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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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lieber langsam, manche halten häufig an und legen viele Pausen ein, um eine Tasse Tee zu trinken oder einen Mittagsschlaf zu halten. Doch alle sind auf dem Weg.
    Der eine liegt ein bisschen zurück, der andere geht etwas weiter vorn, doch das bedeutet noch keine Unterlegenheit oder Überlegenheit.
    Im Buddhismus gibt es keine Priester, und im Jainismus gibt es keine Priester, weil sie keinen Gott haben. Wenn man keinen Gott hat, braucht man keine Priester. Priester sind die Repräsentanten eines fiktiven Gottes; sie sind die Vermittler zwischen euch und Gott. Und Priestern gefällt der Monotheismus natürlich besser als der Polytheismus.
    Die hinduistischen Priester haben sich sehr bemüht, auch aus dem Hinduismus eine monotheistische Religion zu machen, doch es ist ihnen nicht gelungen. Es gibt acht Shankaracharyas. Der ursprüngliche Shankaracharya, Adi Shankaracharya, ernannte vier weitere Shankaracharyas. Er war der erste, der gewisse Anstrengungen unternahm, den Hinduismus stärker zu organisieren.
    Vor ihm gab es überhaupt keine Führung; es gab nur vollkommene Freiheit. Er ernannte also vier Shankaracharyas, einen für jede Himmelsrichtung, so dass jeder in einer Richtung herrschen konnte.
    Doch nach seinem Tod tauchten vier weitere Shankaracharyas auf –
    denn es gibt acht Richtungen, nicht nur vier. Vier weitere Leute tauchten also ganz von selbst auf, und nun sind es acht Shankaracharyas.
    Einmal sagte ich zu einem von ihnen: »Ihr solltet eigentlich zwei mehr sein. «
    Er wollte wissen, warum.
    Ich antwortete: »Nun, es gibt zehn Richtungen. Acht habt ihr schon, nun braucht ihr noch einen für oben und einen für unten.«
    Er meinte: »Das ist eine großartige Idee. Nun können wir uns zwei mehr leisten.«
    Doch es gibt kein zentrales Organ unter diesen Shankaracharyas
    – und das ist auch nicht möglich, denn der eine verehrt Shiva, der andere Vishnu, wieder ein anderer Krishna und der nächste Brahma. Und es gibt Hunderte von kleineren Göttern, die von den Menschen verehrt werden. Die Menschen verehren sogar Bäume und Steine. Streicht nur einmal einen Stein rot an und wartet ab –
    bald werden ein paar Hindus vorbeikommen und sich vor dem Stein verneigen.
    Als die britische Regierung zum ersten Mal Straßen baute und Kilometersteine errichtete, malten sie diese rot an, weil Rot schon aus großer Entfernung sichtbar ist. Also malten sie die Steine rot an, und dann machten sie sich Sorgen. Hinduistische Dorfbewohner kamen, legten Blumen und Kokosnüsse rund um die Steine und beteten sie an.
    Die Briten sagten zu ihnen: »Das sind doch nur Kilometersteine.« Doch die Dorfbewohner antworteten: »Das spielt keine Rolle. Jeder rote Stein repräsentiert Gott.«
    Im Hinduismus werden Bäume verehrt, werden Steine verehrt.
    Es herrscht vollkommene Freiheit, wenn es um Anbetung geht. Das ist weit besser als Monotheismus, doch ich befürworte auch das nicht. Es ist vielleicht besser, doch es ist immer noch Gift, wenn auch etwas verdünnt. Es bringt dich vielleicht langsamer um, aber es bringt dich ebenfalls um. Jede Religion verhindert die Evolution deines Bewusstseins. Monotheismus ist darin am gefährlichsten, doch jede Religion als solche ist gefährlich.
    Nur wenn du jede Religion vermeiden kannst, kannst du religiös werden. Nur wenn du jede Religion vermeiden kannst, kannst du in direkten Kontakt mit dem Leben und dem Kosmos kommen.
    Die dritte Frage:
    Ist es so schwierig für die Menschen, Gott aufzugeben, weil er
    ihre einzige Hoffnung ist und sie all ihre Erwartungen auf ihn
    gesetzt haben? Es scheint sehr schwer zu sein, eine Erwartung
    aufzugeben, selbst wenn man sie als solche erkennt und sich
    ausrechnen kann, dass sie vermutlich nur zu einer Enttäuschung
    führen wird.
    Das ist richtig. Es ist sehr schwer, eure Erwartungen aufzugeben, eure Hoffnungen aufzugeben, weil ihr nichts Wirkliches im Leben habt. Ihr lebt einfach nur in der Hoffnung, dass es morgen besser wird. Ihr lebt in der Erwartung, dass ihr nach dem Tod auf ewig die Freuden des Paradieses genießen werdet.
    Daher ist es so schwierig, die Vorstellung von einem Gott aufzugeben.

    Doch es ist Gott, der euch von der Freude und Glückseligkeit und Ekstase in diesem Moment abhält. Ihr versäumt die Gegenwart in der Hoffnung auf die Zukunft, und die Zukunft ist niemals sicher. Morgen kommt niemals. Habt ihr jemals erlebt, dass morgen kommt? Gott ist wie morgen – immer in der Ferne. Es sieht nur so aus, als würde es kommen, und es

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