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Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott

Titel: Der Gott, den es nicht gibt - Westliche Religion und die Lüge von Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Osho
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Spiel. Sie besteht aus nichts als Ideen und Vorstellungen. Und weil Vorstellungen Eigenschaften eures Verstandes sind, könnt ihr sie zu vollkommener Reinheit veredeln. Also wurde allgemein angenommen, dass die Mathematik zur reinstmöglichen Wissenschaft werden kann. Doch es gab Probleme dabei. Den Mathematikern war nicht bewusst, dass der Verstand selbst das Problem ist, und dann versucht der Verstand, eine Wissenschaft ohne Probleme, ohne Widersprüche, ohne Paradoxa zu erschaffen.

    Ihr könnt dieses Spiel spielen. Ihr könnt ein großes Gebäude errichten , doch wenn ihr euch die Grundlage anschaut, werdet ihr erkennen, dass das letztendliche Problem im Grunde ungelöst bleibt. Nehmt zum Beispiel die euklidische Geometrie ... es war mir immer unmöglich, mich tiefer damit zu beschäftigen, aus dem einfachen Grund, weil ich den grundlegenden Hypothesen nicht zustimmen konnte. Mein Geometrielehrer sagte zu mir: »Dein Problem hat nichts mit mir zu tun. Geh zu Euklid – verlasse die Klasse und finde Euklid und kläre diese Dinge mit ihm! Ich bin nur ein armer Lehrer, ich verdiene hier einfach nur mein Geld; ich habe nichts mit seinen grundlegenden Axiomen zu tun. Ich bringe euch einfach nur das bei, was in diesem Buch steht. Ich bin überhaupt nicht daran interessiert, ob seine fundamentalen Hypothesen richtig oder falsch sind. Also raus mit dir!«
    Und er ließ mich nicht mehr in die Klasse kommen.
    Ich fragte ihn: »Aber wie können Sie das Jahr für Jahr lehren, wenn Sie doch wissen, dass die grundlegenden Hypothesen vollkommen absurd sind? «
    Er erwiderte: »Das war mir nie aufgefallen; du bist derjenige, der mir dauernd einhämmert, dass sie absurd sind. Ich habe mich nie darum gekümmert; ich bin weder ein Wissenschaftler noch ein Mathematiker, ich bin nur ein armer Lehrer. Und ich wollte noch nicht einmal Lehrer werden. Ich habe mich für andere Stellen beworben, doch nirgendwo gab es eine freie Stelle. Ich bin nur notgedrungen ein Lehrer geworden. Quäle mich also nicht. Du hast ein Problem mit Euklid – halte mich da raus. Wenn du lesen möchtest, was in seinem Buch steht, kannst du das gern tun. Doch wenn du mir sagst, dass die Grundlagen falsch sind ...«
    Ich sagte zu ihm: »Ich kann damit nicht weitermachen, wenn die Grundlagen nicht sicher sind, denn das wäre gefährlich. Das Fundament fehlt, und Sie sagen mir, ich soll diesen Wolkenkratzer besteigen? Ich werde mich keinen Zentimeter bewegen. Zuerst muss ich sicher sein, dass es ein Fundament gibt, das diesen Wolkenkratzer trägt. Sie werden abstürzen – das ist Ihre Sache –, aber ich bin nicht bereit, mit Ihnen abzustürzen. Wenn Sie Selbstmord begehen wollen, nur zu.«
    Er antwortete: »Das ist seltsam. Mit Euklid begeht doch niemand Selbstmord. Wovon sprichst du eigentlich?«

    Ich sagte: »Ich spreche über genau das, was ich gesagt habe. Es ist Selbstmord. Keine einzige von Euklids Hypothesen ist erklärbar.«
    Und doch ist Euklid seit zweitausend Jahren die Grundlage nicht nur der Geometrie, sondern aller anderen Wissenschaften, denn seine Hypothesen gelten auch in anderen Wissenschaften. Zum Beispiel sagt er von einer Linie, dass sie nur Länge hat – nur Länge, keine Breite.
    Ich forderte also meinen Lehrer auf: »Ziehen Sie doch einmal eine Linie, die nur Länge hat. In dem Augenblick, in dem Sie eine Linie ziehen, wird sie auch eine gewisse Breite haben, wie gering diese auch sein mag.« Und ein Punkt hat nach Euklid weder Länge noch Breite. Ich sagte also: »Malen Sie doch einmal einen Punkt auf, der weder Länge noch Breite hat. Und derselbe Euklid sagt, dass eine Linie aus Punkten besteht – ein Punkt nach dem anderen, in einer Reihe. Wenn ein Punkt weder Länge noch Breite hat – wie kann die Linie da eine Länge haben? Denn sie besteht doch nur aus Punkten, die in einer Reihe liegen. Woher taucht da plötzlich die Länge auf?«
    Da rang er nur noch die Hände und sagte: »Lass mich in Ruhe.
    Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich nur ein armer Lehrer bin und dass du mich überforderst.«
    Ich erwiderte: »Das ist keine Antwort. Sie könnten einfach akzeptieren, dass diese Axiome nicht erklärbar sind.«
    Aber der Verstand hat ein Problem damit zu akzeptieren, dass es etwas gibt, was nicht erklärbar ist. Der Verstand hat einen irrsinnigen Drang, alles zu erklären ... und wenn schon nicht zu erklären, dann wenigstens wegzuerklären. Alles, was ein Rätsel bleibt, ein Paradox, beunruhigt den Verstand.
    Die ganze

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