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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Mordanschlages. Ich weiß nicht, was aus uns geworden wäre, wenn Sie uns nicht befreit hätten."
    „Aber nein, Sir", erwiderte Richardson beruhigend. „Ihnen hätte nichts passieren können. Nicht wegen des Wassers! Im Heizungskeller ist doch eine Abflußschleuse!"
    „Tatsächlich?"
    „Aber ja, Sir. Das Wasser hätte nicht steigen können."
    „Das besagt gar nichts", schaltete sich James ein. „Wir müssen voraussetzen, daß der Täter von der Schleuse keine Ahnung hatte . . . genau wie wir. Es bleibt also der Tatverdacht des versuchten Mordes bestehen."
    „Das ist furchtbar, ganz furchtbar!" stammelte Richardson und schaute sich ängstlich in dem Aufenthaltsraum um.
    „Läßt sich das Wasser abstellen?" fragte Brooks.
    „Nein, Sir. Ich fürchte, es handelt sich um das Hauptrohr, Ich werde das Wasserwerk alarmieren müssen."
    „Ja, und die Polizei", sagte James.
    Der Doktor biß sich auf die Unterlippe. „Ich wollte es vermeiden", meinte er dann, „aber ich sehe ein, daß es keine andere Möglichkeit gibt."
     
    *
     
    Scotland Yard schickte zwei Beamte. Einer von ihnen, McLean, führte die Untersuchung, Der andere, der sich als Jim Raney vorstellte, schien lediglich eine Statistenrolle zu bekleiden. Er stand mit gleichgültigem Gesichtsausdruck herum und nickte nur gelegentlich wie eine mechanische Spielzeugpuppe, wenn McLean etwas sagte. McLean war ein Mann von etwa vierzig Jahren. Er hatte ein grobes, großflächiges Gesicht, volle, etwas aufgeworfene Lippen, und dunkelgraue Augen mit überhängenden Augenbrauen. Auf seinen Wangen zeichneten sich die dunklen Schatten eines Bartwuchses, dem sein Besitzer täglich zweimal zu Leibe rücken mußte.
    McLean trug einen speckigen Regenmantel und einen braunen, am Hals verknoteten Wollschal. Die Hosenbeine, die unter dem Mantel hervorschauten, waren unverhältnismäßig breit.
    Im Verlauf des Gesprächs stellte sich heraus, daß er über den Mordfall Ginbourgh hinreichend gut, aber keineswegs in allen Details präzise informiert war.
    „Der Bursche hat also den Schlüssel gestohlen und Sie eingeschlossen", meinte McLean. Er saß auf dem Stuhl, den am Nachmittag das Mädchen benutzt hatte. Hinter ihm stand Raney.
    „So ist es", bestätigte der Doktor. Er bereute schon, die Polizei alarmiert zu haben. Nun würde der ganze Salat in die Zeitungen kommen. „Mysteriöser Mordanschlag im Westside Golfklub." Er sah die Schlagzeilen im Geiste deutlich vor sich. „Der Golfklubmörder meldet sich wieder." O ja, das war das rechte Futter für die Boulevardblätter. Das mußte eine Menge Aufregung geben. Vor allem unter den Klubmitgliedern. Lieber Himmel, damit war keinem Menschen gedient. Neue Austritte standen bevor . . .
    Was würde aus dem Sommerfest werden? Es mußte stattfinden. Es mußte . . .
    Er blickte die Beamten an, enttäuscht und verbittert. Offensichtlich hatte man McLean und Raney nur deshalb geschickt, weil keine namhafteren und wichtigeren Leute zur Verfügung standen, und weil man dem Vorfall, bei dem niemand zu Schaden gekommen war, keine allzu große Bedeutung beimaß.
    „Lassen Sie uns nach draußen gehen", bat McLean.
    Er hatte eine gewaltige Stabtaschenlampe bei sich und leuchtete damit den nassen Boden ab. Auf den weichen Kieswegen fanden sich allerhand Spuren . . . aber sie waren mit Regenwasser gefüllt und es ließ sich nicht sagen, ob sie von dem Doktor, von James Lee, von einem der Gärtner oder von dem Unbekannten stammten. McLean hatte gleich zu Beginn der Untersuchung herausgefunden, daß die Explosion durch eine einfache Dynamitpatrone ausgelöst worden war. Der Täter hatte sie hinter dem Knie des Rohres verborgen; ein elektrischer Zünddraht war durch eine Ritze des Fußbodens ins Obergeschoß gelegt worden. Es ließ sich genau rekonstruieren, an welchem Platz der Täter gesessen hatte. Man erkannte dort noch ein paar Aschenkrümel, die bewiesen, daß der Unbekannte Zigarettenraucher war. Sonst fand sich nichts. James und der Doktor gaben zu Protokoll, was sie wußten. James erwähnte den Schatten, den er im Gebüsch gesehen hatte, und der Doktor sprach von dem roten Hund.
    „Ich habe das Vieh noch kein einziges Mal hier gesehen", sagte er. „Es könnte doch sein, daß der Hund dem Täter gehört, nicht wahr? Es war in der Tat ein ungewöhnliches Tier. Ich würde es unter Zehntausenden wiedererkennen."
    McLean nickte und schrieb es auf, nachdem sie wieder den Aufenthaltsraum erreicht hatten. Er nahm erneut auf dem Stuhl am

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