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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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erwiderte: »Nein, das deutsche Wort ist Gott!«
    Darauf meinte ich: »Großartig! Dann braucht man nicht mehr zu warten. Das ist vollkommen in Ordnung. Wenn man es hat (when you have got it), wozu dann noch warten? «
    Diese Vorstellung gefällt mir. God ist so weit weg. Gott ist sehr ansprechend.
    Du fragst, ob der Monotheismus ein notwendiger Schritt war –
    nein, absolut nicht. Er war ein vollkommen unnötiger Schritt, und nicht nur unnötig, sondern gefährlich. Er hat nur zu Gewalt und Totschlag geführt; lebendige Menschen wurden im Namen eines monotheistischen Gottes verbrannt. Ein einziger Gott wird euch niemals erlauben, an einen anderen Gott zu glauben.
    Der Polytheismus ist ebenfalls nur eine Erfindung der Priester, doch er ist weitaus liberaler. Der Monotheismus ist eine diktatorische Erfindung. Er gibt euch Gebote, als wärt ihr eine Armee und würdet Vorschriften brauchen.
    Buddha macht keine Vorschriften, ebensowenig Mahavira. Sie überzeugen, sie schreiben nichts vor. Sie demütigen euch nicht. Sie respektieren euch, sie wissen, dass euer verborgenes Potential identisch ist mit ihrem eigenen.
    Von Gautama Buddha gibt es folgende Erzählung über sein früheres Leben. Er hatte einmal von einem Mann gehört, der erleuchtet sein sollte. Er war nicht besonders daran interessiert, doch aus reiner Neugierde. Der Mann war in die Stadt gekommen, wo er lebte. Er war noch sehr jung und überhaupt nicht an Erleuchtung oder Spiritualität interessiert, doch er ging hin, um den Mann zu treffen, einfach nur aus Neugierde, um herauszufinden, worum es bei der Erleuchtung geht.
    Er hatte nicht vorgehabt, sich vor ihm zu verneigen, doch als er diesen Mann sah – er war so strahlend, er besaß solche Anmut, solch eine enorme Präsenz –, da musste er sich einfach vor ihm verneigen und seine Füße berühren. Und als er seine Füße berührte und ihm bewusst wurde, was er da tat, fragte er sich: »Was mache ich hier eigentlich? Ich war doch nur als Zuschauer gekommen.«
    Wenn man einem Menschen gegenübersteht, der wirklich weiß, dann steigt spontan Dankbarkeit in einem auf, ganz ohne Anstrengung. Es war überhaupt keine Anstrengung. Als er gekommen war, hatte er überhaupt nicht daran gedacht, die Füße dieses Mannes zu berühren; er war nur als Zuschauer gekommen.
    Doch es genügte, diesen Mann zu sehen. Er vergaß alle Vorsätze.
    Die Präsenz dieses Mannes war so überwältigend. Solche Schönheit! Seine Augen waren so tief wie ein See, so rein, so klar.
    Er verliebte sich augenblicklich in diesen Mann, als er seine Füße berührte. Er dachte, während er das tat: »Was mache ich hier eigentlich? Es ist ganz von allein passiert.«
    Doch ein noch größeres Wunder wartete auf ihn. Als er sich wieder aufrichtete, verneigte sich der Erleuchtete vor ihm und berührte die Füße des jungen Mannes. Dieser sagte: »Was machst du da? Du bist ein Erwachter. Es ist vollkommen in Ordnung, dass ich deine Füße berührt habe, auch wenn ich nicht mit diesem Vorhaben gekommen war – es geschah ganz spontan, weil du mein Herz berührt hast –, doch warum berührst du meine Füße? Ich bin niemand, ich weiß nicht das Geringste über Erleuchtung.«
    Der Mann antwortete ihm: »Noch weißt du nicht. Es gab eine Zeit, da war ich genauso wie du. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wer ich bin. Jetzt weiß ich es, jetzt bin ich erblüht. Und ich weiß, dass auch du zum Erblühen kommen wirst. Vergiss das nicht! Ich habe deine Füße berührt, damit du nicht vergisst, wenn du erst einmal zum Buddha geworden bist, dass jeder ein Buddha ist. Der eine ist erblüht, der andere wartet noch auf die richtige Zeit.
    Für jeden kommt der Frühling zu seiner eigenen Zeit.« Buddha erinnerte seine Schüler immer und immer wieder daran: »Glaubt auch nicht einen einzigen Augenblick lang, dass ihr geringer seid als ich. Wir sind alle gleich. Der einzige Unterschied – und es ist nur ein kleiner Unterschied, der nicht viel bedeutet – besteht darin, dass ihr noch schlaft, während ich erwacht bin. Doch auch ich habe einmal geschlafen, und eines Tages werdet auch ihr erwacht sein –
    was also ist der Unterschied?«
    Der Unterschied besteht nur im Zeitpunkt. Ich erwache am Morgen, und du erwachst am Abend – das sind nur zwölf Stunden Unterschied. Das bedeutet keine Überlegenheit oder Unterlegenheit. Jeder muss in seiner eigenen Geschwindigkeit gehen. Manche Menschen rennen, manche sind wirklich schnelle Läufer. Andere Menschen gehen

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