Der glueckliche Manager
Noch wichtiger ist eine Quote der Mitarbeiter-Entwicklungsvereinbarungen.
Diskussion: Positive Gespräche mit dem Chef haben eine enorme Wirkung. Sie können spontan stattfinden oder auch geplant sein. Sie finden in einem geschützten Raum und auf Augenhöhe statt. Jeder der Gesprächspartner wird vom anderen wertgeschätzt – eine beglückende Erfahrung. Die Anzahl der Mitarbeitergespräche ist gar nicht so ausschlaggebend, die Qualität ist viel wichtiger. Diese kann aber kaum gemessen werden. Anforderungsprofile sollten für jeden Arbeitsplatz bestehen, deshalb halte ich diese Quote nur in einer Übergangszeit für aussagekräftig. Sehr interessant sind die Mitarbeiter-Entwicklungsvereinbarungen. Auch hier ist natürlich die inhaltliche Qualität wichtig, die in dieser Kennzahl nicht ausgedrückt werden kann. Eine Entwicklungsvereinbarung erfordert auf jeden Fall die intensive Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. In vielen Unternehmen überprüft die Personalabteilung die inhaltliche Qualität.
Behauptung: Mitarbeiter in einem gemischten Team (Alter, Geschlecht) sind glücklicher
Hierzu kann man Hilfsgrößen wie Alterspyramide, Aufteilung nach Geschlechtern oder Aufteilung nach Bildung verwenden.
Diskussion: Ich halte gut gemischte Gruppen arbeitstechnisch für sehr effizient. Es zeigt sich jedoch auch in homogenen Gruppen Zufriedenheit. Die Zusammensetzung der Mitarbeiter per se macht wohl nicht glücklich. Aber eine gute Führung kann die verschiedenen Begabungen der Mitarbeiter nutzen und ein solides und gutes Betriebsklima aufbauen.
Behauptung: Glückliche Mitarbeiter haben weniger Unfälle
Geht man von diesem Zusammenhang aus, kann man die Unfallquote als Messzahl nutzen. Das Thema kommt in erster Linie in Werken und Werkstätten zum Tragen.
Diskussion: Auch hinter dieser Überlegung verbirgt sich die Tatsache, dass glückliche Menschen verantwortungsbewusster und damit vorsichtiger sind. Sie gefährden weder sich noch andere wissentlich.
Behauptung: Glückliche Mitarbeiter bringen eigene Ideen ein
Als Messgröße dient die Verbesserungs-Vorschlags-Quote.
Diskussion: Die Harvard Business School hat bewiesen, dass glückliche Menschen kreativer sind. In einer zunehmend komplexeren Arbeitswelt sind kreative Ideen und innovative Lösungswege gefragt. Um sie zu entwickeln, ist ein gutes Arbeitsklima im Unternehmen wichtig. Die Studie hat gezeigt, dass Menschen, die in einer guten Stimmung arbeiten, mehr kreative Ideen entwickeln. Ihr Denken ist flexibler, schneller und vernetzter. In ihrem kreativen Denken spornen sie sich gegenseitig an.
Behauptung: Glückliche Mitarbeiter machen ein Unternehmen attraktiv
Diese Behauptung könnte man an der Anzahl von Bewerbungen für ein Stellenangebot im Vergleich zum Branchendurchschnitt messen. Noch besser wäre eine Aussage darüber, wie viele Mitarbeiter das eigene Unternehmen als Arbeitsplatz empfehlen würden.
Diskussion: Die US-Billigfluglinie JetBlue hat einen Mitarbeiter-Net-Promotor-Score erstellt. Die wichtigste Kennzahl basiert auf der Bereitschaft der Mitarbeiter, das Unternehmen als Arbeitsplatz zu empfehlen. Sie hat große Interpretationskraft. Man empfiehlt grundsätzlich nur Unternehmen, in denen man sich wohl fühlt.
Bei Harrah’s Entertainment, einem Casino- und Hotelbetreiber, hat man einmal Aufzeichnungen darüber gemacht, wie häufig Mitarbeiter lächeln, wenn sie mit Kunden sprechen. Die Analyse ergab, dass die lächelnden Mitarbeiter glücklicher waren und dass ihr Lächeln einen überproportionalen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit hatte.
Behauptung: Glückliche Mitarbeiter bleiben gerne in einem Unternehmen
Hierzu gibt es eine ganze Reihe von Kennzahlen:
Eigenkündigungsquote: Anzahl der Kündigungen von Mitarbeitern in einem bestimmten Zeitraum. Diese Kennzahl unterstellt, dass ein negativer Zusammenhang zwischen dem Grad der Mitarbeiterzufriedenheit, dem Mitarbeiter-Glück und der Anzahl der Eigenkündigungen durch die Mitarbeiter besteht.
Fluktuationsquote: Diese Kennzahl bezieht sich auf die Gesamtfluktuation, bezieht also auch die arbeitgeberseitigen Kündigungen und die Betriebsausscheidungen in den Ruhestand mit ein.
Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit: Diese Kennzahl unterstellt, dass zufriedene Mitarbeiter keinen Anlass sehen, das Unternehmen zu verlassen und sich einen Arbeitsplatz in einem anderen Unternehmen zu suchen. Die Betriebszugehörigkeit ist umso höher, je zufriedener die
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