer Plessat-Stadt zu erdulden hatte, und hoffte, daß er nicht so übel aussah, wie er sich fühlte.
    Als die Mary weiterredete, war in ihrer Stimme ein Anklang von stillem, aber tief empfundenem Stolz. „Plessat ist ein Unternehmen, das eine Gruppe ganz allein durchgeführt hat, die Johannes sehr nahesteht. Vielleicht waren wir in unseren Behandlungsmethoden ursprünglich nicht hart genug, und es wurden noch andere Fehler gemacht. Aber aus diesen Fehlern haben wir gelernt und würden sie auf der Erde niemals wiederholen. Aber auf der Erde hat ständig die Lukas-Fraktion dazwischengefunkt, so daß…“
    Sie unterbrach sich und schaute auf das Bild. Dort wurden gerade Bilder eines Paarungsstockwerks der Stadt gezeigt. Stolz fuhr sie fort: „Diese Lebensweise ist bei weitem nicht vollkommen. Das geben wir zu. Aber es ist wichtig, sich daran zu erinnern, ganz besonders für jemanden wie Sie, der zu der Bruderschaft der Ärzte gehört, daß außer den ganz gewöhnlichen Todesfällen, die durch Unfälle, Alter, Krankheit oder Geistesgestörtheit verursacht wurden, niemand gestorben ist.“
    Die Szenerie, die auf dem Schirm gezeigt wurde, erinnerte Malcolm an einen naturkundlichen Film, den er einmal gesehen hatte. Dieser Film hatte das Paarungsverhalten der Seelöwen gezeigt. Er hatte einen unendlichen Sandstrand gezeigt, der buchstäblich übersät war mit grauen, schlüpfrigen Körpern, die dichtgedrängt über und untereinander geklettert und geschlüpft waren. Bei dem Bild aber, das er jetzt sah, gab es keine Wellenbrecher, die über den Sand rauschten, und auch keine Vögel, die in der klaren blauen Luft darüber hinwegsegelten. Es gab nur einen endlosen glatten Plastikboden mit einer Zimmerdecke aus demselben Material, die sich weniger als einen Meter darüber befand.
    Ann drehte sich plötzlich herum, so daß ihr Rücken dem Bild zugewandt war. Sie schaute genauso drein, wie Malcolm sich fühlte.
    Für vielleicht zehn unendliche Sekunden wurde sie von der Mary angeschaut. Dann richtete die Mary ihren Blick auf Malcolm. Als sie endlich sprach, war weder in ihrer Stimme noch in ihrem Gesicht ein Ausdruck irgendwelcher Art. Sie sagte: „Bleiben Sie hier. Es ist unwahrscheinlich, daß ich Sie wiedersehe.“
    Anns Gesicht war gefaßt, aber sie ergriff Malcolms Hand so fest, als wolle sie sie zerquetschen, und sagte: „Ich weiß, daß wir kein Wort gesagt haben, aber es muß das verkehrteste gewesen sein, was wir tun konnten.“

17 Operation
     
     
     
    Sie erwarteten, daß das Schlimmste passieren würde – das Auftauchen eines Wächters, das plötzliche Zischen eines tödlichen Gases, Auslöschung in der einen oder der anderen Form. Was tatsächlich geschah war, daß die Kuppel undurchsichtig wurde und sie

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